Wieder 90 Minuten auf der Bank – sein Trainer muss sich rechtfertigen
Das grosse Rätsel um Xherdan Shaqiri

Olympique Lyon blamiert sich zuhause gegen Reims. Xherdan Shaqiri (30) bleibt erneut 90 Minuten nur Zuschauer – zum dritten Mal in Folge! Was ist bloss los mit dem Schweizer Nati-Star?
Publiziert: 02.12.2021 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2021 um 13:46 Uhr

Es ist ein magischer Abend an jenem Montag Mitte November in Luzern. Die Schweizer Nati fegt Bulgarien 4:0 weg, sichert sich auf Kosten der Europameister aus Italien das direkte Ticket für die Weltmeisterschaft in Katar. Schweizer Fahnen, wohin das Auge reicht, riesiger Jubel – die WM-Party beginnt. Mittendrin: Xherdan Shaqiri.

Der Captain in Abwesenheit von Granit Xhaka (29) liefert richtig ab, Note 6 gibts von Blick für sein 100. Länderspiel, Prädikat «überragend».

Lyon-Kater nach Nati-Party

Doch nach der Party mit der Nati folgt der grosse Kater. Shaqiri, eigentlich in Top-Form, spielt bei seinem Klub Olympique Lyon keine einzige Minute mehr!

Keine einfachen Zeiten für Xherdan Shaqiri bei Olympique Lyon.
Foto: keystone-sda.ch
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Sein letzter Einsatz in der Ligue 1 datiert noch vom Oktober, als er gegen Lens 64 Minuten spielte. Dann durfte er am 4. November in der Europa League gegen Sparta Prag nochmals durchspielen. Von da an aber heissts für Shaq: Bankdrücken.

So auch am Mittwoch bei der Heimniederlage gegen Reims. Dabei gibts schon vor dem Spiel Wirbel um den Schweizer. Die französische Sportbibel «Équipe» erwartet Shaq vor dem Match als Zehner hinter den Spitzen in der Startformation – auf Social Media laufen die Fans Sturm. Lyon habe bereits mehrere Zehner, heissts, man habe Shaqiri doch für die rechte Aussenbahn geholt.

Bosz: «Shaq ist besser in der Achse»

Doch Lyon-Trainer Peter Bosz (58) lässt ihn nicht mal laufen, wechselt ihn auch nicht ein. Warum bloss? Bosz lässt sich nach dem Spiel nicht auf die Äste hinaus: «Ich habe elf Spielern die Möglichkeit gegeben, einen Rhythmus zu finden. Während des Spiels schauen wir jeweils, was es braucht, um den Match zu drehen.»

Auf die Frage, dass Shaqiri doch im Sommer einer der Königs-Transfers gewesen sei, antwortet Bosz: «Er spielt besser in der Achse – und da haben wir Houssem Aouar und Lucas Paqueta. Darum hat er meist über rechts gespielt. Wir haben mehrere Spieler mit den gleichen Qualitäten.»

Keine richtigen Antworten

Und warum hat man dann Shaqiri überhaupt gekauft, wird Bosz gefragt. Auch hier keine richtige Antwort: «Weil er auch rechts spielen kann, wie Paqueta.»

Nun, in den bislang 12 Ligue-1-Spielen erhielt Shaqiri 494 Minuten Einsatzzeit. Das abgebrochene Spiel gegen Marseille, als er starten durfte, ausgeklammert. Das sind im Durchschnittt 41 Minuten – nicht einmal eine ganze Halbzeit pro Match. Nun sass er bereits das dritte Spiel hintereinander 90 Minuten draussen.

Spekulationen um Shaq-Nachfolger

In anderen Medien, so etwa bei «Sport.fr», wird Shaqiri als Flop betitelt. Und man spekuliert bereits um einen Nachfolger für den Schweizer. So sei Lyon als Ersatz an Ianis Hagi (23) von den Glasgow Rangers interessiert. Es könnte schon diesen Winter zu einem Angebot für den Sohn von Rumänien-Legende Gheorghe Hagi (56) kommen.

Erst einmal aber steht für Olympique Lyon am nächsten Sonntag das Auswärtsspiel in Bordeaux (20.45 Uhr) an, wo Shaqiri auf seinen Ex-Nati-Trainer Vladimir Petkovic (58) trifft. (wst)

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