Agostini kann kaum noch hinsehen
Töff-Rekordweltmeister will Rossi zum Rücktritt raten

Der tiefe Fall von MotoGP-Superstar Valentino Rossi lässt eine andere italienische Ikone nicht kalt. Aber Giacomo Agostini schreckt vor einer wohl unausweichlichen Botschaft zurück.
Publiziert: 14.05.2021 um 17:30 Uhr
Auf WM-Rang 21: Der grosse Valentino Rossi ist in der MotoGP nur noch ein Statist.
Foto: Getty Images
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Matthias Dubach

Beide sind Italiener, beide sind Ikonen des Töff-Sports. Hier Giacomo Agostini (78), mit 15 WM-Titeln in den 60er und 70er Jahren Rekord-Weltmeister auf zwei Rädern. Dort der noch immer aktive Valentino Rossi (42), mit neun WM-Titeln quasi der Agostini der Neuzeit.

Beide haben höchsten Respekt voreinander. Doch trotzdem kann Agostini diese Saison kaum noch hinsehen, wenn er Rossi in der MotoGP beim Fahren zuschaut. Nach seinem Wechsel ins private Petronas-Yamaha-Team fährt der 42-Jährige nur noch hinterher. «Es tut mir leid, Vale so zu erleben», sagt Agostini in der spanischen «As».

Rossi nicht mal mehr in den Punkten

Rossi belegt vor dem Frankreich-GP am Sonntag in Le Mans (14.00 Uhr, live SRFinfo) nur WM-Rang 21 – unter 24 Piloten. Der einstige Seriensieger, Podeststürmer und Showman ist in vier GPs schon zweimal an den Punkten vorbeigefahren. Zu Rossis Glanzzeiten ein unvorstellbares Szenario.

Agostini erzählt, dass er die letzte Zeit immer wieder von Töff-Fans aufgefordert wird, er solle Rossi zum Rücktritt zu bewegen. «Aber das ist nicht meine Aufgabe. Ich bin kein Lehrer und nicht sein Vater, deshalb will ich nichts dazu sagen», sagt der Rekord-Champion. «Valentinos Vater sagt, er solle noch drei oder vier Jahre weiterfahren. Mich macht es traurig, Vale so zu sehen. Aber ich kann ihm keine Ratschläge geben, weil der Rücktritt etwas sehr persönliches ist.»

Agostini bleibt ein Gentleman. Aber auch so ist klar, was die Töff-Ikone am liebsten seinem Landsmann raten würde: Schluss zu machen. Auch wenn er aus eigener Erfahrung weiss, wie schwierig der Schritt ist: «Es ist eine schwierige Entscheidung, die grosse Liebe zu beenden. Es endet ein Kapitel, das nie wieder kommt. Ich habe lange geweint, als es soweit war!»

Lüthi hat auch in Le Mans Mühe

Sturzfestival in Le Mans! Das Wetter am ersten Trainingstag ist derart nasskalt, dass es in allen Klassen zu unzähligen Stürzen kommt. Die Reifen finden auf dem kühlen und am Morgen auch feuchten Asphalt kaum Halt. Aber ausser Moto2-Pilot Yari Montella (Handfraktur) verletzt sich kein Pilot ernsthaft.

Für Tom Lüthi gehts am Ort seines ersten GP-Sieges im gleichen Stil weiter wie bisher diese Saison. Der Emmentaler hat mit den Spitzen-Rundenzeiten nichts zu tun. Lüthi belegt nach dem ersten Tag Rang 19. Unsere Moto3-Hoffnung Jason Dupasquier hingegen startet mit dem 11. Rang ins Frankreich-Wochenende und kann sich Hoffnungen machen, am Sonntag, zum fünften Mal im fünften Rennen in die Punkte zu fahren.

