Der tiefe Fall des «besten Goalies der Welt»
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David de Gea floppt bei Manchester United
Der tiefe Fall des «besten Goalies der Welt»

Er war die Lebensversicherung von Manchester United. Jetzt flutschen seine Finger. Und Torhüter David de Gea (29) ist zum Prügelknaben geworden.
Publiziert: 20.07.2020 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2020 um 09:06 Uhr
Bedient: ManUtd-Goalie David de Gea bei der 1:3-Pleite im FA-Cup-Halbfinal gegen Chelsea.
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan Roth

David de Gea sei der beste Torhüter der Welt, sagte Ole Gunnar Solskjaer, der Trainer von Manchester United, erst kürzlich. Wäre dem so, müsste es der Norweger nicht sagen. Doch die Realität ist eine andere: Der Spanier ist beim englischen Rekordmeister (20 Titel) zum Sicherheitsrisiko mutiert.

In den letzten Jahren war De Gea der einzige bei ManUtd, der sich das Prädikat Weltklasse verdient hatte. Viermal wurde er vom Klub zum Spieler des Jahres gewählt. Mit seinen spektakulären Paraden bewahrte er die «Red Devils» oft vor einem noch tieferen Fall. Und es schien, als wäre er zu gut für einen Klub, der seit der Pensionierung von Sir Alex Ferguson 2013 nicht mehr ins Meisterrennen eingreifen konnte. So verhinderte 2015 nur eine Fax-Panne in letzter Minute seinen Transfer zu Real Madrid.

«Den muss er 100 von 100 Mal halten»

Inzwischen wünschte sich mancher in Manchester, dass wieder Angebote für den Keeper reinflattern würden. Denn De Gea «ist nicht mehr wieder zu erkennen», sagte Ex-ManUtd-Verteidiger und -Frauen-Nati-Coach Phil Neville nach der 1:3-Pleite im Cup-Halbfinal vom Sonntag gegen Chelsea. Dreimal hatte der 29-Jährige da schlecht ausgesehen, bei Mason Mounts 2:0 gar heftig gefloppt. «Den muss er 100 von 100 Mal halten», sagt selbst Solskjaer.

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«DeSaster», titelte der «Daily Express», «Erwarte jetzt die Spanische Inquisition», der «Mirror» oder «Zweifel über De Geas Zukunft nach Horror-Show», die «Daily Mail».

Dass ein Goalie einen schlechten Tag hat, kann immer vorkommen. Doch De Gea spielt schon seit Monaten nicht mehr auf dem gewohnten Niveau – obwohl ManUtd, wiederbelebt durch den Portugiesen Bruno Fernandes, vor dem Cup-K.o. 19 Spiele nicht verloren hatte. Spektakuläre Paraden gelingen De Gea zwar immer noch, doch man weiss nie, ob er einen harmlos anmutenden Schuss durchflutschen lässt. Dazu kommt, dass er nach wie vor grosse Mängel in der Strafraumbeherrschung hat.

Bereits beim 1:1 zum Re-Start gegen Tottenham hatte ihn ManUtd-Legende Roy Keane zusammengefaltet. Er hätte den Spanier und Abwehrchef Harry Maguire nicht mehr in den Bus gelassen und im Taxi zurück fahren lassen, wetterte der Ire als TV-Experte. «De Gea ist der meistüberschätzte Torhüter, den ich seit langer, langer Zeit gesehen habe.»

Nach Millionen-Vertrag satt geworden?

Seine Kritiker werfen De Gea Genügsamkeit vor, seit er sich zu einer Vertragsverlängerung bis 2024 gepokert hatte, die ihn mit einem kolportierten Netto-Jahressalär von 14,2 Mio. Franken zum bestbezahlten Torhüter machte.

Solskjaer wird mit der Frage bombardiert, wie lange er noch zuschauen wolle. Und es gibt eine Alternative: Der Engländer Dean Henderson (23), der sich den zwei Jahren als Leihgabe bei Sheffield United profilieren konnte und nun zurückgeholt werden könnte, um De Gea Beine zu machen oder gar auf die Bank zu verdrängen.

Kurzfristig will Solskjaer nichts ändern. In den letzten beiden Spielen hat es ManUtd noch selbst in der Hand, sich einen Champions-League-Platz zu ergattern. Die Entscheidung wird in der letzten Runde im Direktduell in Leicester am Sonntag fallen.

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Arsenal FC
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Chelsea FC
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Aston Villa
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Brighton & Hove Albion
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Newcastle United
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Tottenham Hotspur
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Nottingham Forest
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West Ham United
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