Heftigste März-Schneefälle seit 1975
Historischer Wintereinbruch im Süden der Schweiz

Unsere Sonnenstube ist eingeschneit – und das im März! Der plötzliche Wintereinbruch im Tessin sorgte nicht nur für Chaos auf und neben der Strasse, sondern brachte auch die NLA-Begegnung zwischen Lugano und Zug in Gefahr.
Publiziert: 05.03.2016 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:17 Uhr

Nichts da mit meteorologischem Frühlingsanfang im Tessin. Unsere Sonnenstube ist eingeschneit! Auf der A2 herrschte heute Chaos, Teilabschnitte waren geschlossen, Unfälle blockierten die Autobahn.

Schlimme Voraussetzungen für all jene, die heute Abend die Hockeyspiele in Lugano oder Ambri besuchen wollten. Und für die Gast-Mannschaften! Der EVZ trat in Lugano zum zweiten Viertelfinal-Duell (20.15 Uhr), und Lausanne in Ambri zur Zwischenrunde an (19.45 Uhr).

Aufgrund der präkeren Strassenverhältnisse hatte sich Willi Vögtlin, Leiter Spielbetriebe der Nationalliga, mit beiden Klubs in Verbindung gesetzt und sie darauf hingewiesen, genügend Zeit einzuplanen und früher abzufahren.

Lange Zeit war ungewiss, ob es die Zuger rechtzeitig nach Lugano schaffen würden (BLICK berichtete). Schliesslich kam das Team von Doug Shedden aber doch rechtzeitig im Tessin an und der Match konnte plangemäss stattfinden.

Historischer Wintereinbruch

Seit dem frühen Morgen fielen südlich der Alpen riesige Schneemassen vom Himmel. Oberhalb von 1000 Metern über Meer kamen 30 bis 50, lokal bis zu 60 Zentimeter Schnee zusammen.

Laut Ludwig Zgraggen, Meteorologe bei MeteoSchweiz, wurden in Locarno-Monti 25 Zentimeter Schnee gemessen.

Aussergewöhnlich war jedoch nicht die Menge, sondern der Zeitpunkt: Nur am 17. März 1975 wurden grössere Schneemengen gemessen. Der heutige Schnee war damit der zweitstärkste Schneefall im Monat März im Tessin seit Beginn der Aufzeichnungen.

Kettenpflicht in Lugano

Der Schneefall beeinträchtigt den Verkehr im ganzen Kantonsgebiet: Gemäss TCS waren zahlreiche Strassen wegen umgestürzter Bäume gesperrt.

In Lugano rieten die Behörden schon am Vormittag von Spaziergängen in Pärken ab und verordneten ein Kettenobligatorium im Stadtverkehr. Am Nachmittag hiess es auf der TCS-Webseite: «Lugano gesperrt».

Sogar die Autobahn A2 Richtung Gotthard musste streckenweise wegen der Schneeräumarbeiten gesperrt werden. Die Autos schlichen auf schneebedeckter Fahrbahn, einzelne mussten aus dem Weg geschoben werden und der Schwerverkehr wurde zurückgehalten. Zudem behinderten vielerorts Unfälle den Verkehr.

Bahnverkehr eingeschränkt

Ein Ausweichen auf die Schiene half wenig. Zeitweise ging im Bahnhof Bellinzona nichts mehr. Am Nachmittag vermeldete die SBB auf ihrer Webseite, dass «in der Region Tessin der Bahnverkehr nur eingeschränkt möglich ist». Diverse Interregio-Züge fielen aus. Dafür hielten die ICN-Züge ausserordentlich an verschiedenen Bahnhöfen.

Auf der A13 Richtung Graubünden und in Graubünden rollte der Verkehr auch nur langsam. Gemäss TCS staute sich etwa der Verkehr zwischen Chur-Süd und Reichenau GR: «Aufgrund des starken Schneefalls herrschen tief winterliche Strassenverhältnisse».

Grosse Lawinengefahr

IMAGE-ERRORIm Tessin und im südlichen Graubünden ist die Lawinengefahr auf die Stufe vier angehoben worden. Damit herrscht grosse Lawinengefahr. Gemäss dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sind besonders am Nachmittag zahlreiche spontane Lawinen zu erwarten - darunter auch mittelgrosse.

Vereinzelt können Lawinen in tiefe Schichten durchreissen. Dies besonders an Nordhängen oberhalb von rund 2400 Metern.

Für Skitouren und Schneeschuhwanderungen abseits gesicherter Pisten sind die Verhältnisse gemäss SLF gefährlich. Im restlichen Alpenraum ist die Lawinengefahr erheblich.

Für Sonntag erwartet MeteoSchweiz im Tessin milderes Wetter und vielleicht sogar Sonnenschein. (N.V./SDA)

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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