Seine Versicherung lehnte Eingriffe ab
Ex-HCD-Star bezahlt seine Hüft-Prothesen selbst

Ex-HCD- und Biel-Spieler Johannes Salmonsson spielt mit zwei künstlichen Hüften. Beide Operationen hat er selbst bezahlt. Weil er auch mit 35 noch weiterspielen will. Und das endlich schmerzfrei.
Publiziert: 13.09.2021 um 14:08 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Die Schmerzen seiner Hüftprobleme belasten ihn in seiner Karriere immer wieder. 2018 kann er nicht mehr. Johannes Salmonsson entschliesst sich zu einer Operation. Aufgrund einer Klausel im Vertrag übernimmt seine Versicherung den Eingriff aber nicht. Deshalb bezahlt der Schwede umgerechnet 16'000 Fr. für die OP in einer deutschen Spezialklinik aus der eigenen Tasche.

Damals ist Salmonsson, der 2009/10 für Davos und Biel gespielt hat, 32 Jahre alt. Und will unbedingt weiterspielen. Doch gibt ein Klub einem Spieler in diesem Alter mit Hüftprothese eine Chance? Timra tut es. Nach einer Saison wechselt Salmonsson innerhalb der höchsten schwedischen Liga zu Oskarshamn – und schiesst die meisten Tore (13) seiner Karriere.

Doch während der letzten Saison setzt ihn die zweite Hüfte ausser Gefecht. Also macht er es nochmals gleich und berappt auch die zweite OP selbst, um seine Karriere nochmals zu retten. «Ich will noch ein paar Jahre weiterspielen, Hockey ist meine Leidenschaft und macht immer noch Spass», sagt Salmonsson auf Hockeynews.

Johannes Salmonsson dürfte bald sein Comeback geben bei Oskarshamn in der höchsten schwedischen Liga – mit zwei Hüftprothesen!
Foto: imago images/Bildbyran
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Die Hüften piepsen...

Beim Saisonstart am Samstag fehlte er dennoch, «aber weil er sich im Training eine leichte Verletzung am Oberkörper zugezogen hat», erklärt sein Trainer Martin Filander (40). «Ansonsten ist Johannes topfit und schmerzfrei, kann deshalb besser und leidenschaftlicher spielen als viele Jahre zuvor. Er ist ein echtes Vorbild.» Filander rechnet in Kürze mit dem Comeback seines mittlerweile 35-jährigen Stürmers.

Zu schaffen machen Salmonsson die Hüften manchmal nur noch neben dem Eis, wie er lachend erzählt. Weil sie piepsen! «Entweder bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, oder manchmal, wenn es draussen heiss ist, ich etwas dehydriert bin und zu viel rumlaufe. Dann tönt es wie ein Hundespielzeug.»

Er sagt auch, dass sich die Eingriffe trotz der Kosten von 32'000 Franken mehr als gelohnt haben. Nicht primär deshalb, weil er wieder Hockeyspielen kann. Sondern um nach der Spielerkarriere ein schmerzfreies Leben mit seiner Familie führen zu können.

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