Die verrückte Geschichte von Kanadas Goalie Aaron Dell
Für den Spengler Cup muss sogar sein NHL-Traum warten

Ohne NHL-Vertrag in der Tasche, hält sich Aaron Dell bei den San Jose Sharks fit. Das bringt deren Legende auf eine Idee: Joe Thornton braucht als General Manager noch einen Goalie fürs Team Canada am Spengler Cup.
Publiziert: 28.12.2023 um 15:05 Uhr
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Ein Shutout. Nicht unbedingt ein Wunder für einen Torhüter. In Aaron Dells Fall aber eine bemerkenswerte Leistung. Sein Einsatz im Duell zwischen seinem Team Canada und Frölunda (4:0) ist der erste Ernstkampf in dieser Saison für den Kanadier. Die letzten sechs Jahre immer mal wieder in der NHL (insgesamt 134 Spiele für San Jose, Buffalo, New Jersey) im Kasten, steht der 34-Jährige in diesem Sommer ohne Vertrag da.

Sein letztes Team, die Sharks, setzen lieber auf jüngere Torhüter. «Ohne Vertrag und Salär zu sein, war schon hart», so Familienvater Dell. Er ergattert sich im Spätsommer zwar einen Platz im Camp der Columbus Blue Jackets – aber nicht in deren Team. Danach hält er sich in San Jose fit.

Dort läuft ihm sein Ex-Teamkollege Joe Thornton (44) über den Weg, der bei den Sharks im Development-Bereich tätig ist und beim Team Canada als General Manager für den Spengler Cup fungiert. «Er fragte mich, ob ich Lust hätte, mit dem Team Canada in Davos zu spielen», erzählt Dell. Gute Torhüter fürs Turnier zu finden, ist fürs Team Canada immer wieder eine Herausforderung.

Frölunda fand keinen Weg an Team-Canada-Goalie Aaron Dell vorbei und verlor 0:4.
Foto: IMAGO/justpictures.ch
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Dell ist freudig überrascht, kennt er das Turnier doch – wie jeder Kanadier – aus dem Fernsehen. «Die Halle ist tatsächlich so wunderschön.» Er sagt Thornton zu. Doch nur zwei Tage danach bekommt er einen unerwarteten Anruf: Carolina bietet ihm einen Tryout-Vertrag an. Auch da schlägt er zu, allerdings mit dem Wunsch, den Spengler Cup noch bestreiten zu dürfen. «Die Hurricanes waren einverstanden damit, als ich sie informierte, dass ich dem Team Canada bereits zugesagt habe.» Sie lassen Dell dieses Abenteuer und verfolgen seine Auftritte kurzerhand am TV.

«Wie alles gelaufen ist, ist schon etwas verrückt», so Dell vor dem Klassiker gegen Gastgeber Davos. Er bekommt eine Pause, weil das intensive Auftaktspiel viel von ihm abverlangt habe. «Und ja noch zwei oder drei weitere Partien anstehen», sagt er augenzwinkernd und voller Vorfreude.

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