«Pandora Papers» enthüllen Tricksereien
Steuer-Wirbel um ManCity-Coach Guardiola

Die Enthüllungen der «Pandora Papers» lassen einige Politiker und Stars auffliegen. So kommt auch der Name von ManCity-Trainer Pep Guardiola vor.
Publiziert: 04.10.2021 um 14:36 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2021 um 15:15 Uhr

Die Enthüllungen der «Pandora Papers» sorgen für grossen Wirbel. Eine der grössten Recherchen der Geschichte von weltweit 600 Journalisten deckt die Schattengeschäfte etlicher Politiker und Stars auf. Nun taucht auch der Name von Star-Trainer Pep Guardiola auf. Wie die renommierte spanische Zeitung «El Pais» und der Radiosender La Sexta berichten habe der 50-Jährige Teile seines Spielerlohns zwischen 2003 und 2005 am Fiskus vorbeigeschleust.

Worum gehts? Nach den Erfolgsjahren beim FC Barcelona und seinen Stationen in Italien zieht es den Katalanen 2003 nach Katar zum dortigen Klub Al-Ahli. Laut Medienberichten habe Guardiola in dieser Zeit zwei Millionen Euro pro Saison verdient. Auszahlen lässt er sich sein Salär aber auf ein Konto Andorra. Im Kleinstaat bestehen günstigere Steuergesetze, zudem muss er dort keine Abgaben zahlen, weil er kein Einwohner Andorras ist.

Nach seinem Karriereende kehrt Guardiola 2007 nach Spanien zurück und startet seine Karriere als Trainer. Während seiner Zeit als Barça-Coach gibt er das Vermögen in Andorra der spanischen Steuerbehörde nicht an – bis 2012. Als der damalige Premierminister Mariano Rajoy (66) eine befristete Steueramnestie einführt, lässt Guardiola die Hosen runter.

Pep Guardiolas Name wird in den «Pandora Papers» aufgeführt.
Foto: Liverpool FC via Getty Images
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Steuersünder sollen Strafe entgehen können

Durch die Amnestie können Steuersünder zeitlich befristet ihre versteckten Gelder offenlegen und müssen dafür 10 Prozent dieser Summe bezahlen, um so einer Strafe zu entgehen. Für Guardiola soll es sich gelohnt haben, er habe so rund eine halbe Million Euro gespart.

Aus der Recherche von «El Pais» geht zudem hervor, dass Guardiolas Konto in Andorra nicht auf seinen eigenen Namen lautete, sondern auf den einer Briefkastenfirma namens Repox Investments, die ihren Sitz in Panama hatte. Dies war zu der Zeit in Andorra eine übliche Massnahme, um die wahre Identität von Kontobesitzern zu verschleiern. Die Firma wurde im Januar 2013 aufgelöst.

Nach den Enthüllungen von Football Leaks ist dies ein weiteres Kapitel, das die Fussballwelt in Zusammenhang mit Steuertricks bringt. Ob Guardiola nun mit rechtlichen Folgen zu rechnen hat, ist noch nicht bekannt. (smi)

«Pandora Papers» erklärt

«Panama Papers», «Paradise Papers» und jetzt «Pandora Papers». So heisst das jüngste Datenleck, mit dem ein internationales Recherchenetzwerk die heimlichen Geschäfte hunderter Politiker mit Briefkastenfirmen enthüllt. Blick nennt die vier wichtigsten Punkte:

Inhalt

Die «Pandora Papers»-Recherchen basieren auf geheimen Dokumenten von 14 in Steueroasen tätigen Finanzdienstleistern und reichen bis ins Jahr 2021. Die Lecks sollen aus 11,9 Millionen Dokumenten oder 2,9 Terabyte bestehen. Es handelt sich um das bislang grösste Datenleck zu Geschäften in Steueroasen.

Betroffene Persönlichkeiten

Mehrere hochkarätige Politiker. Darunter der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis (67), der sich im aktuellen Wahlkampf als Anti-Korruptionskämpfer darstellt. Er hat über Offshore-Angebote weitgehend anonym ein Landschloss in Südfrankreich für mehr als 15 Millionen Euro erstanden. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (43), zahlreiche Vertraute des russischen Präsidenten Putin, Jordaniens König Abdullah II. (59) und viele Prominente wie etwa das Model Claudia Schiffer (51) oder Manchester-City-Trainer Pep Guardiola (50) sind oder waren Kunden bei Offshore-Firmen.

