Mit dieser Kiste erlöst Wetter die Lakers
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Siegtor in zweiter Overtime:Mit dieser Kiste erlöst Wetter die Lakers

Siegtor in der 97. Minute
Lakers sensationell im Halbfinal – Lugano out

Als erstes Team qualifiziert sich Servette für die Playoff-Halbfinals. Nach einem Wahnsinns-Match in Lugano kommen auch die Lakers eine Runde weiter. Zug legt gegen Bern wieder vor. Der ZSC kann in Lausanne den Sack nicht zumachen.
Publiziert: 21.04.2021 um 22:49 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2021 um 15:32 Uhr
Die Lakers werfen Lugano aus den Playoffs und stehen sensationell in den Halbfinals.
Foto: freshfocus
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Nicole Vandenbrouck, Angelo Rocchinotti, Stephan Roth, Bruno Hayoz

Lugano – Lakers 3:4 nach der 2. Verlängerung

Die Lakers gewinnen die Serie mit 4:1 und stehen in den Halbfinals.

Das Spiel: Die Reaktion von Lugano-Trainer Pelletier in Duell Nummer fünf nach zuvor drei Pleiten gegen den SCRJ: Er befördert SL-Ausländer Josephs (Ka, von Visp) in die Aufstellung. Für ihn weichen muss der bis anhin blasse Bödker. Er hätte aber genauso gut Lajunen oder – mit etwas Mut – Arcobello ersetzen können.

Mit dem Out vor Augen gehen die Bianconeri entschlossener ans Werk. Aber vor Nyffelers Tor sind sie noch immer zu wenig präsent und im Abschluss zu unzwingend.

Weil Lugano-Keeper Schlegel die Scheibe hinter dem Tor verspringt, kann sie sich Moses schnappen. Er sieht Wick vors Tor skaten, der Topskorer trifft zur Führung. Das stärkt die Nerven der Tessiner nicht. Bei einigen Akteuren, allen voran Fazzini und Chiesa, ist die Zündschnur kurz. Löffels Ausgleich entspannt die Lage nur kurz. Denn Moses – zuvor in vier Spielen praktisch unsichtbar – trifft zur erneuten SCRJ-Führung. Und doppelt vier Minuten später nach. Noch 11,8 Sekunden sind die Lakers vom Halbfinal-Einzug entfernt, als Fazzini tatsächlich noch der 3:3-Ausgleich gelingt. Schon davor hatte Pelletier seinen Goalie Schlegel durch einen Feldspieler ersetzt, als Lajunen verkürzen kann.

Lugano-Fazzini mit Ausgleich auf den letzten Drücker
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Playoff-Wahnsinn im Tessin:Lugano-Fazzini mit Ausgleich auf den letzten Drücker

Trotz diesem Wahnsinns-Adrenalinschub powern die Luganesi nicht weiter. Die Lakers lassen sich nicht entmutigen. Sie decken immer wieder die Probleme in der Abwehr der Tessiner auf. Ihren Abschlüssen fehlt jedoch die letzte Präzision. Dabei haben Clark und Moses die Entscheidung auf dem Stock. In der Endphase der ersten Verlängerung lassen die Luganesi ein Powerplay aus. Und Clark verzieht aus bester Position in jenem der Lakers (82. Minute). Doch die Lakers bleiben dran, haben die besseren Chancen und spielen Lugano praktisch an die Wand! Der Lohn dafür: Wetter schiesst die Lakers in den ersten Halbfinal seit 2006! Das SCRJ-Märchen geht weiter.

Die Besten: Die Lakers-Spieler. Im Wissen, dass sie nur als Einheit Erfolg haben können, opfern sie sich füreinander auf und vertrauen einander bedingungslos.

Die Pflaumen: Die Luganesi. Sie fanden nie den richtigen Mindset, um ihr Topleistung abzurufen.

Tore 42. Wick (Moses) 0:1. 45. Löffel (Arcobello) 1:1. 48. Moses (Wick) 1:2. 52. Moses (Loosli) 1:3. 58. Lajunen (Josephs) 2:3. 60. (59:48) Fazzini (Arcobello) 3:3. 97. Wetter (Ness, Forrer) 3:4.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker!


Zug – Bern 5:2

Stand in der Serie: 3:2 für Zug.

