«Meine Situation ist nicht schlimmer als bei anderen»
2:32
Nsame der Bankdrücker:«Meine Situation ist nicht schlimmer als bei anderen»

Jean-Pierre Nsame zu seiner neuen Rolle als YB-Edelreservist
«Es gibt Spieler, die kommen weniger zum Zug als ich»

Es war der Moment, an dem eine gewisse Polemik aufzukommen drohte. Da bringt YB-Coach Raphael Wicky Jean-Pierre Nsame im wichtigen Spiel gegen Basel von Beginn weg. Und der macht nach 150 Sekunden sein Tor ...
Publiziert: 09.10.2023 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2023 um 14:58 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Der Fokus lag bei Saisonbeginn bei YB ganz klar auf der Champions League. Da wollte man unbedingt hin, weshalb die beiden Playoff-Spiele gegen Maccabi Haifa Priorität hatten. Und als das geschafft war, auch die beiden ersten Gruppenspiele gegen RB Leipzig und bei Roter Stern Belgrad. Denn die zeigten auf, wohin es in der Gruppe G gehen könnte.

Abstellgleis und Wintertransfer?

Vier Spiele also. Und viermal sitzt Jean-Pierre Nsame (30) auf der Bank. Nsame, die Klublegende, fünffacher Meister und drittbester Torschütze der YB-Geschichte hinter Geni Meier und Ernst Wechselberger mit 135 Treffern. Kein Einsatz im Rückspiel gegen Maccabi und in Belgrad. Gerade mal 20 Minuten in Haifa und 5 (!) gegen RB. Und auch in Zürich gegen GC schmort der Torschützenkönig bis zum Abpfiff auf der Bank.

Erste Polemik kommt auf. Es ist schon die Rede von Abstellgleis und Wintertransfer. Nicht bei Blick. Denn bei genauerem Hinsehen erkennt man auch, dass Nsame die beiden ersten Saisonspiele in der Startelf stand, ebenso zuletzt in den beiden Spitzenkämpfen gegen St. Gallen und Lugano.

In der Champions League hat Jean-Pierre Nsame bisher erst fünf Minuten gespielt. Da darf die Miene auch grimmig sein.
Foto: TOTO MARTI
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Der Stürmer um Meschack Elia herum

Wenig erstaunlich, hält Trainer Raphael Wicky da den Ball auf Rasenhöhe. Also ganz flach: «Von uns hat ihn niemand aufs Abstellgleis gestellt. Das habe ich nun schon einige Male von Euch gehört, nicht von Klubseite. Ich habe mit Nsame, Itten, Elia und Ganvoula sowie Monteiro, der eher von der Seite kommt, fünf sehr gute Stürmer. Das ist ein Team im Team, das sich gegenseitig pusht. Dass Jean-Pierre jetzt zwei Spiele nicht gespielt hat, bedeutet keinesfalls, dass er auf dem Abstellgleis ist. Er hat seine Minuten. Er zeigt, dass er da ist, auch im Training, und dass er ein Topstürmer ist. Ich entscheide mich dann jeweils für einen richtigen Neuner um Meschack Elia herum. Das ist nicht immer einfach, aber sie nehmen das alle an.»

Auch ein Cedric Itten ist im Formhoch, der ausgerechnet gegen Basel nur Joker war …

YB – Basel 3:0 (2:0)

Wankdorf, 31’500 Fans (ausverkauft) – SR: San (4)

YB: Racioppi; Blum, Camara, Benito, Garcia; Niasse; Monteiro, Males; Ugrinic; Nsame, Elia.

Basel: Hitz; Barisic, Frei, Van Breemen; Dräger, Xhaka, Veiga, Schmid; Sigua; Jovanovic, Malone. 

