«Wir sind statistisch das schlechteste Team der EM»
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Tami selbstkritisch:«Wir sind statistisch das schlechteste Team der EM»

Nati-Direktor Tami spricht über Trainerfrage
Vertragssituation von Yakin «ein Risiko für den Verband»

Die Länderspiele sind zurück. Die Schweiz spielt in den kommenden Tagen gegen Dänemark und Irland. Im Rahmen des Nati-Zusammenzugs spricht Direktor Tami unter anderem über die Zukunft des Trainers.
Publiziert: 18.03.2024 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2024 um 09:15 Uhr
Der Chef kommt zum Schluss: Granit Xhaka in La Manga.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Nach der wenig überzeugenden EM-Quali, die die Schweiz als Favorit auf Rang zwei abgeschlossen hatte, war es drei Monate ruhig um unsere Nati. Jetzt findet der erste Zusammenzug statt. An der Pressekonferenz in Spanien berichtet Pierluigi Tami (62) über die aktuelle Gemütslage und sagt, warum man gerne mit Murat Yakin verlängern wolle. 

Tami über …

... die ungeklärte Trainerfrage an der EM

«Ich hatte sehr gute Gespräche mit Murat. Er ist unser Kandidat Nummer 1, wir haben Interesse, auch in Zukunft zusammenzuarbeiten. Es stand eine Vertragsverlängerung im Raum, aber Yakins Wille ist, dass wir erst nach der EM miteinander reden, denn unser Fokus liegt voll auf der EM. Als er bei uns angefangen hat, hatte er einen Vertrag für sechs Monate. Er hat keine Angst, dass er an der Leistung gemessen wird. Aber es ist auch eine Chance für ihn und ein Risiko für den Verband. Denn hat er Erfolg, wird es für den Verband teuer. Aber so ist der Profifussball. Klar ist: Wir werden an der EM einen guten Trainer haben. Und wir werden auch nach der EM einen guten Trainer haben. 2021 hatte Vladimir Petkovic noch einen Vertrag für zwei Jahre, dennoch musste ich innerhalb weniger Tage einen neuen Trainer suchen.»

… seinen Meinungswandel gegenüber Yakin nach seiner Kritik im Herbst

«Meine Aussagen wurden falsch interpretiert. Ich wollte einerseits die Probleme nicht verstärken, andererseits auch nichts schönreden. Ich war erleichtert, dass wir die Qualifikation geschafft haben, aber nicht zufrieden. Wir mussten etwas korrigieren. Murat hat mir klare Massnahmen gezeigt, was klappt, was nicht, und was er verbessern will. Ich habe totales Vertrauen in Murat, dass er das schaffen kann.»

… die Erkenntnisse aus der EM-Qualifikation

«Wir haben unsere Lektion gelernt. Wir sind mit der Rolle des Favoriten nicht klargekommen. Nach dem guten Start hat niemand gedacht, dass wir am Ende so leiden müssen. Aber manchmal muss man solche Erfahrungen machen, um Fortschritte zu erzielen. Wir dürfen aber nie unsere Werte vergessen. Wir werden immer die Schweiz sein und nie jemanden unterschätzen dürfen. Die Mannschaft hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie dann stark ist, wenn sie mit dem Rücken zur Wand steht. Wir können jedes Team schlagen. Das Team hat sich aber auch verändert, vor allem in der Offensive gibt es einige sehr interessante junge Spieler. Wir sind in einem Lernprozess und werden Fortschritte machen, aber wir brauchen auch Geduld.»

… was sich konkret geändert hat

«Technisch-taktische Änderungen werden wir sicherlich in den beiden Testspielen sehen. Murat hat viele Spieler bei ihren Klubs besucht und wichtige Gespräche geführt. Wir müssen mit der besten Mannschaft an die EM, weil wir drei sehr starke Gegner in der Vorrunde haben. Aber die beste Mannschaft besteht nicht immer aus den besten Einzelspielern. Jeder muss seine Rolle akzeptieren, auch in dieser Hinsicht ist dieser Zusammenzug wichtig.»

… über den neuen Assistenztrainer Giorgio Contini

«Wir suchten einen Assistenten, der Murat nahe ist, der ihn und die Rolle des Assistenten kennt. Giorgio bringt als ehemaliger Trainer von St. Gallen, Lausanne und GC sehr viel Erfahrung mit und kann diese auch einbringen. Ein möglicher zweiter Assistent aus dem Kreis ehemaliger Nationalspieler stand auch zur Diskussion, denn gerade unsere jungen Stürmer brauchen besonders Unterstützung. Aber Giorgio kann als ehemaliger Stürmer diese Rolle auch ausfüllen.»


