Ticket-Verkauf läuft gut
Fans lassen Hockey-Klubs nicht im Stich

Das Coronavirus bereitet auch den Vereinen der National League Kopfschmerzen. Doch die Solidarität der Fans ist gross.
Publiziert: 13.07.2020 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2020 um 08:34 Uhr
Stephan Roth

Nach wie vor herrscht aufgrund der Corona-Pandemie grosse Unsicherheit, was die nächste Eishockey-Saison betrifft. Ob und wann und mit wie vielen Zuschauern gespielt werden kann, ist unklar.

Der Plan ist es, am 15. und 16. September mit dem Cup und zwei Tage später mit der Meisterschaft loszulegen. Zumindest falls der Bundesrat bis dann die Beschränkung auf 1000 Zuschauer aufhebt. Möglich ist sonst eine Verschiebung des Starts, da im Schnitt rund ein Drittel der Einnahmen der Klubs aus dem Ticketverkauf stammen.

Wenn man spätestens bis am 1. November loslegen kann, bleibt noch genug Raum für das komplette Programm, zumal die WM erst am 21. Mai beginnen wird.

Der SC Bern hat bereits 7000 Saisonkarten verkauft.
Foto: Keystone
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«Es steht gerade viel auf dem Spiel»

Spielplangestalter Willi Vögtlin hat zwar längst alle Varianten durchgeplant. Der Spielplan wird aber erst veröffentlicht, wenn Klarheit herrscht. Der Entscheid soll bis spätestens einen Monat vor dem geplanten Start gefällt werden.

Seriöse Prognosen lassen sich vorderhand aufgrund der unberechenbaren Entwicklung der Infektionszahlen nicht machen. Vieles hängt nun von der Disziplin der Bevölkerung ab. «Es wird mir schlecht, wenn ich sehe, wie sich Leute die Hände schütteln, sich umarmen und wie in der Stadt sorg- und distanzlos gefeiert wird», sagte SCB-Boss Marc Lüthi unlängst in einem NZZ-Interview. «Das Virus ist nicht weg, es ist nicht weniger gefährlich geworden, nur weil manche Menschen der Regeln überdrüssig geworden sind. Es steht gerade viel auf dem Spiel.»

«Lieber Zuschauer mit Maske als gar keine»

Mit Einschränkung und Schutzkonzepten muss man ohnehin rechnen. Wenn Stehplätze zugelassen werden, dann wohl nur mit unterteilten Sektoren und personalisierten Tickets, damit man fürs Contact Tracing weiss, wer neben wem stand. Möglich ist auch, dass das Tragen von Masken, wie im Öffentlichen Verkehr, in den Stadien vorgeschrieben wird. «Ich habe lieber Zuschauer mit Maske als gar keine», sagt NL-Direktor Denis Vaucher dazu.

Trotz der Ungewissheit haben die Klubs mit dem Verkauf der Saisonkarten begonnen. Und die Fans lassen sie nicht im Stich. Sie sind schon jetzt heiss auf Eis.

Am meisten Tickets hat Europas-Zuschauer-Krösus Bern abgesetzt. Der Meister von 2019, der den Saisonkartenverkauf jeweils bei 13’000 stoppt, hat bereits 7000 Abos an die Frau und den Mann gebracht.

Zug: Schon 95 Prozent der Saisonabos erneuert

Beeindruckend sind auch die Zahlen, welche Zug ausweisen kann. 95 Prozent der Saisonkarten wurden schon erneuert. Bis Anfang letzter Woche hatte der ambitionierte Klub aus der Zentralschweiz, der seit 1998 auf den zweiten Meistertitel wartet, 5682 Saisonkarten verkauft, davon 4161 Sitzplätze. Damit liegt man 14 Prozent über den Zahlen der Vorsaison. Dieses Jahr hat man allerdings sechs Wochen früher mit dem Verkauf begonnen.

Bei den ZSC Lions, die letzte Saison 7435 Saison-Abos absetzten, bedankt man sich für die Solidarität der Fans und hat gar 87 % gegenüber dem Juli 2019 Vorsprung. Es wurden bisher 2158 (ohne Gönner, Nachwuchs, Partnerteams, Sponsoren) verkauft.

Auch in Biel ziehen die Fans mit. 72 Prozent der Jahres-Tickets sind schon erneuert, 3278 Abos (2922 Sitzplätze) verkauft. Wobei es zu beachten gilt, dass viele Stehplatzabos in der Regel kurz vor Saisonstart gekauft werden.

Bei den SCL Tigers sind bisher 1860 Karten bezahlt worden. In Ambri ist man sehr zufrieden mit dem Beginn des Verkaufs. Über 1600 Abos wurden schon abgesetzt.

In Lugano, Fribourg, wo man es sich zum Ziel gesetzt hat, 5800 Sitz- und 1200 Stehplätze abzusetzen, und Davos hat man eben erst mit dem Saisonkarten-Verkauf begonnen.

Die ersten Testspiele der NL-Klubs:
7.8. Kloten – Davos (19.00 Uhr)
8.8. Ticino Rockets – Ambri (15.00)
9.8. Ticino Rockets – Lugano (18.00)
11.8. Thurgau – SCRJ Lakers, in Romanshorn (19.45)
12.8. ZSC Lions – Schwenningen
14.8. ChdF – Biel, in Fleurier (19.00)
14.8. Visp – Ambri (19.00)
14.8. Zug – EVZ Academy (19.00)
14.8. Kloten – Bern (19.30)
14.8. SCL Tigers – Olten (19.30)
14.8. ZSC Lions – Davos, in Kreuzlingen
15.8. Lugano – Olten (17.00)
15.8. Sierre –Servette (19.00)
19.8. Fribourg – Servette, in Le Sentier (19.00)
19.8. Bern – Lausanne, in Worb (19.00)

Geplante Start-Daten:
Cup: 15./16. September
National League: 18. September
Champions League: 6./7. Oktober

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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