Mehr als fünf Jahre lang wirkte Urs Fischer (57) bei Union Berlin. Er führte den Verein aus Köpenick aus der grauen Masse der 2. Bundesliga in nie für möglich gehaltene Höhen. In seiner ersten Saison zum Aufstieg, danach nahtlos weiter in den erweiterten Spitzenbereich des deutschen Fussballs, inklusive Qualifikation für den Europapokal. Mit seiner hemdsärmeligen Art flogen Fischer im Osten Berlins schnell die Fanherzen zu.
Die Kür erfolgte in dieser Saison: Zum allerersten Mal in der Vereinshistorie nahm Union Berlin an der Champions League teil. Doch eine beispiellose Negativserie in diesem Herbst, mit 14 sieglosen Partien in Folge, hat ihn nun trotz seines Status als Lokalheld das Amt gekostet. Bis zuletzt war Fischer aber die Unterstützung der Fans gewiss. Auch nach der jüngsten 0:4-Klatsche gegen Leverkusen spendeten sie ihm Beifall.
Abschiedsbotschaft auf Instagram
Auf seinem persönlichen Instagram-Kanal richtet Fischer nach der Trennung einen emotionalen Abschiedsbrief an die Anhängerschaft und das Klubumfeld. «Liebe Unioner, was haben wir alles zusammen erlebt», beginnt er die Botschaft.
«2018 fing eine unglaubliche Reise an, die 2019 mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga ihren ersten grossen Erfolg feiern konnte. Von da an gings stetig nach oben bis 2020 die wohl schlimmste Zeit über uns alle hereinbrach … Corona!» Doch mithilfe der Unterstützung der Fans habe man auch diese schwierige Periode überstanden. Und die Erfolgsgeschichte konnte weitergeschrieben werden.
«Pokalhalbfinal, Conference League, Europa League und zur absoluten Krönung, die Teilnahme in der Champions League. Wahnsinn oder?!!!» Doch im Fussball könne es nicht immer nur Erfolge geben, fährt er fort. «Leider hat eine Medaille immer zwei Seiten und die letzten Wochen haben uns alle sehr viel Kraft gekostet. Wir haben alles versucht, die Mannschaft hat viel aufgewendet, hat sich mit eisernem Willen gegen diese Negativspirale gewehrt, leider hat es sich nicht ausbezahlt!»
03.09.: Union Berlin – RB Leipzig 0:3
16.09.: Wolfsburg – Union Berlin 2:1
20.09.: Real Madrid – Union Berlin 1:0 (Champions League)
23.09.: Union Berlin – Hoffenheim 0:2
30.09.: Heidenheim – Union Berlin 1:0
03.10.: Union Berlin – Braga 2:3 (Champions League)
07.10.: Dortmund – Union Berlin 4:2
21.10.: Union Berlin – Stuttgart 0:3
24.10.: Union Berlin – Napoli 0:1 (Champions League)
28.10.: Bremen – Union Berlin 2:0
31.10.: Stuttgart – Union Berlin 1:0 (DFB-Pokal)
04.11.: Union Berlin – Frankfurt 0:3
08.11.: Napoli – Union Berlin 1:1 (Champions League)
12.11.: Leverkusen – Union Berlin 4:0
03.09.: Union Berlin – RB Leipzig 0:3
16.09.: Wolfsburg – Union Berlin 2:1
20.09.: Real Madrid – Union Berlin 1:0 (Champions League)
23.09.: Union Berlin – Hoffenheim 0:2
30.09.: Heidenheim – Union Berlin 1:0
03.10.: Union Berlin – Braga 2:3 (Champions League)
07.10.: Dortmund – Union Berlin 4:2
21.10.: Union Berlin – Stuttgart 0:3
24.10.: Union Berlin – Napoli 0:1 (Champions League)
28.10.: Bremen – Union Berlin 2:0
31.10.: Stuttgart – Union Berlin 1:0 (DFB-Pokal)
04.11.: Union Berlin – Frankfurt 0:3
08.11.: Napoli – Union Berlin 1:1 (Champions League)
12.11.: Leverkusen – Union Berlin 4:0
«Ihr seid unglaublich!»
Um das Team wieder in die Spur zu führen, sei nun ein neuer Impuls nötig. «Manchmal hilft einer Mannschaft ein anderes Gesicht, eine andere Ansprache von der Trainerbank, um eine Entwicklung auszulösen und darum wird meine Reise mit euch hier enden.» Für das entgegengebrachte Vertrauen und die «grenzenlose Unterstützung» sei er sehr dankbar.
«Ich habe mit Union einen aussergewöhnlichen Verein, mit fantastischen Fans kennen und schätzen gelernt. Mein Dank gilt den Spielern, mit denen ich in dieser Zeit arbeiten durfte, Markus Hoffmann (Co-Trainer, Anm. d. Red.) und dem ganzen Team, das mich immer tatkräftig unterstützt hat.»
Die Botschaft schliesst er mit einer ironischen Note. «Schlussendlich», schreibt er, in Anlehnung an jenes schweizerdeutsche Wort, das tief in seinem Wortschatz verankert ist und nach seiner Ankunft in Berlin vielerorts für Belustigung gesorgt hat: «Ein ganz grosses Dankeschön den Fans … ihr seid unglaublich!!!!! Es ist ein grosses Glück, diese extrem positive Art der Unterstützung erlebt haben zu dürfen. Ich wünsche Union nur das Beste und bin überzeugt, dass der Klassenerhalt gelingen wird … denn Union gehört in die 1. Bundesliga!» (sbe)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Bayern München | 3 | 8 | 9 | |
2 |  Borussia Dortmund | 3 | 4 | 7 | |
3 |  RB Leipzig | 3 | 2 | 7 | |
4 |  1. FC Heidenheim 1846 | 3 | 4 | 6 | |
5 |  Bayer Leverkusen | 3 | 3 | 6 | |
6 |  Eintracht Frankfurt | 3 | 1 | 6 | |
6 |  SC Freiburg | 3 | 1 | 6 | |
8 |  Werder Bremen | 3 | 1 | 5 | |
9 |  Union Berlin | 3 | 1 | 5 | |
10 |  VfB Stuttgart | 3 | 0 | 4 | |
11 |  FC Augsburg | 3 | -2 | 4 | |
12 |  VfL Wolfsburg | 3 | 0 | 3 | |
13 |  Borussia Mönchengladbach | 3 | -1 | 3 | |
14 |  TSG Hoffenheim | 3 | -4 | 3 | |
15 |  FSV Mainz | 3 | -1 | 2 | |
16 |  VfL Bochum | 3 | -4 | 0 | |
17 |  FC St. Pauli | 3 | -5 | 0 | |
18 |  Holstein Kiel | 3 | -8 | 0 |