Heliane Canepa platzt vor Stolz
FCZ stellt an der WM die meisten Nati-Spielerinnen

Im Schweizer WM-Kader ist kein Klub mehr vertreten als Zürich. Was Heliane Canepa dazu und zur Bedeutung des Frauenfussballs beim FCZ sagt.
Publiziert: 16.07.2023 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2023 um 06:29 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Bei den Wintertrainingslagern ist es längst Tradition, dass Heliane Canepa (75) die FCZ-Delegation leitet und Gatte Ancillo (70) mit den Hunden daheim bleibt. Nun ist es auch im Sommercamp so: Die dreistündige Autofahrt in der Hitze wollten die Canepas ihren beiden Vierbeinern nicht zumuten.

Also sitzt Heliane Canepa auf der Veranda des Tiroler Amateurklubs SV Prutz und schaut sich das Training der Zürcher Profis an. Sie trägt ein knallrotes Leibchen. Das Trikot stammt aus der neuen Trainingskollektion der FCZ-Frauen, von der Klubbesitzerin selbst ausgewählt. Fünf Zürcherinnen tragen wegen der WM in Neuseeland und Australien im Moment allerdings das Nati-Rot – kein anderer Klub stellt im 23-Frauen-Kader der Schweiz mehr Spielerinnen.

Auch Trainerin Grings hat FCZ-Vergangenheit

Canepa sagt: «Darauf kann der FCZ stolz sein. Und auch ich selbst bin sehr stolz auf meine Frauen. Wir haben fünf im WM-Kader, obwohl sie keine Profis sind. Und auch die Trainerin stammt aus der FCZ-Universität, das macht mich auch stolz.»

Der FCZ stellt im WM-Kader die meisten Spielerinnen: Fabienne Humm (l.), Nadine Riesen (r.) und Julia Stierli (hinten) sind drei der fünf Zürcherinnen Down Under.
Foto: keystone-sda.ch
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Die FCZ-Uni? Den Begriff prägen die Canepas, um darzustellen, dass ihr Klub immer wieder Spieler, Spielerinnen, Trainerinnen und Funktionäre ausbildet, die dann anderswo Begehrlichkeiten wecken. So geht Männer-Sportchef Marinko Jurendic (45) in die Bundesliga, bei den Frauen haben SFV-Fussballchefin Marion Daube (46) und eben Nati-Trainerin Inka Grings (44) eine FCZ-Vergangenheit.

Canepa versichert, dass sie sich die WM-Spiele anschauen wird. «Wenn unsere Spielerinnen dabei sind, schauen wir auf jeden Fall. Auch Cillo schaut zu. Die Frauen sind bei uns im Verein voll integriert.»

Canepa adelt Nati-Knipserin Fabienne Humm

Seit der ganze Verein im neuen Home of FCZ daheim sei, lassen sich mehr Synergien nutzen. «Der Kraftraum zum Beispiel steht den Frauen genauso offen. So können sie auch Maschinen nutzen, die sonst in ihrem Budget nicht drin liegen würden. Das schätzen sie sehr», sagt die Klubbesitzerin. Und Canepa betont: Der Fokus liege auch auf dem Nachwuchs. «Da geht auch viel Geld rein, wir haben bei den Frauen auch U-Teams wie bei den Männern mit dementsprechenden Staff.»

Zurück zur Nati. Die fünf Zürcher WM-Fahrerinnen sind: Seraina Piubel (23), Julia Stierli (26), Nadine Riesen (23), Marion Rey (24) und Fabienne Humm (36). Mit Seraina Friedli (30), die zu Anderlecht wechselt, sind es sogar sechs. Stürmerin Humm hat nie für einen anderen Klub als Zürich gespielt und kürzlich bis 2024 verlängert.

Heliane Canepa: «Fabi ist eine sehr intelligente Frau mit gutem Charakter. Einfach ein guter Typ. Sie wird 37, aber sie ist fit. Sie ist für uns enorm wertvoll, für mich ist sie die Königin von Zürich. Sie ist auch für die Nati ein sicherer Wert!»

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