Hier sorgt Hamilton für Testtag-Abbruch
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Formel 1 in Bahrain:Hier sorgt Hamilton für Testtag-Abbruch

Wüsten-Tagessieg teuer bezahlt
Hamiltons erster «Gruss» nach Maranello – Ferrari im Pech

Noch einen Testtag und 24 Rennen muss der weiter motivierte Sir Lewis Hamilton (39) warten, bis er aus dem Silberpfeil steigt und zu Ferrari wechseln kann. Jetzt hat sich der Brite schon mal beim roten Team gemeldet.
Publiziert: 22.02.2024 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 19:33 Uhr
Lewis Hamilton reisst beim zweiten Bahrain-Testtag einen Kanaldeckel aus der Verankerung.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Zweiter Testtag hier auf dem 5,412 km langen Wüsten-Highway ausserhalb der Hauptstadt Manama. Wie am Mittwoch läuft alles friedlich ab. Kaum ein Fehler, nur wenige Defekte. Dazu strahlt die Sonne bei 24 Grad. 

Wieder ein Kanaldeckel

Bis 12.24 Uhr Lokalzeit (10.24 MEZ). Hamilton ist mit dem Mercedes unterwegs, kommt in der elften Kurve zu weit nach draussen, überfährt die rot-weissen Randsteine und reisst dahinter einen Kanaldeckel aus der Verankerung.

Der 103-fache GP-Sieger kehrt auf die Strecke zurück – und schon fliegt ein Teil durch die Luft. Kurz darauf kommt der Ferrari von Leclerc angebraust, überfährt auf dem Asphalt das Teil und kehrt an die Boxen zurück. Weil schon das rote Licht an der ganzen Strecke aufleuchtet. 

Geheimnis Unterboden

Dort entdeckt man sofort den defekten Unterboden, der einige Hunderttausend Euros kostet und zu den kompliziertesten und geheimnisvollsten Teilen eines GP-Boliden gehört. 

Ein neuer Unterboden wird fixiert – und der alte tritt die Flugreise nach Italien an. Man versucht ihn dort zu reparieren. 

Millionenschaden in Las Vegas

Mitte November 2023 in Las Vegas war das anders. Dort hatte Ocon (Alpine) einen Kanaldeckel angesaugt – und Sainz knapp hinter dem Franzosen war das Opfer. Damals war auch das Chassis zerstört! Teamchef Vasseur sprach «von einem Millionenschaden, den wir am Ende übernehmen mussten». 

Übrigens stand Sainz diesmal genau am Tatort, sah als Zaungast den Kanaldeckel fliegen, wollte die Streckenposten mit den Händen darauf aufmerksam machen. «Doch da kam schon Charles und erwischte das Teil voll.» 

Rätsel um den Vorsprung

Der Schock des ersten Testtages am Mittwoch sitzt weiter tief: Weltmeister Verstappen fuhr mit dem RB20 alles in Grund und Boden. Bei Red Bull-Honda versuchte man die Bestzeit vom Mittwoch (1,1 Sekunden vor Norris im McLaren) zu relativieren. Sportdirektor Marko: «Wir sind sicher weiter tonangebend, aber vielleicht nur um 0,4 Sekunden.» 

Newey narrte die Rivalen

Während fast die ganze Konkurrenz den alten Red Bull RB19 kopierte, ist Technik-Genie Adrian Newey (65) mit seiner Crew bereits wieder einen Schritt voraus. Mit neuen Kühleingängen und den Seitenkästen als eine Art Zusatzflügel. Das kopiert niemand innerhalb von Monaten. 

Horner: «Ich kann nichts sagen»

Im Fall Horner herrscht momentan Funkstille. Der Bullen-Teamchef lief am Morgen in Zivilkleidung herum. 

Für die Medienkonferenz zog Christian Horner (50) das Bullen-Shirt an, wurde dreimal wegen seiner angeblichen Handy-Affäre gefragt. Dreimal die gleiche Antwort: «Ich darf nichts sagen, laufendes Verfahren.» Seit über zehn Tagen…

Wolff warnt die ganze Formel 1

Interessant, dass sich ausgerechnet Horners Intimfeind, Mercedes-Boss Toto Wolff (52), öffentlich zum Fall äusserte: «Wir reden in diesem Sport seit Jahren über Inklusion, Diversität und Gleichberechtigung. Also müssen wir diese den Leuten auch vorleben. Ich hoffe auf eine baldige Entscheidung.» 

Kaiserschmarrn für Niki Lauda

Der zweite Testtag. Nach McLaren will auch Ferrari den Bullen 2024 den Kampf ansagen. Vizemeister Mercedes (gedachte am Donnerstag Niki Lauda, der 75 Jahre alt geworden wäre, mit einem Kaiserschmarrn-Essen) hat ein altes Problem zu lösen.

Der W15 schlägt wieder einmal brutal auf (Bouncing). Das Hüpfen kommt mit dem tollen Funkenregen nur den Fotografen zugute. Die Mercedes-Kundenteams von McLaren und Aston Martin sind harte Gegner geworden. 

Sauber: Neues Autos – alte Sprüche

Der Kick-Sauber ist bis jetzt schwer einzuschätzen. Man ist schon weniger zuverlässig in eine Saison gestartet und hört nur hoffnungsvolle Worte. Wie das ganze letzte Jahr. 

Der Abstand zur Spitze beträgt weiter gut eine Sekunde. Tagessieger Sainz hat als einziger die 1:30-er-Grenze geknackt – allerdings mit dem C4-Gummi. Zum Testabschluss am Freitag ziehen Ferrari, Mercedes, Williams und Kick-Sauber die bestellten C5-Quali-Reifen auf.

Bahrain-Test, Tag 2, Endstand

1. Sainz (Ferrari) 1:29,921
2. Pérez (Red Bull) 1:30,679
3. Hamilton (Mercedes) 1:31,066
4. Norris (McLaren) 1:31,256
5. Ricciardo (Racing Bulls) 1:31,361
6. Leclerc (Ferrari) 1:31,750
7. Stroll (Aston Martin) 1:32,029
8. Ocon (Alpine) 1:32,061
9. Bottas (Kick-Sauber) 1:32,227
10. Piastri (McLaren) 1:32,328
11. Sargeant (Williams) 1:32,578
12. Alonso (Aston Martin) 1:33,053
13. Zhou (Kick-Sauber) 1:33,715
14. Gasly (Alpine) 1:33,804
15. Magnussen (Haas) 1:36,611
16. Hülkenberg (Haas) 1:37,509
17. Tsunoda (Racing Bulls) 1:38,074

1. Sainz (Ferrari) 1:29,921
2. Pérez (Red Bull) 1:30,679
3. Hamilton (Mercedes) 1:31,066
4. Norris (McLaren) 1:31,256
5. Ricciardo (Racing Bulls) 1:31,361
6. Leclerc (Ferrari) 1:31,750
7. Stroll (Aston Martin) 1:32,029
8. Ocon (Alpine) 1:32,061
9. Bottas (Kick-Sauber) 1:32,227
10. Piastri (McLaren) 1:32,328
11. Sargeant (Williams) 1:32,578
12. Alonso (Aston Martin) 1:33,053
13. Zhou (Kick-Sauber) 1:33,715
14. Gasly (Alpine) 1:33,804
15. Magnussen (Haas) 1:36,611
16. Hülkenberg (Haas) 1:37,509
17. Tsunoda (Racing Bulls) 1:38,074

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