Stéphane Chapuisat erinnert sich an Dortmunds CL-Sieg 1997
«Das Chillen im Whirlpool war mein grösster Moment»

Es ist das Highlight in der Geschichte von Borussia Dortmund: Am 28. Mai 1997 gewinnt Schwarzgelb die Champions League. Mittendrin ein Schweizer: Stéphane Chapuisat.
Publiziert: 01.06.2024 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2024 um 20:52 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Stéphane Chapuisat (54), der heutige YB-Chefscout, den alle nur «Chappi» nennen, ist kein Mann der grossen und lauten Worte. Auch nicht, wenn es um seinen grössten Triumph als Fussballer geht. «Es ist sicher der Pokal in meinem Palmarès, der den grössten Wert hat. Von daher gesehen: Ja, es ist mein grösster Erfolg», sagt der Waadtländer. Damals ist er ein absoluter Bundesliga-Topstar. In den beiden Vorsaisons zweimal Meister geworden. Und nun der Final in der Königsklasse. Mit Chappi, natürlich, in der Startelf.

Die Parallelen zwischen 2024 und 1997

Die Parallelen zum Final 2024 sind frappant. Der BVB ist damals wie heute hoch talentiert, hat aber eine fürchterliche Saison hingelegt. «Europäische Spiele zehren schon sehr an den Kraftreserven», sagt Chappi. «Die fehlen dann in der Meisterschaft. Das war damals so. Das ist heute so.» In der Tat hatte der BVB den Titelhattrick mit einer miesen Rückrunde mit sechs Niederlagen vergeigt. Und Juventus Turin ist damals das Mass aller Dinge.

Er hat den Pokal! Stéphane Chapuisat und Co. nach dem Triumph gegen Juventus Turin am legendären 18. Mai 1997.
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Auch Real Madrid 2024 gehört in die Kategorie der absoluten Topklubs. Also ist Dortmund auch heuer krasser Aussenseiter. «Aber das war und ist die Aussensicht. Uns Spieler hat das nicht gross interessiert, was geschrieben wurde. Abgesehen davon ist es oft nicht schlecht, nicht Favorit zu sein.» Denn, so Chappi, damals habe man Welt- und Europameister im Team gehabt, Leute mit viel Erfahrung. «Bei allem Respekt vor Juve. Wir wussten: Die können wir schlagen.»

Der Hitzfeld-Plan geht auf

Auch der Matchplan, denkt Chappi, dürfte damals wie heute derselbe (gewesen) sein: «Defensiv gut stehen, und – wenn sich die Möglichkeit bietet – schnell nach vorne gehen. Wir hatten ja Lange und Kopfballstarke im Team wie Jürgen Kohler und Kalle Riedle. Also waren auch unsere Standards eine Waffe.»

Der Plan von Ottmar Hitzfeld geht auf. Zwar zaubert zuerst Zinédine Zidane. Aber der BVB kontert. Und holt Eckbälle heraus. Ein Erster führt zu Riedles 1:0. Ein Zweiter, den Chappi herausholt, führt zum 2:0, auch von Riedle. «Dann gerieten wir extrem unter Druck, Juve machte das Anschlusstor. Worauf Ottmar zuerst Kalle, dann mich herausnahm. Lars Ricken kam – und machte Sekunden später das Goal, welches das Spiel entschied.»

Der BVB hat Chappi ins Wembley eingeladen

Und danach, die Party? «Wunderschön. Zuerst mit den Fans. Dann im Whirlpool. Dort kamen wir erstmals runter, tranken etwas – und realisierten, was wir geschafft hatten. Das war für mich der allerschönste Moment.» Etwas getrunken: Champagner? Chappi: «Ich glaube, es war Bier.»

Einige der Kumpels von damals wird Chappi am Samstag wieder treffen. Er ist als Legende auf Einladung des Klubs zusammen mit seiner Tochter im Wembley. Ist sie auch Gelb infiziert wie Chappi? Also Fan von YB und des BVB? «Klar! Sie war mal an einem Heimspiel der Borussia. Wer das erlebt hat, der wird automatisch Dortmund-Fan.»

Und vielleicht gibts nach einem Sieg gegen Real auch im Wembley einige neue Anhänger. Mal schauen. 

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Aston Villa
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