So macht sich Egli noch besser
Rappi-Verteidiger vertraut auf Josis Mentaltrainer

Der künftige HCD- und aktuelle SCRJ-Verteidiger Dominik Egli (22) lässt sich vom gleichen Mentaltrainer stark machen wie NHL-Star Roman Josi (30).
Publiziert: 12.02.2021 um 17:49 Uhr
|
Aktualisiert: 18.02.2021 um 15:21 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Er hat den Durchbruch geschafft. Der Weg von Dominik Egli war aber nicht immer ein leichter. Nach einer Nervenkrankheit und der Befürchtung, nie wieder Hockey spielen zu können, kämpft sich der Verteidiger 2017 zurück aufs Eis. Doch nach dem Abstieg mit Kloten 2018 findet er in der Folge-Saison als Biel-Verteidiger den Tritt überhaupt nicht. Erst in Rapperswil-Jona blüht Egli auf, avanciert zum Leistungsträger und schafft den Sprung in die Nati.

Der Thurgauer sagt ohne Umschweife: «Ohne meinen Mentaltrainer wäre ich jetzt nicht da wo ich bin.» Egli lernt Daniel Hornecker schon als zwölfjähriger Knirps in einem Hockeylager kennen. Der Mentaltrainer kümmert sich für die Stiftung Empowering Lives um die ganzheitliche Förderung von Leistungssportlern. Drei Ps weisen die Richtung: Potenzial ausschöpfen, Perspektive geben, Persönlichkeit weiterentwickeln.

Egli wird die Bedeutung eines Mentaltrainers als Elite-Junior bei Kloten so richtig bewusst. «Erstmals kam ich mit der Junioren-Nati in Kontakt, durfte zudem im Training des National-League-Teams dabei sein. Da lernte ich Druck und Nervosität kennen», erinnert sich der 22-Jährige. Obwohl Eishockey ein Teamsport ist, erkennt der Verteidiger: «Ich werde auch an meiner eigenen Leistung gemessen. Deshalb war für mich da klar, dass ich einen Mentaltrainer in Anspruch nehme.» Eine gute Voraussetzung – denn Hornecker spürt sofort, ob die Initiative vom Spieler selbst kommt, oder ihm vom Trainer oder den Eltern dazu geraten worden ist.

SCRJ-Verteidiger Dominik Egli nagelt Luganos Timo Haussener an die Bande.
Foto: freshfocus
1/8

Egli – ein Mensch, der Vieles hinterfragt

Hornecker begleitet Egli intensiv in den wichtigsten Jahren seiner Entwicklung – als Spieler sowie als Mensch. «Dominik ist vom Buben zum Mann geworden.» Was ein Spieler für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer mitbringen muss, ist Offenheit. Auch seinen Gefühlen und Ängsten gegenüber. «Man muss ehrlich sein mit sich selber», so Egli, «ich kann bei Daniel meinen Emotionen freien Lauf lassen. Er ist auch mal mein Kummerkasten. Er weiss alles von mir.»

Egli beschreibt sich selbst als Menschen, der Vieles hinterfragt. Der Mühe hat, den Rummel auszublenden und sich stattdessen davon vom Wesentlichen ablenken lässt. Zuletzt in der Anfangsphase dieser Saison. Nach seinem starken ersten Jahr bei den Lakers sind die Erwartungen gestiegen. Der Scharfschütze möchte beweisen, dass die gute Debüt-Saison in Rappi kein «One-Hit-Wonder» war.

Hinzu kommt sein auslaufender Vertrag, der Verteidiger ist begehrt, muss einen wichtigen Zukunfts-Entscheid treffen. «Sobald ich zu viel studiere, bin ich fast wie blockiert und nicht mehr ich selber», gesteht Egli, «eine Negativspirale belastet». Das widerspiegelt sich auf dem Eis, zwischenzeitlich fällt die Teamstütze sogar aus der ersten Powerplay-Formation der Lakers.

Josi seit drei Jahren mit gleichem Mentaltrainer

Doch der Verteidiger, der sich für einen Wechsel zum HCD entschieden hat, fängt sich wieder und bekommt seinen Mindset in den Griff – auch dank täglichem Mentaltraining. «Mittlerweile mache ich das fast schon unterbewusst. Ich habe erarbeitete Schlagwörter, die in meinen Gedanken verankert sind.» Ankerwörter, wie sie Hornecker nennt, die dafür sorgen, dass der Sportler in seine Top-Leistungszone kommt.

Der Mentaltrainer hat Egli auch durch dieses Tief intensiv begleitet. «Im Erfolg bleibe ich im Hintergrund, in der Krise bin ich präsenter.» Dabei macht Hornecker keinen Unterschied zwischen einem gestandenen NHL-Star und einem NL-Aufsteiger. Denn auch deren Sorgen – und Möglichkeiten – unterscheiden sich nicht. Nashvilles Star-Verteidiger Roman Josi (30) arbeitet nun in der dritten Saison mit Hornecker zusammen. Das spielerische Top-Niveau des Preds-Captains ist unbestritten hoch, nun hat er auch auf mentaler Ebene nochmals einen riesigen Schritt gemacht.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?