«Zu viele junge Spieler»
Ex-Goalie Marius Müller tritt gegen den FCL nach

Ex-FCL-Goalie Marius Müller missfällt die Luzerner Jugendstrategie. «Wie ich finde, vernachlässigt man dabei den Erfolg des Teams», kritisiert der Cupsieger von 2021.
Publiziert: 29.04.2024 um 14:22 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2024 um 21:12 Uhr

Vier Jahre lang hütet Marius Müller (30) beim FC Luzern das Tor. Er fällt auf, durch Leistung, aber auch durch seine Art: lautstark, kantig, unverbiegbar. Im vergangenen Sommer endet das Kapitel. Müller wechselt zu Schalke 04 in die 2. Bundesliga, wo er sich als neue Nummer eins gute Noten verdient.

Rund zehn Monate nach seinem Abgang blickt Müller im Gespräch mit der «Luzerner Zeitung» auf seine FCL-Karriere zurück. Geprägt war diese vom Cupsieg 2021. Aber auch von einer immer stärkeren Integration von Nachwuchsspielern. Unter Coach Mario Frick fährt der FC Luzern mit gewaltigem Abstand die jugendfreundlichste Strategie des Landes. Allein in dieser Saison verzeichnet der FCL fast 12'000 Einsatzminuten von U21-Spielern mit Schweizer Pass. 

Jugendförderung statt Erfolg?

Und genau darin erkennt Müller eine Problematik. Für ihn ist klar: Mit einer so aggressiven Ausrichtung auf Jugendförderung opfere der FC Luzern seine sportlichen Ambitionen. «Ich habe gar nichts gegen Junge, aber in der vergangenen Saison wurde es in meinen Augen einfach zu viel», so der Deutsche. «Wie ich finde, vernachlässigt man dabei den Erfolg des Teams.» Bestärkt fühlen dürfte er sich dadurch, dass der FCL in dieser Spielzeit die Top 6 verpasst hat – und nun in der Relegation Group ran muss.

Vier Jahre lang hütet Marius Müller das Tor für den FC Luzern – nun kritisiert er die Nachwuchsphilosophie des Vereins.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Auch die Art und Weise der Neuausrichtung stösst Müller sauer auf. «Ich hätte mir gewünscht, dass man den Umbruch besser kommuniziert. Dass man erfahrenen Spielern den Rücken stärkt, damit die jungen Spieler lernen können.» Entscheidend sei für ihn der Umgang mit arrivierten Kräften. «Da läuft etwas falsch.» Der FC Luzern möchte Müllers Kritik auf Blick-Anfrage nicht kommentieren.

Enttäuscht über Kommunikation

Mit Pascal Loretz' Leistungen im FCL-Tor ist Müller indes zufrieden: «Pasci spielt eine erste Saison, die absolut gut ist.» Etwas enttäuscht zeigt sich der Deutsche aber darüber, wie der Klub seinen Nachfolger angekündigt hat. «Ich hatte vier Jahre für den FCL die Knochen hingehalten, den Pokal gewonnen und viele emotionale Momente wie die Relegation erlebt. Wenige Minuten nach der Bekanntgabe meines Wechsels zu Schalke kam dann bereits die Meldung, dass Pascal Loretz die Nummer eins trägt. Das macht man nicht, wie ich finde.» (sbe/cst)

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FC Zürich
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FC Luzern
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FC Basel
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FC St. Gallen
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FC Sion
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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