Team-Direktor bis jetzt 14 Mal auf Corona getestet!
Zehnder: «Wir kämpfen gegen acht Kantone!»

Der frühere Sauber Teammanager Beat Zehnder (54) und jetzt Sportdirektor bei Alfa-Sauber kommt kaum mehr zum Schlafen. «Wir sind jetzt in der Corona-Falle ­– und viele Mitarbeiter am Anschlag!»
Publiziert: 12.08.2020 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2020 um 16:37 Uhr
Zwischen den Rennen in Spanien und Belgien reist das Alfa-Sauber-Team mit Direktor Beat Zehnder zurück in die Schweiz.
Foto: Lukas Gorys
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Der Wahnsinn in Zahlen: Seit dem Saisonstart am 5. Juli in Spielberg gehen die drei Triple-Rennen am 13. September in Mugello zu Ende. Die zwei freien Sonntage während diesen neun Rennen: 26. Juli und 23. August!

Englische Teams im Vorteil

Und jetzt kommt noch diese zehntägige Isolation für Reisende aus Spanien dazu. Ab Freitag fährt der GP-Zirkus bis Sonntag in Barcelona. In Katalonien, wo die Fallzahlen wieder enorm steigen.

Was nun? Zehnder zu BLICK: «Wir müssen vor dem nächsten Rennen in Belgien zurück in die Schweiz. Und deshalb in die Isolation. Das ist für uns brutal. Denn das Formel-1-Management hat sich mit der englischen Regierung darauf geeinigt, dass es für die sieben Teams von der Insel mit der Quarantäne eine Ausnahmeregelung gibt!»

«Einige Kantone verstehen uns!»

Und in der Schweiz? «Wir haben Mitarbeiter aus acht Kantonen. Und mit diesen Gesundheitsämtern bin ich jetzt hart am Verhandeln. Einige sind da zuvorkommend, andere eher nicht. Für die Mitarbeiter aus dem Kanton Zürich haben wir jetzt eine Regelung gefunden. So dürfen diese Mitarbeiter zum Arbeiten ins Werk kommen, müssen dann aber sofort wieder nach Hause. Also kein Stopp in einem Geschäft oder so. Mit unserem föderalistischen System wünscht man sich da eine einheitliche Lage.»

Bald Lebensmittel-Service...

Zehnder lacht: «Am Ende muss ich vielleicht auch noch einen Lebensmittel-Service organisieren – da ja viele unserer Leute alleine leben!»

Der Zürcher, seit dem 1. Februar 1988 in Hinwil, gilt in der Formel-1-Szene als bester Regelkenner. Klar, dass ihn jetzt Verbände, andere Teams und sogar Fahrer um Rat beten.

Sogar Betten selber gemacht...

«Ich bin so etwas wie die Anlaufstelle geworden. Zu uns kann ich nur sagen, dass wir bis jetzt alle Sicherheits-Vorgaben erfüllt haben und in Hotels sogar die Betten selber machen, um nicht mit dem Personal in Kontakt zu kommen! Korrekter als wir kann man sich in der schwierigen Situation nicht verhalten.»

Auch Ferrari und Alpha Tauri kämpfen in Italien um annehmbare Bedingungen. Auch diese Teams braucht der Zirkus.

Wird es 2021 wieder normal?

Zehnder: «Der momentane Aufwand ist wirklich gestört. Man kann nur hoffen, dass die Formel 1 im nächsten Jahr wieder etwas normaler unterwegs sein kann. Und nicht nur in Europa fährt.»

Noch ist nicht sicher, ob der Tross Ende November zum Finale nach Bahrain und Abu Dhabi in die Wüste fliegt. Auch hier sitzt Corona am Regiepult.

Alfa-Sauber: Noch kein positiver Fall

Zehnder weiss nur eines: «Bis Barcelona bin ich jetzt 14 Mal auf das Virus getestet worden!» Natürlich immer negativ – wie alle bei Alfa-Sauber. Zehnder: «Hoffentlich geraten wir nach den zwei Italo-Rennen in Monza und Mugello nicht wieder in die Corona-Falle.»

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