Das Spiel: So hat sich Beat Gerber (38) sein Jubiläum kaum vorstellt. Der Mann, den sie in Bern «Warrior» (Krieger) nennen, der sich gleichzeitig aber vor Mäusen fürchtet, bestreitet seinen 1000. Match für den SCB. Zu seinen Ehren spielen die Teamkollegen mit «Merci Bidu»-Klebern auf den Helmen. Schaffen es die Berner in den Halbfinal, würde Gerber gar den Rekord von Mathias Seger (1167 Einsätze in der höchsten Liga) brechen. Doch davon ist der SCB derzeit weit entfernt.

Der EVZ gewinnt auch sein drittes Heimspiel, schlägt bereits nach 95 Sekunden ein erstes Mal zu. Grégory Hofmann kann sich ausgerechnet gegen Gerber durchsetzen, bedient Livio Stadler, der erstmals seit Januar trifft.

Die Berner sind in den ersten zehn Minuten nur Zuschauer. Zum ersten Mal ist in dieser Serie so etwas wie ein Klassenunterschied zu sehen. Kein Wunder, fällt just in dieser Phase der zweite Zuger Treffer. Nach einer missglückten Angriffsauslösung – Hofmann verpasst die Scheibe, setzt aber nach und erobert sie sich zurück – gelingt Dario Simion im fünften Spiel der fünfte Treffer.

Doch mit der 2:0-Führung im Rücken nehmen die Zuger den Fuss vom Gas, agieren zu passiv. Als dann Claudio Cadonau noch eine Strafe wegen Hakens fasst, findet Bern endgültig ins Spiel. Moser trifft mit dem Fuss.

Der SCB verpasst in der Folge mehrfach den Ausgleich. Die beste Chance vergibt Dustin Jeffrey bei Spielhälfte. Leonardo Genoni, der beim 2:6 am Montag beim zweiten Gegentor noch ins Leere griff, reagiert mit einem Big Save. Bitter für Bern: Das Tor fällt dann nach einem Scheibenverlust von Colin Gerber – er ist mit Beat nicht verwandt – auf der anderen Seite.

Bern kommt dank eines Geniestreichs von Beat Gerber noch einmal heran. Statt aufs Tor, zielt der Verteidiger daneben. Die Scheibe landet via Bande bei Thierry Bader, der auf 2:3 verkürzen kann. Doch auf Martschinis Treffer 16 Sekunden später finden die Berner keine Antwort mehr. Und stehen vor dem Aus.

Der Beste: Leonardo Genoni (Zug). Perfekte Antwort auf das 2:6 vom Montag. Blitzsaubere Leistung.

Die Pflaume: Calle Andersson (Bern). Pennt beim 0:2 und vergibt vor dem 1:3 eine Top-Chance.

Tore 2. Stadler (Hofmann) 1:0. 7. Simion (Hofmann, Kovar) 2:0. 15. Moser (Conacher, Jeffrey/PP) 2:1. 33. Klingberg (Zehnder) 3:1. 39. Bader (B. Gerber) 3:2. 40. Martschini (Shore) 4:2. 60. Geisser 5:2 (ins leere Tor).

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Lausanne – ZSC Lions 5:2

Stand in der Serie: 3:2 für den ZSC.

Das Spiel: Nach drei Spielen mit Banditen-Hockey und nun ohne den gesperrten Captain Mark Barberio findet Lausanne zum Anstand zurück. Die Mannschaft von Craig MacTavish, bei der Denis Malgin sein Comeback gibt, besinnt sich auf ihre spielerischen Qualitäten. So entsteht eine schnelle, rassige und sehr flüssige Partie.

Die besseren Chancen haben aber die Zürcher, die bald auch durch Raphael Prassl in Führung gehen, der nach einer Einzelaktion von Sven Andrighetto trifft. Beim Zürcher Topskorer ist jedenfalls zunächst nichts davon zu sehen, dass er den vielen Fouls der Lausanner Tribut zahlen müsste. Der zähe Andrighetto ist agil, gewitzt und seinen Gegnern oft einen Schritt voraus.

Auch wenn die Waadtländer diesmal keine Jagd auf die Zürcher veranstalten, wird es für den langjährigen NHL-Stürmer wieder schmerzhaft, als Cody Almond mit einem Stockschlag eine Torchance zu verhindern versucht. Andrighetto schreit sich danach auf der Bank Schmerz und Wut aus dem Leib. Und schiesst fünf Minuten später die Zürcher ein zweites Mal in Führung.

