Peter Sauber beim Strafenchaos vor Ort
«Die Erwartungen habe ich längst zurückgeschraubt»

Der Tempo-Tempel im ­Königlichen Park von Monza explodierte: Charles ­Leclerc (24) eroberte im Ferrari seine 17. Pole-Position (die achte 2022) vor WM-Leader Max Verstappen (24), der im Red Bull-Honda aber nur als Siebter aus der vierten Reihe startet.
Publiziert: 11.09.2022 um 00:23 Uhr
Roger Benoit, Monza

Und da sind wir schon beim Strafen-Chaos in Italien. Gleich 9 der 20 Piloten starteten mit einer Strafplatz-Strafe in die Qualifikation: Hamilton, Tsunoda, Verstappen, Sainz, Bottas, Pérez, Schumi, Magnussen und Ocon.

Eigentlich ist es schon egal, was die Fahrer an ihren Autos wechseln müssen (Motor, Getriebe, Auspuff, MGU-K, MGU-H usw.) – die FIA macht sich unverständlicherweise das Erstellen einer verständlichen Startaufstellung zu einer kaum lösbaren Aufgabe.

Es wäre so einfach …

Dabei würde es eine simple Lösung geben: Alle Fahrer, die Teile an ihrer Antriebseinheit austauschen, gehören ans Ende des Feldes. Dann entscheidet die bessere Qualifikation über die Startreihenfolge. In Monza hätte das jetzt bedeuten: 11 Fahrer machen die ersten 11 Plätze aus, die andern 9 kämpfen um die Positionen 12 bis 20.

Peter Sauber ist in Monza vor Ort. Was ihm das Alfa-Sauber-Team am Sonntag zeigt?
Foto: Lukas Gorys
1/7

Das wäre auch für die Fans daheim oder an der Strecke leichter zu verstehen. Doch Verstappen, der «nur» einen Motor wechselte, kassierte nur fünf Strafplätze. Das macht als zweitschnellster Fahrer nach Adam Riese – Startplatz sieben.

Offizielle Startaufstellung erst am Sonntag

Doch die FIA und McLaren sahen das zunächst anders, glaubten, dass der Holländer als Vierter losfahren dürfe. Kurz vor 21.00 Uhr kam die provisorische Startaufstellung mit Verstappen auf der siebten Position. Zusammen mit seinem Landsmann De Vries bildet er die erste Oranje-Reihe seit Urzeiten. Die offizielle Startaufstellung wird erst am Sonntag verkündet.

Wie immer in Monza war in der Qualifikation das Windschattenfahren auf der langen Zielgeraden bei Tempi über 300 km/h angesagt. Da müssen sich die Teamkollegen opfern. Vor allem, wenn sie schon Strafen absitzen müssen. So zog eben Hamilton Kollege Russell, Sainz stellte sich in den Dienst von Leclerc und bei Alfa-Sauber musste Bottas dem Chinesen Zhou helfen. Der profitierte und startet aus der fünften Reihe.

Peter Sauber mit dem Zug angereist

Aufmerksamer Beobachter hier in Monza ist seit Samstag Peter Sauber. Der frühere Chef kam mit dem Zug aus Pfäffikon SZ. Der 78-Jährige zu Blick: «In Arth-Goldau musste ich umsteigen und war dann in zweieinhalb Stunden in Monza!»

Und was prophezeit Sauber dem Hinwiler Team nach sechs Nullern in Serie? «Die Erwartungen habe ich längst zurückgeschraubt. Es wäre einfach für alle mal gut, wenn beide Autos ohne irgendein Problem das Ziel sehen würden. Dann könnte es auch wieder WM-Punkte geben.»

Oder man reist nach sieben Europa-Rennen eben ohne Zähler im Gepäck zum Übersee-Auftakt am 2. Oktober nach Singapur. Dann folgen noch Japan, USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi.

Die Alfa-Sauber-Stimmen

Teamchef Frédéric Vasseur: «Die heutige Leistung war ein Schritt nach vorne im Vergleich zu den letzten paar Runden. Die Strecke scheint uns besser zu liegen und wir können mit der Arbeit, die wir seit Freitag geleistet haben, zufrieden sein. P12 mit Valtteri und P14 mit Zhou ist ein ordentliches Ergebnis, und wir können uns damit trösten, dass wir einem Platz im Q3 recht nahe gekommen sind. Wir gehen zuversichtlich in den morgigen Tag, dass wir um Punkte kämpfen können.»

Valtteri Bottas (P12, 15 Strafplätze): «Ich bin ziemlich zufrieden mit der heutigen Leistung: Ich denke, wir haben alles aus dieser Sitzung herausgeholt, was wir konnten. Unser Ziel war es, vor Magnussen und Schumacher zu sein, denn sie hatten die gleiche Anzahl an Strafen wie wir und wir kämpften um die Position – und das haben wir geschafft.»

Guanyu Zhou (P14, startet aus 5. Reihe): «Ich denke, wir haben ein gutes Ergebnis erzielt, auch wenn wir unter Druck standen, da wir nur zwei Sätze neuer Reifen hatten. Im Q1 waren wir stark, während Q2 für mich ziemlich schwierig war: Wir hatten etwas mehr Mühe, die Balance richtig hinzubekommen, und ein Plattfuss an meinem Reifen hat nicht geholfen. Das war schade, denn ich denke, wir sahen gut aus und es war viel mehr aus dem Auto herauszuholen.»

Teamchef Frédéric Vasseur: «Die heutige Leistung war ein Schritt nach vorne im Vergleich zu den letzten paar Runden. Die Strecke scheint uns besser zu liegen und wir können mit der Arbeit, die wir seit Freitag geleistet haben, zufrieden sein. P12 mit Valtteri und P14 mit Zhou ist ein ordentliches Ergebnis, und wir können uns damit trösten, dass wir einem Platz im Q3 recht nahe gekommen sind. Wir gehen zuversichtlich in den morgigen Tag, dass wir um Punkte kämpfen können.»

Valtteri Bottas (P12, 15 Strafplätze): «Ich bin ziemlich zufrieden mit der heutigen Leistung: Ich denke, wir haben alles aus dieser Sitzung herausgeholt, was wir konnten. Unser Ziel war es, vor Magnussen und Schumacher zu sein, denn sie hatten die gleiche Anzahl an Strafen wie wir und wir kämpften um die Position – und das haben wir geschafft.»

Guanyu Zhou (P14, startet aus 5. Reihe): «Ich denke, wir haben ein gutes Ergebnis erzielt, auch wenn wir unter Druck standen, da wir nur zwei Sätze neuer Reifen hatten. Im Q1 waren wir stark, während Q2 für mich ziemlich schwierig war: Wir hatten etwas mehr Mühe, die Balance richtig hinzubekommen, und ein Plattfuss an meinem Reifen hat nicht geholfen. Das war schade, denn ich denke, wir sahen gut aus und es war viel mehr aus dem Auto herauszuholen.»

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