Tore: 3. Nsame (Ugrinic) 1:0, 39. Garcia (Blum, Males) 2:0, 79. Itten (Lakomy, Ugrinic) 3:0

Einwechslungen:

YB: Itten (66. für Nsame), Rrudhani (66. für Monteiro), Lakomy (66. für Males), Lustenberger (80. für Ugrinic), Persson (87. für Garcia)

Basel: Augustin (57. für Malone), Demir (63. für Sigua), Dubasin (87. für Jovanovic), Rüegg (87. für Schmid)

Gelb: 11. Niasse. 89. Camara (beide Foul). 89. Benito (Reklamieren).

Bemerkungen: YB ohne Imeri (verletzt), Lauper (krank). – Basel ohne Feixas (gesperrt), Hunziker, Lopez, Galache (verletzt).

Wankdorf, 31’500 Fans (ausverkauft) – SR: San (4)

YB: Racioppi; Blum, Camara, Benito, Garcia; Niasse; Monteiro, Males; Ugrinic; Nsame, Elia.

Basel: Hitz; Barisic, Frei, Van Breemen; Dräger, Xhaka, Veiga, Schmid; Sigua; Jovanovic, Malone. 

Tore: 3. Nsame (Ugrinic) 1:0, 39. Garcia (Blum, Males) 2:0, 79. Itten (Lakomy, Ugrinic) 3:0

Einwechslungen:

YB: Itten (66. für Nsame), Rrudhani (66. für Monteiro), Lakomy (66. für Males), Lustenberger (80. für Ugrinic), Persson (87. für Garcia)

Basel: Augustin (57. für Malone), Demir (63. für Sigua), Dubasin (87. für Jovanovic), Rüegg (87. für Schmid)

Gelb: 11. Niasse. 89. Camara (beide Foul). 89. Benito (Reklamieren).

Bemerkungen: YB ohne Imeri (verletzt), Lauper (krank). – Basel ohne Feixas (gesperrt), Hunziker, Lopez, Galache (verletzt).

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«Alles andere müssen Sie den Trainer fragen ...»

So haben die beiden Kumpels Itten und Nsame nach dem 3:0 gegen Basel betont gute Laune. Der Franko-Kameruner betont, dass es viel wichtiger gewesen sei, gewonnen und eine Botschaft ausgesendet zu haben, als dass er wieder getroffen habe. «Der Trainer trifft Entscheidungen. Ich respektiere sie. Meine Rolle ist es, immer weiterzuarbeiten. Und wenn ich dann Einsatzminuten kriege, alle zufriedenzustellen.» Es sei wichtig, mit Cedric und ihm zwei Stürmer zu haben, die treffen würden. Aber nicht nur. «Wichtig ist auch, was wir dem Team sonst im Spiel geben. Es kann auf uns zählen.»

Psychisch sei es nichts Spezielles, so oft auf der Bank zu sitzen. «Ich bin der Typ, der immer ruhig und positiv bleibt. Ich spreche viel mit den mir nahestehenden Personen, wir tauschen uns regelmässig aus. Klar ist es nicht immer leicht. Aber meine Situation ist ja nicht schlimmer als jene von anderen Spielern. Ich sage mir: ‹Es gibt solche, die weniger zum Zug kommen als ich.› Ich muntere die anderen auf, das erwartet der Coach von mir, dass ich ihnen helfe, das Spiel bestmöglich vorzubereiten. Und wenn ich dann Minuten kriege, versuche ich, das Vertrauen zurückzuzahlen. Alles andere müssen Sie den Trainer fragen.»

Racioppi bleibt Nummer eins unter Beobachtung

Thema also erledigt. Und auch jenes rund um Anthony Racioppi nach den beiden Böcken in den beiden Champions-League-Spielen. Mit dem Einsatz des Genfers gegen Basel hat Wicky klar aufgezeigt, den Nummer-eins-Status nicht anzutasten. Racioppi hatte gegen den FCB quasi nichts zu tun. Aber er bleibt ein Goalie unter genauerer Beobachtung.

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