Obwohl die Gastgeber diesmal nicht mit Schaum vor dem Mund spielen, handeln sie sich erneut zu viele Strafen ein. Doch im Unterschied zu den letzten Spielen können die Lions diese nicht nutzen.

Anders die Lausanner. Bei der zweiten ZSC-Strafe erzielen sie das 1:1, als ein Pass von Charles Hudon durch Phil Baltisberger ins eigene Tor abgelenkt wird, bei der dritten das 2:2. Dabei ist Rückkehrer Malgin erfolgreich.

Beflügelt durch den Ausgleich gehen die Gastgeber kurz nach der zweiten Pause gar durch Christoph Bertschy, der davor in diesen Playoffs kaum zur Geltung kam und ohne Skorerpunkt blieb, in Führung.

In der Endphase verliert Andrighetto die Kontrolle. Der Zürcher geht überhitzt in den Zweikampf und setzt Hudon, mit dem er einst in Hamilton (AHL) zusammen spielte, einen Crosscheck in den Nackenbereich. Eine üble Szene, die Andrighetto einen Restausschluss und Lausanne das dritte Powerplay-Tor einbringt. Und sie dürfte eine Sperre nach sich ziehen. Lausanne verkürzt auf 2:3. Die Serie ist wieder spannend.

Der Beste: Tobias Stephan (Lausanne). Am Montag musste er Boltshauser den Vorzug im Tor lassen. Jetzt kehrt er zurück und hält bärenstark.

Die Pflaume: Sven Andrighetto (ZSC Lions). Er spielt lange stark, leistet sich am Schluss aber einen folgenschweren Restausschluss.

Tore: 4. Prassl (Andrighetto) 0:1. 16. Hudon (Eigentor P. Baltisberger/PP) 1:1. 33. Andrighetto (Noreau, Prassl) 1:2. 40. Malgin (Emmerton/PP) 2:2. 41. Bertschy (Kenins, Heldner) 3:2. 58. Frick (Emmerton/PP) 4:2. 60. Emmerton 5:2 (ins leere Tor).

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Fribourg-Gottéron – Genève-Servette 0:5

Servette gewinnt die Serie mit 4:1 und steht in den Halbfinals.

Das Spiel: 10 Sekunden vor Ablauf des zweiten Abschnitts läuft Gottéron in einen Konter. Diesen schliessen die Servettiens ab wie im Lehrbuch, Vouillamoz kann schliesslich ein magistrales Zuspiel Omarks verwerten – fast ein Schuss in den leeren Kasten.

Damit ist die Saison für Fribourg effektiv vorbei. Eines der offensiv besten Teams der Liga bringt in fünf Playoff-Spielen nur sechs Tore zustande, eines davon im Powerplay (das bedeutungslose 3:8 im dritten Spiel).

Für Fribourg wäre es die Chance gewesen, gegen einen ungeliebten und unbequemen Gegner ein Zeichen zu setzen. Diese Chance wurde teilweise fahrlässig vertan. Gegen die strukturierte Spielweise des Gegners hatte Trainer Dubé offenbar keinen Pfeil im Köcher – es blieb bei ständig wechselnden Sturmformationen.

Servette-Goalie Manzato (kam im vierten Spiel für den verletzten Descloux) blieb schlussendlich über 100 Minuten ohne Gegentor.

Andrei Bykow (33) fehlte im letzten Saisonspiel aus persönlichen Gründen: Er und seine Lebenspartnerin Maude wurden am Spieltag Eltern. Bykows Götti ist übrigens die Gottéron-Legende Andrei Chomutow. Er feierte am gleichen Tag den 60. Geburtstag. Félicitations!

Der Beste: Omark (Servette). Ein Artist. Liefert Zuspiele, die nur noch ins Tor geschoben werden müssen.

Die Pflaume: Gunderson (Fribourg). Geht wieder mit einer Minus-2-Bilanz vom Eis.

Tore: 3. Rod (Vermin, Richard) 0:1. 40. Vouillamoz (Omark, Richard) 0:2. 50. Winnik (Tömmernes, Fehr/PP2) 0:3. 54. Rod (Richard) 0:4. 55. Vouillamoz (Omark) 0:5.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker!

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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