Marti über das Verkünden der Starting-Six
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«Kurz und Schmerzlos»:Marti über das Verkünden der Starting-Six

Der Mann für die flotten Sprüche
ZSC-Haudegen ist der Einpeitscher der Nati

Abwehr-Brocken Christian Marti ist ein Mann mit vielen Qualitäten. Er ist auch in der Garderobe sehr wertvoll für die Stimmung.
Publiziert: 21.05.2024 um 11:24 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Es ist bereits die fünfte WM, die Christian Marti (31) bestreitet. Verteidiger seiner Sorte sind in der Schweiz eine Rarität. Er ist 1,90 Meter gross und 95 Kilos schwer, aber dennoch beweglich genug, um hart auf den Mann zu spielen und den Gegnern das Leben schwer zu machen. Dann kommt beim Abräumer, der vor drei Wochen zum zweiten Mal mit den ZSC Lions Meister wurde, der menschliche Faktor dazu. Der Zürcher Unterländer ist für eine Mannschaft auch in der Kabine Gold wert.

Der Abwehr-Riese sorgt mit seiner liebenswerten und humorigen Art für gute Stimmung im Team. Das ist bestimmt auch der Grund, warum ihn Nati-Coach Patrick Fischer an der WM mit der Aufgabe betraut hat, vor den Spielen die «Starting Six», also jene Spieler, die zuerst aufs Eis gehen, bekannt zu geben. Dabei wird Marti dann zum Einpeitscher und brüllt: «Let's go, boys! Sind wir ready! Sind wir ready!» Dann ruft er zackig die Namen der Spieler, ehe er zum Schluss den Vornamen von Goalie Akira Schmid langgezogen heult, wie das Video des Verbandes auf Social Media vor dem Spiel gegen Grossbritannien zeigt.

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Dass die Verkündung der «Starting Six» zu einem Happening zu Motivationszwecken verwendet wird, kennt man vor allem aus Nordamerika, ist inzwischen aber auch in der Schweiz verbreitet. In der Regel macht es nicht immer der gleiche Spieler und zuweilen kommen auch Leute, die nicht zum Team gehören, zum Einsatz, um die Mannschaft zu inspirieren.

Verteidiger Christian Marti legt sich bei der Bekanntgabe der «Starting Six» voll ins Zeug.
Foto: Screenshot @SwissIceHockey
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Keiner ist geeigneter als Marti

Bei den Schweizern wurde aber Marti dauerhaft damit betraut. «Das hat sich einfach so ergeben», sagt der Familienvater, dessen Sohn Dion Teamkollege Sven Andrighetto zum Götti hat. «Ich mache das für die Mannschaft. Aber es ist nicht so, dass ich jetzt am Abend davor gross überlege, wie ich das jetzt präsentieren will. Manchmal ist es fast besser, wenn man das kurz und schmerzlos macht.»

Ob Marti auch nach der ersten Niederlage (2:3 gegen Kanada) die Ansagen machen wird? Natürlich. Einen geeigneteren als den humorigen ZSC-Abräumer, der sich auch in Interviews immer wieder Höchstnoten mit lustigen, blumigen und interessanten Aussagen verdient, hat Fischer nicht im Team.

«In der Garderobe merkt man nicht, wo sie spielen»
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