Gelson Fernandes kennt den YB-Gegner bestens
«Bei Sporting ist latent ein gewisser Frust vorhanden»

Gelson Fernandes ist der einzige Schweizer, der jemals für Sporting Lissabon gespielt hat. Er schwärmt in den höchsten Tönen von den Löwen, gibt YB dennoch eine Chance aufs Weiterkommen.
Publiziert: 22.02.2024 um 10:15 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Die letzten Wochen waren stressig für Gelson Fernandes (37). Der 67-fache Nationalspieler ist «Mister Africa» der Fifa. Offiziell: Direktor für die Mitgliedsverbände in Afrika. Der eben zu Ende gegangene Afrika-Cup bedeutet da natürlich Höchststress. «Ich habe alle Spiele gesehen», sagt der Walliser mit Kapverdischen Wurzeln in seiner typischen, ansteckenden, euphorischen Art mit leichtem Hang zu Übertreibung.

Sechs Spiele in der Liga Sabres für Sporting

Kaum ist Gelson zurück aus der Elfenbeinküste, wartet das Europa-League-K.-o.-Runden-Playoff-Hinspiel von YB gegen Sporting Lissabon. Und schon ist Gelson wieder ein gefragter Mann, weil er der einzige Schweizer ist, der je für Sporting gespielt hat. Es war ein halbes Jahr. Sechs Spiele machte er in der damaligen Liga Sagres. Gegen die Grossen, Benfica und Porto, kam er nicht zum Einsatz. Dann ging Gelson zurück nach Sion. «Weil ich damals familiäre Probleme hatte», sagt er. Doch auch dieses Halbjahr in seiner Heimat ist eines zum Vergessen.

Was ist denn da für ein Klub, dieser Sporting Clube de Portugal, den nur die deutschsprachigen Länder Sporting Lissabon nennen? «Es ist ein Klub von nationaler Ausstrahlung. Das macht es speziell dort zu spielen, denn das haben nur ganz wenige Vereine.» Und sonst? «Sporting hat eine grosse Tradition. Ist polysportiv. Hat ein tolles Trainingsgelände. Hat eines der besten Nachwuchszentren Europas. Nein, der Welt. Mit dem José Alvalade ein Super-Stadion. Und mit Ruben Amorim einen hochinteressanten Coach.»

In der Europa League spielte Gelson Fernandes 2012 auch gegen den FC Basel mit Alex Frei.
Foto: foto-net / Alexander Wagner
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Umstrittener Hauptaktionär

Nichts Negatives? «Als ich dort war, also im Jahr 2012, war der Klub hoch verschuldet. Wir kriegten die Gehälter immer mit Verspätung. Wenn überhaupt.» Tempi passati. Heute kann Sporting mit dem umstrittenen Hauptaktionär Alvaro Sobrinho, gegen den auch in der Schweiz wegen Geldwäscherei ermittelt wurde, Spieler für 21 Millionen Euro holen wie den schwedisch-ungarischen Torschützenleader Viktor Gyökeres. «Aber Sporting verkauft auch Spieler für sehr viel Geld, gar für den doppelten Betrag», fügt Gelson hinzu.

Zweiter Negativpunkt laut Gelson: «Es ist latent ein gewisser Frust vorhanden bei Sporting, weil der Klub in der Hierarchie eigentlich immer die Nummer drei ist hinter Benfica und Porto, dem kleinen Verein aus dem Norden. In letzter Zeit haben die Löwen aber aufgeholt.»

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«YB muss früh in Führung gehen»

Im Hinspiel sah Gelson beim 3:1 vor allem eine eingespielte Mannschaft, Sporting, und eine, die permanent auf der Suche war, YB. «Zudem haben die Portugiesen im Moment ein unglaubliches Selbstvertrauen.» Alles gelaufen also? «Nicht unbedingt. YB muss früh in Führung gehen. Dann können die Berner Sporting zum Zweifeln bringen.»

Ein grosser Nachteil ist sicher, dass sich Filip Ugrinic im Hinspiel verletzt hat. «Er hat mir zuletzt sehr gut gefallen mit seiner grossen Box-to-Box-Präsenz.» Dafür wird Meschack Elia von Beginn weg stürmen. Gelson: «Eine für YB ganz wichtige Figur. Meschack hat einen ganz starken Afrika-Cup für den Kongo hingelegt. Ich mag ihn sehr.»

Logisch, Elia ist Afrikaner. Und «Mister Africa» mag alle Spieler vom Schwarzen Kontinent. Also gilt dasselbe für Innenverteidiger Ousmane Diomandé, der mit den Ivorern das Turnier gewann, aber nur in den ersten beiden Gruppenspielen zum Einsatz kam. Nur spielt Diomandé für den Gegner von YB.

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