Abrashi schreit sich die Befreiung von der Seele
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Mitten in Schwarz-Interview:Abrashi schreit sich die Befreiung von der Seele

So viel Last fällt den Stars vom Herzen
Abrashi crasht schreiend Interview von Sportchef

GC schafft gegen Thun im Barrage-Krimi mit einem Last-Minute-Tor zum 2:1 den Klassenerhalt. Da fällt enorm viel Druck ab. Das wird gegen aussen ersichtlich – vor allem bei einem.
Publiziert: 01.06.2024 um 07:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2024 um 13:18 Uhr
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

«Am Ende sind wir belohnt...» Den Satz kann der neue GC-Sportchef Stephan Schwarz nach dem gewonnenen Barrage-Krimi in Thun nicht mehr fertig machen. So laut schreit Amir Abrashi (34), der Mann mit dem riesigen Hopper-Herz, als er vom Feld der Stockhorn-Arena die Treppe runter in den Innenbereich des Stadions stürmt. Er ballt die Fäuste, brüllt seine Seele vor Freude über den geschafften Klassenerhalt heraus.

Er freut sich zusammen mit Sportchef Schwarz. Dieser lacht wegen Abrashi: «Er ist wie der Sportdirektor, er darf euch gern die Statements geben.» Dann wird der Deutsche, der seit März bei GC ist, wieder ernst. «Ich habe noch nie so eine gute Mannschaft im Teamspirit erlebt. Obwohl wir verloren und verloren haben.» Jetzt hat GC im wichtigsten Moment des Frühlings in letzter Minute gewonnen. Was für ein Gefühl.

Abrashi vom schönsten Moment seiner Karriere

GC-Leitwolf Abrashi mit glänzenden Augen und völlig losgelöst: «Da müssen wir gar nicht diskutieren, das ist über beide Spiele verdient!» Er habe in den letzten Wochen nicht viel geschlafen: «Es ist nicht so, dass ich mit Druck nicht umgehen kann. Aber ich habe gewusst, was auf dem Spiel steht.» So fühlt sich der Kampf um den Klassenerhalt an.

Die Freude muss raus: Amir Abrashi ausser sich, als der knappe Sieg beim Barrage-Duell in Thun feststeht.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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«Runterfahren, ein Bier trinken – weil morgen muss ich wieder in die Nati»
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«Runterfahren, Bier trinken»:So reagieren Morandi, Abrashi und Hammel nach GC-Liga-Erhalt

Abrashi: «Ich hatte einen solchen Rucksack, jetzt fühle ich mich drei Kilo leichter. Wir hatten einen solchen Druck, das Messer war am Hals.» Jetzt fällt alles von ihm ab. «Es war brutal unter der Woche: Du kriegst die Nachricht, dass du an der EM bist – und bist noch in der Barrage, die Gefühlslage ist brutal.»

Vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass der Thurgauer mit 50 Länderspielen für seine zweite Heimat Albanien mit nach Deutschland darf. Mitten in die Hammergruppe mit Spanien, Italien und Kroatien. «Priorität war, dass wir mit GC oben bleiben, jetzt kann ich noch zur Nati. Was willst du noch Schöneres in deiner Karriere?»

«Demut, Disziplin und Dankbarkeit»: Das sagt GC-Präsidentin Stacy Johns

Die amerikanische Präsidentin des GC-Verwaltungsrats, Stacy Johns, reiste für die Barrage in die Schweiz und für das Rückspiel nach Thun. Sie lässt nach dem geschafften Klassenerhalt verlauten:

«Am Freitagabend haben wir ein hart umkämpftes Spiel erlebt und die Widerstandsfähigkeit der gesamten GC-Gemeinschaft. Wir sind stolz, ein Teil davon zu sein und all diese Emotionen in einem so wichtigen Spiel hautnah miterlebt zu haben. Die Unterstützung unserer zahlreich mitgereisten Fans war unglaublich. Ich gratuliere unserer Mannschaft, die dem Druck standhielt und danke unserer sportlichen Leitung unter Stephan Schwarz und Marco Schällibaum, dass sie in den letzten Monaten die Wende geschafft haben. Wir freuen uns auf unsere erste durchgehende Saison in der Super League. Wir werden uns mit Demut, Disziplin und Dankbarkeit für den Grasshopper Club Zürich einsetzen.»

Die amerikanische Präsidentin des GC-Verwaltungsrats, Stacy Johns, reiste für die Barrage in die Schweiz und für das Rückspiel nach Thun. Sie lässt nach dem geschafften Klassenerhalt verlauten:

«Am Freitagabend haben wir ein hart umkämpftes Spiel erlebt und die Widerstandsfähigkeit der gesamten GC-Gemeinschaft. Wir sind stolz, ein Teil davon zu sein und all diese Emotionen in einem so wichtigen Spiel hautnah miterlebt zu haben. Die Unterstützung unserer zahlreich mitgereisten Fans war unglaublich. Ich gratuliere unserer Mannschaft, die dem Druck standhielt und danke unserer sportlichen Leitung unter Stephan Schwarz und Marco Schällibaum, dass sie in den letzten Monaten die Wende geschafft haben. Wir freuen uns auf unsere erste durchgehende Saison in der Super League. Wir werden uns mit Demut, Disziplin und Dankbarkeit für den Grasshopper Club Zürich einsetzen.»

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Torschütze und Goalie-Held auf andere Art

Torschütze Giotto Morandi (25) verbrachte noch mehr Jahre im blau-weissen Trikot als Identifikationsfigur Abrashi. Seit 2016 spielt der Tessiner fast ununterbrochen für GC, zuerst in der Jugend, dann für die Profis. Jetzt schiesst er seinen Klub mit dem sehenswerten Blitz-Tor (3.) zum Ligaerhalt. «Das zweite Mal in fünf Jahren abzusteigen wäre gar nicht gut gewesen. Nächste Saison können wir um die vorderen Plätze kämpfen.»

Nach der Last-Minute-Führung und dem 1:1 im Hinspiel von GC hätte in Thun trotzdem alles noch kippen können. Beim letzten Angriff tief in der Nachspielzeit kommt Castroman ganz alleine vor GC-Goalie Hammel zum Abschluss. Dieser wirft alles rein, pariert, wird zum Helden. «Ich hatte einfach null Bock auf Verlängerung und Penaltyschiessen. Nach Schlusspfiff sind unglaubliche Gefühle, die in dir hochkommen.» Abrashi, Morandi und Hammel: für alle eine Befreiung – und eine unterschiedliche Art, wie laut sie es nach aussen tragen.

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Servette FC
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FC Zürich
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FC Luzern
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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