Betroffene Länder

Die Vereinigten Arabischen Emiraten und die USA fallen auf. Die Golf-Metropole Dubai, die sich gerade mit der Expo-Weltausstellung als Weltmacht präsentieren will, wird in den «Pandora Papers» nicht weniger als 328'132 Mal erwähnt. In Dubai verstecken demnach mexikanische Drogenkartelle, nigerianische Eliten und belgische Juweliere ihr Geld. Auch Amerika – das seit Jahren auf vermeintliche Steuerparadiese wie die Schweiz Druck macht – kommt schlecht weg: Beispielhaft ist dafür der Fall des ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso, der im Jahr 2017 seine Konten in der Heimat aufgelöst und das Geld nach Amerika umgeschichtet hat.

Die Schweiz

Wir spielen eine grosse Rolle in den Enthüllungen. Nach Angaben der Zeitung «Tages-Anzeigers», die an der Recherche beteiligt war, haben «Schweizer Anwälte, Treuhänder und Beraterinnen alleine bei einer grossen Kanzlei in der Karibik 7000 Offshore-Firmen betreut». Zu den Kunden der Schweizer gehören Autokraten und sogar Personen, die inzwischen rechtskräftig verurteilt wurden wegen Geldwäscherei oder Korruption. Das Recherche-Netzwerk erhebt schwere Vorwürfe: «Schweizer Vermögensberater schützen weltweit Verdächtige.» (nim)

«Panama Papers», «Paradise Papers» und jetzt «Pandora Papers». So heisst das jüngste Datenleck, mit dem ein internationales Recherchenetzwerk die heimlichen Geschäfte hunderter Politiker mit Briefkastenfirmen enthüllt. Blick nennt die vier wichtigsten Punkte:

Inhalt

Die «Pandora Papers»-Recherchen basieren auf geheimen Dokumenten von 14 in Steueroasen tätigen Finanzdienstleistern und reichen bis ins Jahr 2021. Die Lecks sollen aus 11,9 Millionen Dokumenten oder 2,9 Terabyte bestehen. Es handelt sich um das bislang grösste Datenleck zu Geschäften in Steueroasen.

Betroffene Persönlichkeiten

Mehrere hochkarätige Politiker. Darunter der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis (67), der sich im aktuellen Wahlkampf als Anti-Korruptionskämpfer darstellt. Er hat über Offshore-Angebote weitgehend anonym ein Landschloss in Südfrankreich für mehr als 15 Millionen Euro erstanden. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (43), zahlreiche Vertraute des russischen Präsidenten Putin, Jordaniens König Abdullah II. (59) und viele Prominente wie etwa das Model Claudia Schiffer (51) oder Manchester-City-Trainer Pep Guardiola (50) sind oder waren Kunden bei Offshore-Firmen.

Betroffene Länder

Die Vereinigten Arabischen Emiraten und die USA fallen auf. Die Golf-Metropole Dubai, die sich gerade mit der Expo-Weltausstellung als Weltmacht präsentieren will, wird in den «Pandora Papers» nicht weniger als 328'132 Mal erwähnt. In Dubai verstecken demnach mexikanische Drogenkartelle, nigerianische Eliten und belgische Juweliere ihr Geld. Auch Amerika – das seit Jahren auf vermeintliche Steuerparadiese wie die Schweiz Druck macht – kommt schlecht weg: Beispielhaft ist dafür der Fall des ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso, der im Jahr 2017 seine Konten in der Heimat aufgelöst und das Geld nach Amerika umgeschichtet hat.

Die Schweiz

Wir spielen eine grosse Rolle in den Enthüllungen. Nach Angaben der Zeitung «Tages-Anzeigers», die an der Recherche beteiligt war, haben «Schweizer Anwälte, Treuhänder und Beraterinnen alleine bei einer grossen Kanzlei in der Karibik 7000 Offshore-Firmen betreut». Zu den Kunden der Schweizer gehören Autokraten und sogar Personen, die inzwischen rechtskräftig verurteilt wurden wegen Geldwäscherei oder Korruption. Das Recherche-Netzwerk erhebt schwere Vorwürfe: «Schweizer Vermögensberater schützen weltweit Verdächtige.» (nim)

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