«6500 Menschen beim Stadionbau gestorben? Schwachsinn!»
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Ex-Ajax-Star Ronald de Boer:«6500 Menschen beim Stadionbau gestorben? Schwachsinn!»

«Was für ein Scheisskerl!»
De Boer kassiert Shitstorm für Aussage zu Katar-Todeszahl

Tausende Gastarbeiter sind seit der WM-Vergabe an Katar unter fragwürdigen Bedingungen im Emirat gestorben. Ronald de Boer (51) relativiert die Todeszahl und kassiert dafür einen heftigen Shitstorm.
Publiziert: 01.04.2022 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2022 um 13:55 Uhr

Zwischen 2010, dem Zeitpunkt der WM-Vergabe an Katar, und 2020 sollen gemäss Recherchen des «Guardian» rund 6500 Arbeiterinnen und Arbeiter im Emirat gestorben sein. Bei dieser Zahl handelt es sich um Gastarbeiter aus Nepal, Sri Lanka, Pakistan, Bangladesch und Indien. In der Talkshow «Jinek» wurde der frühere Ajax- und Barça-Profi Ronald de Boer (51) nun mit dieser Zahl konfrontiert.

Bei der Behauptung, dass alle während dem Bau der WM-Stadien ums Leben gekommen seien, antwortet de Boer enerviert: «Der Wert ist wirklich totaler Blödsinn. Als ob die Leute einfach von der Hitze des Stadions erschlagen werden.» «Lehrer, Reinigungskräfte oder Bauarbeiter», alle seien einfach in einen Topf geworfen worden, was den Menschen nicht gerecht werde.

«Was für ein Scheisskerl!»

Was er damit meint? Die britischen Zeitung schreibt explizit: «Die Todeszahlen sind nicht nach Beruf oder Arbeitsplatz kategorisiert.» Es sei aber anzunehmen, dass die Mehrheit der Toten mit dem Bau der WM-Infrastruktur (Stadien, Hotels, Transport) zusammenhängt, wie Nick McGeehan, Direktionsmitglied von «FairSquare Projects», damals der Zeitung eben auch sagte. «Ein sehr grosser Teil der Gastarbeiter war nur im Land, weil Katar zum Gastgeber der WM 2022 auserkoren wurde.»

In der Talkshow «Jinek» relatviert der ehemalige holländische Nationalspieler Ronald de Boer die Todeszahl in Katar.
Foto: Twitter/@oranjefussball
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De Boer, der 67 Länderspiele für Holland absolvierte, steht nun für seine Aussagen in einem heftigen Shitstorm. «Ronald de Boer ist total gehirngewaschen», schreibt eine Twitter-Nutzerin. Noch deutlicher wird ein anderer User: «Was für ein unglaublicher Scheisskerl Ronald de Boer ist! Geben Sie ihm ein paar Millionen und er wird versuchen, sich für Sie zu rechtfertigen, was bei Ihnen gründlich schief lief.»

Ein holländischer Nutzer fragt: «Können wir Ronald de Boer die Staatsbürgerschaft entziehen?» De Boer wird von einigen gar als «Scheich» bezeichnet. Dies wohl, weil der 51-Jährige als Botschafter für die WM in Katar tätig ist. (che)


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