Nur Super-Jamaikanerin schneller
Kambundji sprintet auf Platz 2

Letzter Höhepunkt einer Monster-Saison für die Schweizer Sprinterinnen: Mujinga Kambundji läuft noch einmal unter 11 Sekunden – und holt sich den 4. Sieg im 7. Saison-Duell mit Del Ponte.
Publiziert: 14.09.2021 um 22:00 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2021 um 08:01 Uhr
Emanuel Gisi

Ja, Shelly-Ann Fraser-Pryce weiss mittlerweile, wer die schnellen Schweizerinnen sind. «Nun sagen auch die Jamaikanerinnen Hallo», sagte Sprint-Star Ajla Del Ponte (25) nach den Olympischen Spielen zu Blick. Klar: Schliesslich standen mit Del Ponte und Mujinga Kambundji (29) zwei Schweizerinnen im Olympia-Final über 100 m – nur die Jamaikanerinnen hatten mehr schnelle Frauen am Start.

Auch am Dienstagabend in Bellinzona plaudert die Olympia-Zweite Fraser-Pryce nett mit Del Ponte. Nach dem ersten «Hallo» aber sagt die 34-Jährige zunächst einmal «Tschüss». Sie läuft der Konkurrenz auf und davon, sprintet die 100 m in 10,78 Sekunden – neuer Meetingrekord! «Ich bin sehr glücklich, dass ich zum Schluss der Saison noch einmal einen guten Lauf zeigen konnte», sagt die Jamaikanerin danach bei SRF.

Kambundji – Del Ponte 4:3

Dahinter aber tauchen schon die Schweizerinnen auf. Und eine von ihnen liefert ein weiteres Mal eine Weltklasse-Zeit: Kambundji wird in 10,99 Zweite. Del Ponte landet bei ihrem Heimrennen im Tessin in 11,11 Sekunden auf Platz 3. Ein Fehler beim Start bringt sie früh ins Hintertreffen. «Ich bin nicht ganz zufrieden, aber so ist der Sport», sagt sie, die in Bellinzona trotzdem der Star des Abends ist. «Ich habe meinen Namen heute Abend so oft gehört», sagt sie. «Das ist so herzig und sehr schön.»

Mujinga Kambundji gewinnt das letzte Saisonduell mit Ajla Del Ponte.
Foto: keystone-sda.ch
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Der Sieg im internen Saison-Duell geht damit an Kambundji: Sieben Mal traten Kambundji und Del Ponte diesen Sommer gegeneinander an, viermal siegte die Bernerin. Was Del Ponte für sich beanspruchen darf: Sie hat Kambundji diesen Sommer mit den 10,90, die sie in La Chaux-de-Fonds lief, den Schweizer Rekord abgeknöpft.

Kambundji tritt in Bellinzona auch über 200 m an und holt sich dort in 22,37 den Sieg.

Letztes Rennen für Sprunger

Ein endgültiges «Tschüss» gibt es von Lea Sprunger (31): Die 400-m-Hürden-Europameisterin von 2018 bestreitet im Tessin das letzte Rennen ihrer Karriere. Unter Tränen winkt sie nach ihrer mehrwöchigen Abschiedstournee ins Publikum. «Viele Emotionen, aber jetzt ist fertig-fertig», sagt Sprunger.

Über 110 m Hürden geht der Sieg in 13,34 Sekunden an den Baselbieter Jason Joseph, Ditaji Kambundji verpasst ihre persönliche Bestzeit über 100 m Hürden in 12,95 Sekunden nur hauchdünn.

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