Hier springt Townsend den Weltrekord im Hochsprung
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Wegen seinem todkranken Hund
Paralympics-Sieger nach positiver Dopingprobe freigesprochen

Im November wurde beim dreifachen Paralympics-Sieger Roderick Townsend die Substanz Capromorelin in einer Dopingprobe nachgewiesen. Doch der US-Amerikaner wird jetzt von jeder Schuld befreit – der Grund ist sein Hund!
Publiziert: 21.01.2024 um 14:46 Uhr
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Bettina BrülhartVideo-Redaktorin Sport

Es ist eine der schlimmsten Nachrichten, die ein Athlet erhalten kann. Im November wird der US-Amerikanische Weit- und Hochspringer Roderick Townsend positiv auf Doping getestet und vorläufig gesperrt. Sein Traum, die Goldmedaille an den Paralympics in Paris zu verteidigen, ist zerstört. Doch es kommt alles anders, denn Townsend kann seinen positiven Dopingtest erklären und wird von der US-Antidopingagentur (USADA) vollumfänglich freigesprochen.

Die positive Probe

Im vergangenen Jahr gibt Townsend die verhängnisvolle Dopingprobe ab. Im November werden in seinem Urin Spuren von Capromorelin nachgewiesen – ein Wachstumshormon, das auf der verbotenen Liste steht. Die USADA leitet eine Untersuchung ein und findet schnell den Grund für die positive Probe: Schuld ist der verstorbene Hund von Townsend, Winnie.

Es stellt sich heraus, dass Townsend seinem todkranken Hund ein Medikament verabreichen musste, um sein Gewicht in den letzten Wochen zu stabilisieren. Darin war die Substanz Capromorelin enthalten. Das Medikament gab der Paralympics-Sieger seinem Hund mit der Hilfe einer Spritze. Nachdem Winnie stirbt, behält Townsend die Spitze.

Roderick Townsend ist Paralympics-Sieger und Weltrekordhalter im Hochsprung der Kategorie T47.
Foto: Getty Images
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Diese benutzt er später, um die Menge eines Vitamin D-Supplements abzumessen, welches er auf Anraten eines Ernährungsspezialisten zu sich nimmt. In der Spritze waren jedoch noch kleinste Mengen des Medikamentes für seinen Hund enthalten – also auch Spuren von Capromorelin, was zur positiven Dopingprobe führte.

Der vollständige Freispruch

Diese Entdeckung führt nun zum Freispruch von Townsend. «Wegen unserer Möglichkeit, genauere Untersuchungen durchzuführen, ist es unsere Aufgabe, unschuldige Athleten zu schützen», sagt Travis Tygart, Chef der USADA. Damit darf der 31-Jährige im Sommer an den Paralympischen Spielen in Paris teilnehmen.

Als 15-Jähriger zum Parathlet erklärt

Bei der Geburt wickelte sich die Nabelschnur um den Hals von Townsend. Dadurch erleidet er permanente Nervenschäden in seinem rechten Arm und der Schulter. Seine Muskulatur ist nicht vollständig entwickelt und er hat eine eingeschränkte Beweglichkeit im rechten Arm. Als Jugendlicher tritt er bei Leichtathletik-Events gegen uneingeschränkte Personen an. Mit 15 Jahren wird Townsend dann als Parathlet eingestuft. 

An den Olympischen Spielen 2016 gewinnt er für die USA die Goldmedaille im Weit- und Hochsprung. Fünf Jahre später in Tokio gelingt ihm im Hochsprung sogar die Titelverteidigung. Ausserdem darf sich der Kalifornier vierfacher Weltmeister nennen. Seit neun Wochen gibt es aber auch eine andere grosse Aufgabe für Townsend. Während des Dopingverfahrens wird sein Sohn Rodney Ariel geboren.

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