«Alpstaeg ist immer noch Teil des Aktionariats»
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FCL-Aktionär Bieri klärt auf:«Alpstaeg ist immer noch Teil des Aktionariats»

FCL-Aktionäre werfen Alpstaeg raus
«Wir wurden mehrfach betrogen»

Knall in der Innerschweiz! Der Zoff beim FC Luzern geht in die nächste Runde – und die hat es in sich. Die Aktionäre werfen Mehrheitseigner Bernhard Alpstaeg raus!
Publiziert: 17.10.2023 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2023 um 15:58 Uhr

Bernhard Alpstaeg steht zunehmend alleine da. Die kürzlich publik gemachten «gravierenden Pflichtverletzungen» des Investors beim Kauf der Stadionaktien hat die übrigen Aktionäre der FCL Holding AG zu einem drastischen Schritt veranlasst, wie sie in einer Mitteilung schreiben: Sie schliessen den 78-Jährigen vom Aktionärsbindungsvertrag (ABV) aus, der wieder Gültigkeit erlangt habe, weil sich Alpstaeg nicht an Abmachungen in Zusammenhang mit der Aufhebung des ABV gehalten und Josef Bieri die Aufhebung deshalb angefochten habe.

Dieser Entscheid, der einstimmig gefällt wurde, bedeutet, dass nun allen anderen Aktionären ein Kaufrecht zum Erwerb der Aktien von Alpstaeg zu einem – ihrer Meinung nach – «wirklichen Wert» eingeräumt wird. Die Aktien – hierbei sind alle 52 Prozent gemeint, die Alpstaeg einmal erworben hat – würden im Anschluss gemeinschaftlich gehalten und in einem nächsten Schritt an «Persönlichkeiten mit Verankerung in der Innerschweiz» verkauft.

«Er ist nicht mehr tragbar»

«Dieser Entscheid ist nicht leichtgefallen, doch er ist nötig», heisst es. Alpstaeg sei als Aktionär der FCL Holding AG «nicht mehr tragbar», die Ereignisse rund um «die Übernahme der Mehrheit an der Stadion Luzern AG haben das Fass zum Überlaufen gebracht». Überdies tragen die Aktionäre sieben weitere Vergehen Alpstaegs vor, die dazu geführt hätten. Darunter die «unrechtmässige Aneignung» der Aktien von Walter Stierli oder der Versuch, die Erteilung der Super-League-Lizenz für die laufende Saison zu verhindern.

Der Stadionzoff beim FC Luzern geht weiter.
Foto: keystone-sda.ch
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«Alpstaeg ist nicht mehr tragbar»
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Aktionäre treffen Ultimatum:«Alpstaeg ist nicht mehr tragbar»

Durch diese «schwerwiegenden Gründe» und weil Alpstaeg zudem «die Bereitschaft zur Korrektur dieser Pflichtwidrigkeiten und zur Kooperation vermissen lässt», könne eine Partei durch den Beschluss der anderen Parteien vom ABV ausgeschlossen werden.

Alpstaeg hat nun die Möglichkeit, den Beschluss der anderen Aktionäre anzufechten. In einer Stellungnahme reagiert der Investor am Dienstagnachmittag aber deutlich: Er wirft den übrigen Aktionären eine «völlig abstruse Argumentation» vor. Die Vorwürfe gegen ihn seien «rechtlich haltlos». Es sei «bedauerlich, dass Sawiris, Schmid und Bieri den Streit um die Beteiligung von Bernhard Alpstaeg am FC Luzern mit ihrer neusten, unsinnigen Forderung weiter eskalieren lassen», lässt Alpstaeg über seinen Anwalt verkünden.

«Wir wurden mehrfach betrogen»

Auf der Pressekonferenz der Aktionäre der FCL Holding AG wird klar, das Tischtuch zwischen den Aktionären und Bernhard Alpstaeg ist zerschnitten. «Wir wurden mehrfach betrogen», wird immer wieder betont. Während Monaten habe man sich mit der Situation auseinandergesetzt und sei schockiert, was man alles herausgefunden hat. «Alpstaeg hat offenbar schon lange geplant, Alleinherrscher zu werden», sagt Michael Wehrle. Mit allem, was er sich geleistet hat, «braucht es einen klaren Schnitt.» Auch wenn der Entscheid einstimmig gefällt wurde, sei er nicht leicht gefallen. Aber er sei nötig, denn Alpstaeg sei nicht kooperativ, zeige kein Interesse an Lösungen.

«Die Aktien von Alpstaeg werden von allen Aktionären gemeinschaftlich übernommen», sagt Josef Bieri. Zu einem geeigneten Zeitpunkt sollen sie dann an Persönlichkeiten, die in der Innerschweiz verankert sind, veräussert werden. Die Kosten für den Rechtsstreit trägt derzeit Bieri privat. Der Grund? Er will nicht, dass der Klub diese tragen muss.

Auch in Zukunft soll es keinen Mehrheitsaktionär geben, betont Thomas Meier. Je mehr Schultern die Last tragen, desto besser. Die Führung ist sehr bemüht, dass sich der Aktionärsstreit nicht auf das Sportliche auswirkt.

Die Aktionäre sind sich weiter einig, es brauche Ruhe, um Kraft freizusetzen, die es braucht, um auch im Sportlichen wieder erfolgreich zu sein. Man werde nun alles Schritt für Schritt nehmen, denn niemand wisse, wie Alpstaeg nun weiter vorgehen werde. Für Gespräche und eine aussergerichtliche Einigung sei man offen. Ob es dazu kommt, wird sich zeigen.

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