Deutschland schaut in die Röhre
Fifa vergibt Frauen-WM 2027 nach Brasilien

Die nächste Frauen-WM findet 2027 in Brasilien statt. Die brasilianische Bewerbung setzt sich gegen die gemeinsame Kandidatur von Deutschland, Belgien und Holland durch.
Publiziert: 17.05.2024 um 09:04 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2024 um 11:53 Uhr
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AFP und SDA

Enttäuschung beim DFB, Pleite gegen Brasilien: Deutschland und seinen Partnern bleibt die Austragung der Frauen-WM 2027 verwehrt. Die Mitgliedsländer des Weltverbandes Fifa votierten beim Kongress in Thailands Hauptstadt Bangkok am Freitag mit 119:78 Stimmen für den Konkurrenten Brasilien. Damit findet erstmals eine Frauen-WM in Südamerika statt. Die USA und Mexiko hatten ihre Bewerbung im Vorfeld zurückgezogen und einen neuen Anlauf für 2031 angekündigt.

«Wir werden in Brasilien die beste WM aller Zeiten erleben», sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino. Grosse Teile der Infrastruktur sind in Brasilien durch vorangegangene Sportveranstaltungen noch vorhanden. Das Land hatte 2014 die Männer-WM ausgerichtet, Deutschland gewann das Turnier. Zudem fanden zwei Jahre später die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro statt.

Der Favorit setzte sich durch

Deutschland hatte die WM im Jahr 2011 zuletzt alleine ausgerichtet. Unter dem Motto «Breaking New Ground» hatte sich der Deutsche Fussball-Bund gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden beworben. Der DFB war mit seinen Partnern als leichter Aussenseiter in die Abstimmung gegangen. Vor allem der Evaluierungsbericht der FIFA hatte zuletzt für Aufsehen und Zweifel gesorgt. Brasilien erhielt 4,0 von 5 möglichen Punkten, die Europäer kamen lediglich auf 3,7. Der Bericht stellt jedoch nur eine Empfehlung dar und ist nicht immer ein sicherer Indikator für die letztliche Vergabe. 

Am Fifa-Kongress in Bangkok erhielt Brasilien den Zuschlag für die Frauen-WM 2027.
Foto: AFP
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Laut des Berichts gebe es eine «Reihe rechtlicher Risiken» bei den drei Europäern. Es bestehe die Gefahr für die Fifa, «mit erheblichen operativen und finanziellen Problemen konfrontiert zu werden». Der Hintergrund der Benotung scheint klar: Der Weltverband zielt wieder einmal auf maximale Erlöse ab. Schon in der Vergangenheit war es der Fifa ein Dorn im Auge, wenn sie ihre Forderungen im Hinblick auf staatliche Unterstützung und Steuererleichterungen nicht wie gewünscht durchsetzen konnte.

Für den DFB könnte sich die Chance auf eine Heim-WM für viele Jahre erledigt haben. Fifa-Boss Gianni Infantino pflegt vor dem Männerturnier 2026 immer engere Kontakte in die USA, die nach dem Rückzug im aktuellen Bewerbungsprozess als Favorit für die Frauen-WM 2031 gelten. Die nächste Chance für den DFB ergibt sich womöglich erst 2035.

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