Alpine-Team fördert Chiara Bättig
Eine Schweizerin auf dem Weg in die Formel 1?

Gleich zwei Schweizer Rennfahrerinnen gehören neu zum Förderprogramm von Formel-1-Teams. Léna Bühler bei Sauber – und die halb so alte Chiara Bättig bei Alpine.
Publiziert: 09.03.2023 um 17:43 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Das gab es noch nie. Gleich zwei Schweizer Rennfahrerinnen sind neu im Nachwuchsprogramm eines Formel-1-Teams dabei. Bei Alpine ist es Chiara Bättig (12) aus Wettswil am Albis ZH.

Bei Alfa-Sauber dockte Léna Bühler (25) an, die Hinwiler schicken die Waadtländerin 2023 in die neue Frauen-Rennserie «F1 Academy». Für Bühler mit ihren bisher eher bescheidenen Resultaten im Nachwuchs-Formelsport wird der Traum von der Formel 1 allerdings unerfüllt bleiben.

Anders sieht es bei Bättig aus. Das Talent kann zu Recht sagen: «Die Formel 1 ist mein grosser Traum.» Die Zürcherin wird in zwei Wochen erst 13 Jahre alt, hat im Kart aber schon Spuren hinterlassen. 2021 wird sie im FIA-Programm «Girls on Track» Zweite. 2022 fährt sie im Kartbox.ch-Team allen Buben davon und wird als Neuling in der Klasse «OK Junioren» Schweizermeisterin.

Schnelles Mädchen unter vielen Buben: Die Zürcherin Chiara Bättig (M.) ist ein grosses Kart-Talent.
Foto: Zvg
1/12

Eine Saison als Bewährung bei Alpine

Dabei hat sonst in der Familie niemand Benzin im Blut. Aber als Bättig auf der Kartbahn in Wohlen AG ein anderes Mädchen fahren sieht, erwacht ihre Leidenschaft fürs Gasgeben.

Nun wird sie neben fünf anderen Mädchen bei Alpine im Kart-Programm «Rac(H)er» gefördert. «Das ist eine grossartige Chance, Chiara wird diese Saison von Alpine begleitet und gecoacht. Ende Jahr wird entschieden, wen sie weiterhin fördern», sagt Mutter Natascha Kessler, die mit ihrer Tochter als Frauenpower-Duo in ganz Europa unterwegs ist.

Alle grossen F1-Stars wie Hamilton und Co. haben einst im Kart begonnen. Aber natürlich ist für Bättig der Weg in die Formel 1 noch sehr weit, auch wenn sie in England bei der Vorstellung des neuen F1-Boliden von Ocon und Gasly schon Teil der Show ist.

Familie muss fürs Budget selber aufkommen

Finanzielle Unterstützung gibts vom F1-Team aber nicht. Die Familie muss selber ums Budget kämpfen. Ein einzelnes Rennen auf internationalem Niveau kostet bereits rund 12´000 Franken.

Sek-Schülerin Bättig, die in Zürich eine Sportschule besucht, fährt aus Kostengründen mit gebrauchtem Kart-Material und hat nur selten neue Reifen. «Wir haben bisher viel eigenes Geld investiert und sind sehr dankbar für die Unterstützung von der Familie, Gönnern und Sponsoren», sagt die Mutter, die sich Teilzeit um Büroarbeiten von Chiaras Kart-Team kümmert. Der Vater arbeitet im IT-Bereich. «Wir müssen realistisch bleiben. Aber wir sind bereit, für Chiaras Traum auf vieles zu verzichten», sagt die Mama.

Sollte es in Zukunft in der Formel 4, Formel 3 etc. weitergehen, kann es die Familie nicht selber stemmen. Doch im besten Fall hilft dann Alpine bei der Karriere noch stärker als jetzt mit.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?