Wer liefert, wird belohnt
Der FCZ-Plan mit den Eigengewächsen

Nur «Jugend forscht» gibts beim FC Zürich auch in dieser Saison nicht. Doch wer im Training der ersten Mannschaft auf sich aufmerksam macht, landet schneller in der Super League, als es noch in der jüngeren Vergangenheit der Fall war.
Publiziert: 04.09.2024 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2024 um 11:13 Uhr
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Dass der FC Zürich über eine der besten Jugendakademien des Landes verfügt, ist jedem im Schweizer Fussball bekannt. Dass unter Moniz-Vorgänger Bo Henriksen (49) nicht viele Eigengewächse eine Chance in der Profi-Mannschaft erhalten hatten, auch. Henriksen setzte oft auf arrivierte Kräfte, zog die Jungen aus der Academy weniger nach als heuer. Seit dieser Saison ist die Tendenz eine ganz andere: FCZ-Talente erhalten ihre Chancen, sich bei den Profis und in der Super League zu beweisen. 

Im Spiel gegen den FC Luzern (1:1) feierte Daniel Denoon (20) sein Debüt. Daniel wer? Bis zum Sonntag kannten nur die eingefleischten FCZler diesen Namen. Der 20-Jährige hat die Juniorenstufen beim Stadtklub durchlaufen und erst am letzten Donnerstag seinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben. Am Sonntag ist er von Trainer Ricardo Moniz dann ins kalte Wasser geworfen worden. Denoon ist ein aggressiver Zweikämpfer mit guter Physis, gutem defensivem Timing, spielerisch gibts Luft nach oben. 

Debüt als Belohnung

Denoon musste am Sonntag nach den ersten 45 Minuten mit Jonathan Okita, Junior Ligue und Nemanja Tosic wieder vom Rasen. Leistung: ungenügend. Es waren allerdings nicht nur Denoon und die weiteren Auswechselspieler, die nicht auf Touren gekommen sind. Die ganze Mannschaft überzeugte nicht. Moniz, der zuletzt mehrfach Spieler nach Einwechslungen wieder ausgewechselt hat, hätte wohl am liebsten noch einige mehr ausgetauscht. 

Physisch starker Verteidiger: Daniel Denoon.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Dass Denoon wenige Tage nach der Unterschrift seines Profi-Vertrages zum Einsatz kam, verwundert nicht. Dahinter steckt ein Plan. Viele Eigengewächse, die einen Profi-Vertrag unterschrieben haben und seit dieser Saison in der ersten Mannschaft trainieren, werden ins kalte Wasser geworfen, um sich zu beweisen. Die Chancen in der ersten Mannschaft dienen als Ansporn, weiterzuarbeiten. Und als Belohnung für gute Trainingsleistungen.

Neben Denoon gehören zum Beispiel auch Nevio Di Giusto (19), Cheveyo Tsawa (17), der 15-jährige Dylan Munroe und Junior Ligue (19), der gegen Luzern dank starken Trainings in den letzten zwei Wochen ebenfalls zu seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison gekommen ist, zu dieser Gruppe. Auch Labinot Bajrami (19) durfte man bis zum Schirmwurf-Eklat und der darauf folgenden Leihe nach Winti in diese Sparte einordnen. Schon jetzt helfen sie dabei, die acht Sommerabgänge (Fabian Rohner, Nils Reichmuth, Amadou Dante, Adrian Guerrero usw.) zu ersetzen. 

Weitere Chancen warten

Den endgültigen Durchbruch in der Profi-Mannschaft haben die Eigengewächse noch nicht geschafft, dieser letzte Schritt soll im Optimalfall im Verlauf der Saison erfolgen. Weil es nicht immer für die Startformation oder ein Aufgebot der ersten Mannschaft reicht, spielen die Talente hin und wieder auch in der U21, um neben den Trainings auch Matchpraxis zu sammeln.

Sollte es mit dem Sprung nach mehreren Anläufen oder einer gewissen Zeit nicht klappen, wird eine Leihe interessant. Wie beispielsweise für Verteidiger Selmin Hodza (21), der den nächsten Schritt gehen muss, diesen aber nicht beim FCZ machen kann, weil die Konkurrenzsituation zu gross ist. Hodza wird in dieser Transferperiode mit Sicherheit noch an einen anderen Schweizer Klub ausgeliehen.

Für alle anderen Youngsters heisst es: Chance packen, sobald sie da ist. Bewährungsproben wie diejenige von Denoon gegen Luzern wird es auch in Zukunft geben. Insbesondere, wenn wie zuletzt Kaderplätze wegen Verletzungen freiwerden. Bledian Krasniqi, Rodrigo Conceição und die neuen Spieler Umeh Emmanuel sowie Fernand Goure (mehrere Monate Out) fehlen dem FC Zürich derzeit. 

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Mannschaft
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1
FC Lugano
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6
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13
2
Servette FC
Servette FC
6
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3
FC Zürich
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4
FC Luzern
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6
4
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5
FC Basel
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6
9
10
6
FC St. Gallen
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5
5
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7
FC Sion
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6
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Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
6
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9
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
6
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FC Lausanne-Sport
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6
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FC Winterthur
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BSC Young Boys
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