Lionel Messi stemmt den WM-Pokal in die Höhe
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Feiernde Argentinier:Messi stemmt den WM-Pokal im schwarzen Umhang

Aber Infantino klatscht trotzdem
Messis Katar-Umhang verletzte Fifa-Kodex

Kurz vor der Pokalübergabe bekommt Lionel Messi von Katars Emir einen Umhang geschenkt, in welchem er schliesslich die Trophäe in den Himmel streckt. Allerdings soll die Fifa damit gegen ihre eigenen Regeln verstossen haben.
Publiziert: 22.12.2022 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2022 um 13:00 Uhr

Trotz eines historisch spannenden WM-Finals sorgte wohl eine Szene nach Spielende für am meisten Diskussionen in den internationalen Medien. Bevor Lionel Messi (35) den WM-Pokal in die Höhe stemmen darf, bekommt er von Katar-Emir Tamim bin Hamad al-Thani (42) einen schwarz-goldenen Umhang als Gastgeschenk umgehängt.

Beim Geschenk handelt es sich um einen Bischt, ein edles Übergewand, das im arabischen Raum zu besonderen Anlässen über der Dischdascha, dem traditionellen Gewand für Männer, getragen wird. Fifa-Präsident Gianni Infantino (52) steht daneben, scheint die Geste toll zu finden.

«Bin erschrocken, als ich es gesehen habe»
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Messi-Umhang gibt zu denken:«Bin erschrocken, als ich es gesehen habe»
Kurz vor der Pokalübergabe bekommt Lionel Messi (M.) von Katars Emir (r.) ein Gastgeschenk überreicht.
Foto: Getty Images
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Keine Siegerkleidung vor der Siegerehrung

Doch jetzt wird klar: Infantino verstösst damit gegen die Regeln seines eigenen Verbandes. Wie die deutsche «Bild» nämlich berichtet, steht im offiziellen Fifa-Reglement für die Ausrüstungen während der WM folgendes: «Bei Fifa-Endrunden darf Siegerkleidung auf dem Spielfeld erst nach den folgenden offiziellen Fifa-Aktivitäten, der Siegerehrung, offiziellen Fifa-Fotos und offiziellen Medienauftritten, getragen werden. Erst danach darf die offizielle Kleidung abgelegt werden». Das Gastgeschenk des Emirs geht allerdings als Siegerkleidung durch und wäre somit erst nach der offiziellen Siegerehrung erlaubt gewesen.

Viele Experten brachten bereits kurz nach dem WM-Final Kritik an der Geste an. So meinte beispielsweise der ehemalige deutsche Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, man nehme dem Spieler da einen ganz grossen Moment weg und die englische Legende Gary Lineker nannte die Aktion «beschämend».

Das Gastgeschenk des Emirs wird jetzt also nicht nur als zweifelhafte Geste in die Fussball-Geschichtsbücher eingehen, sondern auch noch als Regelbruch. (bjl)

«Völlig unnötige Selbstinszenierung von Fifa und WM-Gastgeber»
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Messi im schwarzen Umhang:«Unnötige Selbstinszenierung von Fifa und WM-Gastgeber»
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