Am Rande des Trainingstages wird bekannt, dass wegen der Corona-Situation der Finnland-GP gestrichen wird. Es kommt stattdessen – wie schon letztes Jahr und wie auch erneut in der Formel 1 – zu einem zweiten Rennen auf dem Red-Bull-Ring in Österreich, wo mit einer begrenzten Anzahl Zuschauern geplant wird. (md)

Freitag, Trainings (kombinierte Zeiten)

MotoGP: 1. Zarco (Fr), Ducati, 1:31,747 min. 2. Quartararo (Fr), Yamaha, 0,095 sec zurück. 3. Vinales (Sp), Yamaha, 0,389. 4. P. Espargaro (Sp), Honda, 0,390. 5. Morbidelli (It), Yamaha, 0,532. – Ferner: 8. M. Marquez (Sp), Honda, 0,885. 9. Rossi (It), Yamaha, 0,922.

Moto2: 1. Lowes (Gb), Kalex, 1:36,307 min. 2. R. Fernandez (Sp), Kalex, 0,075. 3. Bezzecchi (It), Kalex, 0,225. 4. A. Fernandez (Sp), Kalex, 0,298. 5. Gardner (Aus), Kalex, 0,333. Ferner: 19. Lüthi (Sz), Kalex, 1,052.

Moto3: 1. Rodrigo (Arg), Honda, 1:42,150 min. 2. D. Binder (SA), Hondea, 0,126. 3. Masia (Sp), KTM, 0,181. – Ferner: 11. Dupasquier (Sz), KTM, 0,623.

Sturzfestival in Le Mans! Das Wetter am ersten Trainingstag ist derart nasskalt, dass es in allen Klassen zu unzähligen Stürzen kommt. Die Reifen finden auf dem kühlen und am Morgen auch feuchten Asphalt kaum Halt. Aber ausser Moto2-Pilot Yari Montella (Handfraktur) verletzt sich kein Pilot ernsthaft.

Für Tom Lüthi gehts am Ort seines ersten GP-Sieges im gleichen Stil weiter wie bisher diese Saison. Der Emmentaler hat mit den Spitzen-Rundenzeiten nichts zu tun. Lüthi belegt nach dem ersten Tag Rang 19. Unsere Moto3-Hoffnung Jason Dupasquier hingegen startet mit dem 11. Rang ins Frankreich-Wochenende und kann sich Hoffnungen machen, am Sonntag, zum fünften Mal im fünften Rennen in die Punkte zu fahren.

Am Rande des Trainingstages wird bekannt, dass wegen der Corona-Situation der Finnland-GP gestrichen wird. Es kommt stattdessen – wie schon letztes Jahr und wie auch erneut in der Formel 1 – zu einem zweiten Rennen auf dem Red-Bull-Ring in Österreich, wo mit einer begrenzten Anzahl Zuschauern geplant wird. (md)

Freitag, Trainings (kombinierte Zeiten)

MotoGP: 1. Zarco (Fr), Ducati, 1:31,747 min. 2. Quartararo (Fr), Yamaha, 0,095 sec zurück. 3. Vinales (Sp), Yamaha, 0,389. 4. P. Espargaro (Sp), Honda, 0,390. 5. Morbidelli (It), Yamaha, 0,532. – Ferner: 8. M. Marquez (Sp), Honda, 0,885. 9. Rossi (It), Yamaha, 0,922.

Moto2: 1. Lowes (Gb), Kalex, 1:36,307 min. 2. R. Fernandez (Sp), Kalex, 0,075. 3. Bezzecchi (It), Kalex, 0,225. 4. A. Fernandez (Sp), Kalex, 0,298. 5. Gardner (Aus), Kalex, 0,333. Ferner: 19. Lüthi (Sz), Kalex, 1,052.

Moto3: 1. Rodrigo (Arg), Honda, 1:42,150 min. 2. D. Binder (SA), Hondea, 0,126. 3. Masia (Sp), KTM, 0,181. – Ferner: 11. Dupasquier (Sz), KTM, 0,623.

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