«Ich weiss, wo das Tor steht»
Ein Ösi soll Luzerns Ladehemmungen beseitigen

Der FC Luzern setzt seit diesem Winter auf Adrian Grbic im Sturm. Nach schwierigen Monaten soll ausgerechnet der Österreicher den Angriff der Zentralschweizer endlich wieder gefährlich machen.
Publiziert: 03.03.2024 um 14:41 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2024 um 16:35 Uhr
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Vorhang auf für den neuen FCL-Stürmer Adrian Grbic (27). Zwar ist der 1,88 m grosse Österreicher schon einen Monat in Luzern. Doch nach seinem Debüt mit Tor in Winterthur hat ihn eine heftige Grippe ausser Gefecht gesetzt. «Es ist extrem schwierig, in Worte zu fassen, wie sehr mich das genervt hat», sagt er im Gespräch mit Blick. Jetzt ist er wieder fit. Gegen Lugano spielt er von Beginn weg.

Tore soll Grbic schiessen und damit endlich die Luzerner Ineffizienz ablegen. «Man muss immer das Quäntchen Glück auf seiner Seite haben. Aber ich weiss, wo das Tor steht», versichert er. In der Zentralschweiz glauben sie fest an die neue Nummer 9, die im ersten Halbjahr für Lorient nur eine halbe Stunde auf dem Feld gestanden ist und am liebsten als Sturmspitze im 4-2-3-1 agiert. «Wir tun alles dafür, dass er sich hier wohlfühlt. Dann wird er zu seiner alten Stärke zurückfinden», zeigt sich Trainer Mario Frick (49) überzeugt.

Das Missverständnis in Lorient

Doch was ist Grbics alte Stärke? Einfach. Überall, wo er regelmässig zum Einsatz gekommen ist, hat er getroffen. So auch in der Corona-Saison 2019/20. 17 Treffer sind ihm damals für Clermont in der Ligue 2 gelungen. Aus diesem Grund blättert Lorient 10 Millionen Euro für ihn hin. Es ist bis heute der Rekordeinkauf in der Klubgeschichte der Franzosen. Doch statt auf ihn zu setzen, verschwindet er nach fünf Startelfeinsätzen mit zwei Toren auf der Ersatzbank. Ziemlich paradox.

Adrian Grbic ist beim FC Luzern neu für die Tore zuständig.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Den Grund dafür weiss Grbic nicht. Bis heute ist es für ihn ein Rätsel. «Ich verstehe es bis heute nicht. Ich war nie verletzt, habe immer trainiert und meine Leistungen gezeigt. Was da im Hintergrund passiert ist, kann ich nicht sagen.» Seine Enttäuschung darüber ist gross. Zumal er in dieser Zeit für Österreichs Nati aufgeboten wird und in 9 Partien 4 Treffer erzielt. Es verwundert also kaum, dass er folgenden Satz über Lorient sagt: «Dort sehe ich heute keine Zukunft mehr.»

Freundin und Hund als treue Begleiter

Dabei läuft Grbics Vertrag im Nordwesten Frankreichs noch bis 2025. Dass ihn der Klub nicht längst verkauft hat, liegt daran, dass angesichts der hohen Investition ein Minusgeschäft drohte. Deshalb geben sie ihn nur per Leihe mit Kaufoption ab. Erst zu Vitesse (Ho; Eredivisie), vor einem Jahr zu Valenciennes (Fr; Ligue 2) und in diesem Winter zum FCL.

«Es ist schwer, jedes halbes Jahr woanders hinzugehen. Aber für den Fussball muss man Kompromisse eingehen. Weil ich nicht spielte, musste ich diese Leihstationen annehmen und das Positive sehen», erklärt Grbic. Seine Freundin sowie der gemeinsame Hund Simba – ein Labrador Staffort Mix aus einem Tierheim – haben ihn dabei überall hin begleitet.

Der Traum der EM lebt

Auch nach Luzern, wo sie seit dieser Woche eine Wohnung gefunden haben. Grbic will in der Super League, die er besser einstuft als die Ösi-Bundesliga, die Freude am Fussball wiederfinden. Dabei fühlt er sich bei Frick besonders gut aufgehoben. «Er ist ein super Mensch mit einem genauso guten Charakter. Mich freut es, dass ich mit ihm zusammenarbeiten kann.»

Grbic ist zuversichtlich, dass die Zeit am Fusse des Pilatus zu einem Erfolg werden kann. Und wer weiss, vielleicht ermöglicht sie ihm sogar eine Rückkehr in die Nati. «Wenn ich meine Leistung hier bringe, könnte ich noch auf den EM-Zug aufspringen. Aber im Moment zählen für mich nur die Leistungen im Klub.» Die Ziele sind gesetzt. Jetzt liegt es an ihm. Angefangen am Sonntag gegen Lugano.

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