Nussbaumer mit Torriecher, Heldner rettet zu spät
4:12
Lausanne HC – HC Davos 0:1:Nussbaumer mit Torriecher, Heldner rettet zu spät

HCD-Goalie Sandro Aeschlimann unter Dauerbeschuss
Einer gegen alle

Er treibt die Lausanner zur Verzweiflung: Torhüter Sandro Aeschlimann entschärft einen Grossteil ihrer unzähligen Chancen und hält die Davoser in dieser Serie. Vor zwei Jahren wurde er für Fehlgriffe im Viertelfinal noch geröstet – jetzt ist er der Held.
Publiziert: 26.03.2024 um 15:33 Uhr
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Zahl ist eine unglaubliche: Das Schussverhältnis aus Sicht der Lausanner lautet 195:116. Reingelassen davon hat HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann bloss deren zehn, das entspricht einer Fangquote von 94,8 Prozent. Mit dem Shutout in Duell Nummer fünf hat er die Davoser in dieser Viertelfinal-Serie 3:2 in Front gebracht.

Bereits vor zwei Jahren lieferte Aeschlimann im Viertelfinal einen wegweisenden Shutout ab: Damals lagen die Bündner in der Serie gegen die Lakers 0:3 zurück, und der Keeper wurde nach der dritten Pleite in Serie vom damaligen HCD-Trainer Christian Wohlwend nach dem Spiel blossgestellt.

«Den muss der Goalie stoppen. Danach ist das Momentum total bei Rappi», klagte der Engadiner über den 1:0-Führungstreffer von Nando Eggenberger, bei dem sich Aeschlimann zwischen den Beinen erwischen liess. Die Antwort des 29-Jährigen im nächsten Spiel: Er hielt seinen Kasten rein und leitete damit die Wende ein zum Halbfinal-Einzug.

Nein, dieser Puck geht nicht rein: Auch Lausannes Rochette (r.) scheitert an HCD-Goalie Aeschlimann, der im fünften Viertelfinal-Spiel einen Shutout feiert.
Foto: Getty Images
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Vom Besten gelernt

Der Emmentaler hat sich in den letzten zwei Jahren zum verlässlichen Torhüter entwickelt. Davor tauchte er vereinzelt auf dem Radar auf. In Zug stand er eine Saison im Schatten von Tobias Stephan (40), bevor Meisterkeeper Leonardo Genoni (36) zum EVZ wechselte. Aeschlimann lernte eine Saison lang vom Besten, bevor er den Schritt zum HCD wagte.

Er bewies Geduld im Job-Sharing-Modell mit Joren van Pottelberghe (2019/20) und Robert Mayer (2020/21). Danach biss er sich an Gilles Senn vorbei und feierte als 27-Jähriger im Februar 2022 sein Debüt in der Schweizer Nati. Mit seiner bodenständigen und demütigen Art hat Aeschlimann nie seinen Weg aus den Augen verloren.

Dass die Davoser in diesem Viertelfinal führen, verdanken sie auch ihrem Goalie in Bestform. Phasenweise spielten die Lausanner die Bündner an die Wand, liessen ihnen in der Defensive kaum Luft zum Atmen und dazu, gute Entscheide am Puck zu treffen. Doch egal, in welcher Kadenz das Schussfeuerwerk auf den HCD-Kasten einprasselte – Aeschlimann konnte es oft löschen. Selbst bei den beiden knappen 2:3-Niederlagen bewahrte er dem Team die Chance für einen Sieg.

Was ebenfalls auffällt: Der Schlussmann und seine Vorderleute sind bestens eingespielt. Sie sind stark darin, Aeschlimann die Sicht freizuhalten und die Lausanner aus dem Weg zu drängen. Bei viel Verkehr vor dem Gehäuse kann er sich auf seine Instinkte verlassen und darauf, dass sich seine Teamkollegen um die Abpraller kümmern. Eine Kombination, die die Westschweizer immer wieder zur Verzweiflung treibt. Auch in Duell Nummer 6?

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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