Golfer feiern Monster-Schlag von Tiger Woods
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Zum Niederknien gut:Golfer feiern Monster-Schlag von Tiger Woods

Kurz mal heile Welt in Augusta
Waffenstillstand im Profi-Golf

Beim ersten Major-Turnier steht Tiger Woods auf dem Platz und die Azaleen blühen wie gewohnt zum richtigen Zeitpunkt. Im Hintergrund geht die Zerreissprobe zwischen Saudis und Amerikanern aber weiter.
Publiziert: 10.04.2024 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 19:04 Uhr
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Nicht mal die besten Spieler der Welt wissen genau, wer aus der Zerreissprobe zwischen der LIV-Serie der Saudis und der PGA-Tour der Amerikaner als Sieger hervorgehen wird. Eine verlässliche Aussage dazu gibt es aber: Wegen des Streits verdienen die Spieler mehr Geld.

Die Saudis haben der PGA-Tour Stars wie Phil Mickelson (53), Brooks Koepka (33) oder Jon Rahm (29) mit dreistelligen Millionensummen abgeworben, die PGA-Tour hat nach dem lukrativen Deal mit amerikanischen Investoren die Preisgelder erhöht und beteiligt die Profis durch Anteilscheine am neu konstruierten Unternehmen.

Die Fans als Verlierer des Streits

In die Röhre gucken die Fans: Weil den LIV-Spielern aufgrund des Formats von drei Runden ohne Cut nach dem zweiten Tag die Weltranglistenpunkte verwehrt bleiben, sind nicht mal bei den Majors alle dabei, die gerade zu den Besten gezählt werden. Von den LIV-Golfern sind in Augusta nur die ehemaligen Sieger und die Gewinner anderer Major-Turniere eingeladen (siehe Box), dazu der Pole Adrian Meronk (30) und der Chilene Joaquin Niemann (25). Die TV-Quoten sind bei der PGA-Tour um 20 Prozent geschrumpft, während die LIV-Tour mit ihrem Anbieter CW Network und dem zirkusreifen Rahmenangebot gar nicht erst in die Gänge kommt, der Slogan «Golf, aber lauter» zieht scheinbar nicht mal bei den hartgekochten Amerikanern.

Tiger Woods ist in Augusta auch am Start. Der 15-fache Major-Sieger vertritt die PGA-Tour in den Verhandlungen mit der LIV-Serie.
Foto: Getty Images
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LIV-Golfer in Augusta

Bryson DeChambeau (USA)
Sergio Garcia (Sp)
Tyrrell Hatton (Eng)
Dustin Johnson (USA)
Brooks Koepka (USA)
Adrian Meronk (Pol)
Phil Mickelson (USA)
Joaquin Niemann (Chi)
Jon Rahm (Sp)
Patrick Reed (USA)
Charl Schwartzel (SA)
Cameron Smith (Aus)
Bubba Watson (USA)

Bryson DeChambeau (USA)
Sergio Garcia (Sp)
Tyrrell Hatton (Eng)
Dustin Johnson (USA)
Brooks Koepka (USA)
Adrian Meronk (Pol)
Phil Mickelson (USA)
Joaquin Niemann (Chi)
Jon Rahm (Sp)
Patrick Reed (USA)
Charl Schwartzel (SA)
Cameron Smith (Aus)
Bubba Watson (USA)

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Zuletzt hat sich der LIV-Oberaufseher Yasir Al-Rumayyan mit den Granden der PGA-Tour inklusive Tiger Woods (48) an den Verhandlungstisch gesetzt, laut inoffiziellen Aussagen soll man sich wieder ein paar Schritte genähert haben, allerdings hat der US-Senat einen möglichen Zusammenschluss aufgrund des Kartell-Rechts schon im vergangenen Jahr als problematisch erachtet. Die LIV-Serie wird vom saudischen Staatsfonds PIF alimentiert, dessen Saldo permanent bei 600 Milliarden Dollar steht.

Rahm wünscht sich bereits Änderungen

Masters-Titelverteidiger Jon Rahm, der im Dezember 2023 für kolportierte 300 Millionen Dollar Startgeld die Seiten wechselte, liess zuletzt verlauten, wie sehr er das traditionelle Format mit vier Runden und einem Cut nach dem zweiten Tag vermisst: «Vielleicht sollten wir bei LIV einen Systemwechsel in Erwägung ziehen.»

Zumindest temporär wird seinem Wunsch entsprochen, denn das Letzte, was man in Augusta erwarten darf, ist eine Abkehr von Traditionen: Gespielt wird natürlich auf vier Runden, der Cut gehört zum guten Ton und jede Piniennadel liegt am für sie bestimmten Ort. Die Azaleen blühen stets dann, wenn gerade das Turnier ausgetragen wird und auf dem gesamten Gelände ist der Laufschritt ebenso verboten wie der Gebrauch von Handys.

Hält Woods diesmal durch?

Der bereits erwähnte Tiger Woods schwingt auch wieder mal den Schläger statt grosse Reden, das ist für die Fans mindestens zu Beginn des Turniers ein Highlight. Der 15-fache Major-Sieger geht seit seinem Autounfall im Februar 2021 nur noch in homöopathischen Dosen an den Start, im letzten Jahr hatte er sich nach zwei Runden zurückgezogen, obwohl er den Cut nach dem zweiten Tag überstanden hatte.

Masters-Rekordsieger ist übrigens Jack Nicklaus. Der inzwischen 86-Jährige hat von 1963 bis 1986 sechsmal in Augusta gewonnen. Mit einer Konkurrenz-Serie aus Saudi-Arabien hat er sich während seiner Aktivzeit nie beschäftigen müssen.

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