… die Erwartungen für die Testspiele gegen Irland und Dänemark

«Natürlich wollen wir immer gute Resultate erzielen, aber diese stehen nicht im Fokus. Für mich hat die Kompaktheit in der Defensive Priorität, das war der grösste Unterschied zwischen der WM-Qualifikation 2021 und der EM-Qualifikation. Generell war unsere Effizienz alles andere als optimal. Laut Statistik sind wir an der EM die schwächste Mannschaft der Qualifikation. Wir haben im Verhältnis zu der Anzahl erarbeiteter Torchancen am wenigsten geschossen und zur Anzahl zugelassener Möglichkeiten am meisten kassiert.»


… über die Wahl von La Manga als Ort des Trainingslagers

«Wir haben hier dank des Klimas sehr gute Bedingungen, eine gute Anlage und gute Plätze. Die Temperaturen in der Schweiz und Deutschland sind hingegen nicht so angenehm. Zudem stehen die Spieler mit ihren Klubs in einer sehr intensiven und angespannten Phase der Meisterschaft, vier bis fünf Tage an der Sonne trägt auch zur guten Stimmung und zur guten Moral im Team bei.»

Die PK zum Nachlesen im Ticker

18.03.2024, 17:40 Uhr

Ende der PK

Tami räumt seinen Sitz auf der PK. Heisst: Das wars. Wir bedanken uns fürs Mitlesen. Bis zum nächsten Mal!

18.03.2024, 17:36 Uhr

Testspiel-Resultate stehen nicht im Vordergrund

Am 23. März spielt die Schweiz gegen Dänemark, am 26. März gegen Irland. Tami dazu: «Die Art und Weise, das Verhalten des Teams in den Spielen ist wichtiger, als das Resultat. Wichtig ist, dass wir defensiv ein gutes Niveau zeigen und auch offensiv einige Aktionen sehen.»

18.03.2024, 17:31 Uhr

Was will Yakin konkret ändern?

Tami zu den Gesprächen mit Yakin: «Das muss Yakin selbst beantworten. Er will mit der besten Mannschaft an die Euro gehen. Die beste Mannschaft besteht nicht immer aus den besten Spielern, jeder muss seine Rolle akzeptieren. Dieser Zusammenzug ist für solche Diskussionen vorgesehen und wird dem Trainer dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.»

18.03.2024, 17:23 Uhr

Die Beziehung zwischen Yakin und Xhaka

Wiederholt kriselte es zwischen unserem Nati-Captain Granit Xhaka und Trainer Murat Yakin. Gabs seit dem letzten Nati-Zusammenzug Gespräche zwischen den beiden? Tami: «Ja, gabs. Und sie waren gut. Murat hat verschiedene Spieler besucht, darunter auch Xhaka. Beide Seiten haben mir bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»

18.03.2024, 17:20 Uhr

«Bin mir sicher, wir können das schaffen»

So klar hat sich Tami noch nie zur Zukunft von Yakin geäussert. Der Verband will also mit ihm weitermachen – sofern der sportliche Erfolg stimmt. Tami: «Murat Yakin hat mir nach der EM-Quali gezeigt, was funktioniert hat und was nicht. Was er verbessern will und was verbessert werden muss. Ich bin mir sicher, wir können das schaffen.»

18.03.2024, 17:15 Uhr

Befasst sich Tami mit anderen Trainern?

Nein. Der Nati-Direktor stellt klar: «Für mich ist Murat die Nummer eins. Wir haben einen sehr guten Trainer.»

18.03.2024, 17:15 Uhr

Tami zur Trainerfrage

Bleibt Yakin nach der EM, oder trennen sich die Wege nach dem Turnier? Tami: «Wir wollten die Situation vor der EM geklärt haben. Wir haben Interesse daran, mit ihm zusammenzuarbeiten, das Interesse von Yakin war, zuerst die EM zu spielen und danach zu schauen. Wir fokussieren uns auf das Turnier und danach schauen wir.» 

18.03.2024, 17:12 Uhr

Tami zum neuen Assistent Contini

«Cavin hat uns auf eigenen Wunsch verlassen, er wollte eine neue Herausforderung. Wir suchten einen Assistent, der Murat Yakin unterstützt, sich mit ihm versteht. Contini ist ein Trainer, der seine neue Rolle perfekt versteht und auch schon Erfahrung als Cheftrainer gesammelt hat. Das hilft.»

18.03.2024, 17:08 Uhr

Tami zur EM-Quali: «Favoritenrolle war zu viel für uns»

Der Nati-Direktor spricht über die vergangene EM-Quali: «Ich habe bereits vor der EM-Quali gesagt: Die Schweiz ist in einer ganz anderen Situation, ist ganz klar Favorit in der Gruppe. Ich denke, wir haben gezeigt: Wir sind noch nicht bereit für die Favoritenrolle. Das war etwas zu viel.»

18.03.2024, 17:05 Uhr

Zu den bevorstehenden Gegner

Tami: «Irland und Dänemark sind zwei sehr, sehr gute Teams. Starke Gegner. Mal schauen, wie es ausgeht. Wir brauchen zu viele Torchancen, um ein Tor zu erzielen. Ich bin überzeugt: Wenn die Gegner stärker werden, kann auch unsere Mannschaft das nächste Level erreichen.» 

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