Strichkampf immer heisser
Espen zittern, Winti ist der Gewinner, FCL guckt in die Röhre

Drei Runden vor der Ligatrennung sind noch drei Plätze über dem Strich zu vergeben: Einer aus dem Quartett FCZ, Winti, St. Gallen und Luzern muss in den sauren Apfel beissen. Blick sagt, wer die besten Chancen hat und wer scheitern wird.
Publiziert: 06.04.2024 um 00:54 Uhr

Noch drei Runden bis zur Liga-Teilung – und im Strichkampf kündigt sich ein Hitchcock-Finale an. Den FCZ, Winterthur, St. Gallen und Luzern trennen nur gerade drei Punkte. Einer des Quartetts muss über die Klippe springen.

Wer kämpft nach dem 33. Spieltag in der Championship Group um die Europacup-Plätze? Für wen gehts in der Relegation Group nur noch um die goldene Ananas? Blick analysiert den heissen Strichkampf.

FC Zürich (aktuell Rang 4, 45 Punkte)

Auch wenn die FCZ-Verantwortlichen innerlich wohl gejubelt haben, als sich Bo Henriksen Mitte Februar Richtung Bundesliga verabschiedete: Ein Päckli Züri-Tirggel für den Ex-Trainer als Dankeschön wäre angebracht. Denn: Unter dem Dänen holte Zürich bis zum 23. Spieltag 36 Punkte. Ein Schnitt, mit dem die Championship Group längst eingetütet wäre. Für Henriksen übernahm das Interimsduo Ural/Romano, eng begleitet von Sportchef Milos Malenovic. Sportlich hat sich diese Konstellation nicht bewährt: Die magere Bilanz von nur neun Punkte aus sieben führt dazu, dass der FCZ wieder um den Platz über dem Strich zittern muss. Dennoch: Dank der Henriksen-Punkte und viel Routine im Kader wird sich der FCZ in die Top 6 retten. 

Noch drei Runden bis zur Ligateilung in der Super League.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
1/6

Restprogramm: Servette (a), Lausanne-Sport (a), St. Gallen (h).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent 

Winterthur (aktuell Rang 5, 45 Punkte)

Der wundersame Winti-Wandel! Aus der vogelwilden Spasstruppe von der Schützenwiese ist ein reifes und stabiles Ensemble geworden. Seit Jahresbeginn hält die Abwehr dicht, was viel mit dem ideal harmonierenden Innenverteidiger-Duo Granit Lekaj/Remo Arnold zu tun hat. Winti ist das zweitbeste Team im Jahr 2024 – und hat gegenüber der Konkurrenz im Strichkampf einen weiteren Vorteil: Der Druck liegt ganz klar auf Zürich, St. Gallen und Luzern, die alle die obere Tabellenhälfte budgetiert haben. Winti ist schon jetzt ein Gewinner – egal, was noch kommt. Anzeichen für einen Einbruch auf der Zielgeraden gibt es keine – darum ist klar: Das Team von Patrick Rahmen ist unter den verbliebenen Kandidaten erster Anwärter auf die Top 6.

Restprogramm: Lugano (h), SLO (a), YB (a).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent 

St. Gallen (aktuell Rang 6, 43 Punkte)

Siebenmal (!) geht die Zeidler-Elf in den letzten vier Spielen in Führung. Zu feiern gibts trotzdem nichts. Bloss drei Zähler stehen zu Buche. Gilts ernst, knickt man ein, die St. Galler zittern wie Espen-Laub. Nicht die besten Voraussetzungen, um im nervenaufreibenden Strichkampf zu bestehen. Braucht Grün-Weiss nun einen Mentaltrainer, um die beiden Heimspiele gegen YB und Yverdon sowie das Auswärtsspiel gegen den FCZ erfolgreich zu gestalten? «Nein», sagt Peter Zeidler. Man werde jetzt keinen «Psychologen vom Bodensee» zurate ziehen. Wichtig sei, dass man mit Freude an die Sache rangehe. Und sich nicht mit vergangenen Dingen beschäftige. Hoffnung macht Jordi Quintilla (30). Das Mittelfeld-Hirn zieht seit seiner Rückkehr magistral die Fäden im Zentrum, überzeugt mit Ruhe am Ball und gefährlichen Standards. Als er gegen Lausanne ausgewechselt wird, verlieren die Espen den Faden. Am Sonntag aber kehrt der Routinier zurück. Und er wird zusammen mit Captain Lukas Görtler dafür sorgen, dass der FCSG jenes Ziel erreicht, das Boss Matthias Hüppi als «zwingend» bezeichnet hat: die Qualifikation für die Championship Group. 

Restprogramm: YB (h), Yverdon (h), FC Zürich (a).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent 

Luzern (aktuell Rang 7, 42 Punkte)

Der FC Luzern wittert Morgenluft. Dabei schien an Ostermontag der Traum von der Championship Group bereits ausgeträumt. 0:1 lagen die Innerschweizer in St. Gallen in der 90. Minute hinten. Doch der späte Ausgleich von Lars Villiger hat den Optimismus zurück auf die Allmend gebracht. Und weil die Konkurrenz unter der Woche gepatzt und der FCL gegen Yverdon drei Punkte eingefahren hat, sieht die Welt plötzlich noch rosiger aus. Die Formkurve zeigt nach einem tristen März also wieder leicht nach oben. Trotzdem bleibt die Mannschaft von Mario Frick in der Bringschuld. Gegen Lausanne ist ein Sieg zwingend. Und dann ist sie in den letzten beiden Spielen gegen YB und den FCB noch auf weitere Punkte angewiesen. Es müssen wohl mindestens deren drei sein. Heisst eines der beiden Teams müssen die Zentralschweizer bezwingen. In Bern spricht wenig für einen Luzerner Sieg. Die Bilanz der letzten drei Begegnungen in der Bundesstadt? Sie ist katastrophal, mit drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 2:14. Heisst: Die Punkte müssen gegen Basel her. Kein unmögliches Szenario. Doch eben auch nicht so einfach. Am Ende guckt der FCL in die Röhre. Und trauert den verlorenen drei Punkten bei SLO nach. 

Restprogramm: Lausanne-Sport (h), YB (a), Basel (h).
Top-6-Wahrscheinlichkeit: 40 Prozent

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
6
4
13
2
Servette FC
Servette FC
6
-3
12
3
FC Zürich
FC Zürich
5
6
11
4
FC Luzern
FC Luzern
6
4
11
5
FC Basel
FC Basel
6
9
10
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
5
5
10
7
FC Sion
FC Sion
6
4
10
8
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
-4
5
9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
-4
4
10
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
6
-7
4
11
FC Winterthur
FC Winterthur
6
-7
4
12
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-7
3
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?