50 Jahre GP von Brasilien
13 Premiere-Piloten sind heute tot

Zum 50-Jahr-Jubiläum des GP von Brasilien erinnert sich Blick-Experte Roger Benoit an die guten alten, aber oft auch tödlichen Zeiten zurück. Hier gehts zum Inside.
Publiziert: 05.11.2023 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2023 um 10:21 Uhr
Roger Benoit aus São Paulo

Ayrton Senna, der später in Brasilien zum unvergessenen Nationalhelden wurde, war gerade mal 13 Jahre alt und siegte auch in Europa mit den Karts. Jo Siffert, das ebenfalls unvergessene Schweizer Formel-1-Idol, war seit 15 Monaten tot.

Die Zeitreise beginnt

So beginnt eine unvergessene Zeitreise zurück in die Vergangenheit. Am 11. Februar 1973 feierte der GP do Brasil seine Taufe – jetzt steht das 50-Jahre-Jubiläum auf dem Programm.

Als wir damals hier in Interlagos ankamen, erwarteten uns – zwei Wochen nach dem GP in Buenos Aires – 37 Grad und über 150'000 Fans am Renntag. Im Mittelpunkt auf der damals noch 7,9 km langen Piste: Weltmeister Emerson Fittipaldi, der dem Tessiner Clay Regazzoni 1974 in Watkins Glen den WM-Titel wegschnappte.

Brasiliens Nationalheld Ayrton Senna war 1973 13 Jahre alt.
Foto: keystone-sda.ch
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Grosse Namen – tot

Die Meldeliste von São Paulo 1973 liest sich wie ein «Who is who». Nur noch sieben der damaligen 20 Fahrer sind am Leben. Darunter Sieger Fittipaldi (76) im Lotus und Jackie Stewart (84), der im Tyrrell Zweiter wurde. Ihre Teamkollegen Ronnie Peterson (1978 in Monza) und Francois Cevert (1973 in Watkins Glen) rasten später in den Tod.

Auch sie verloren ihr Leben

Mike Hailwood verunglückte 1981 mit dem Privatauto, Dennis Hulme, der Weltmeister von 1967, erlitt auf der Strecke von Bathurst 1992 einen Herzinfarkt, Carlos Pace, nach dem die Strecke hier getauft wurde, stürzte 1977 mit dem Privatflieger ab.

Der Argentinier Carlos Reutemann starb im Juli 2021. Zwei Jahre zuvor musste Niki Lauda nach einem totalen Organversagen gehen. Sein Kumpel Clay Regazzoni war 2006 auf einer Autobahn verunglückt.

Peter Revson wurde 1974 die Kyalami-Strecke zum Verhängnis. Jean Pierre Beltoise starb 2015 in Dakar an einem Hirnschlag.

Sieben kommen nur noch selten

Neben Emerson Fittipaldi, seinem Bruder Wilson und Stewart sieht man vom Starterfeld 1973 auch noch den Belgier Jacky Ickx (78), den Neuseeländer Howden Ganley (81), den Franzosen Jean-Pierre Jarier (77) und den Italiener Arturo Merzario (80) ab und zu an den Rennstrecken.

Sie rüttelten noch am Lenkrad

Es sind jeweils herrliche Erinnerungen an eine Zeit, in der die Formel 1 noch gefährlich war und die Piloten stets wussten, warum sie ausgefallen sind. Hightech und Computer-Lenkräder waren damals Fremdwörter wie Internet oder soziale Medien. Es war Leben pur.

An wen erinnert sich die Sportwelt wohl in 50 Jahren vom Formel-1-Starterfeld 2023 hier auf 800 Meter Höhe in Interlagos bei São Paulo? 

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