Als erster Schweizer Sportler
Darum lässt sich Tom Lüthi in Katar impfen

Die Formel 1 machts in Bahrain vor. Jetzt zieht die Töff-WM im benachbarten Katar nach. Corona-Impfstoff fürs ganze Fahrerlager! Auch Tom Lüthi lässt sich piksen.
Publiziert: 16.03.2021 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2021 um 16:43 Uhr
Matthias Dubach

Das E-Mail kommt überraschend. Es ist Donnerstag, als alle Involvierten der Töff-WM über eine ziemlich spektakuläre Neuigkeit informiert werden: Rund um den Saisonauftakt in Katar können sich die Rennfahrer und alle anderen Teammitglieder in Doha gegen Corona impfen lassen. Natürlich auf freiwilliger Basis.

Die katarische Regierung hat diesen Impf-Deal für die Töff-Helden in Zusammenarbeit mit dem spanischen WM-Promoter Dorna auf die Beine gestellt. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta: «Ein Grossteil des Fahrerlagers wird sich impfen lassen.»

Lüthi nahm sich Bedenkzeit

Auch unser Töff-Aushängeschild Tom Lüthi (34) nutzt das Angebot. Der Emmentaler bespricht sich nach Erhalt des E-Mails zunächst mit seinem Vertrauensarzt und nutzt dann die Tage bis zum Abflug nach Doha diese Woche zum Überlegen. Jetzt sagt Lüthi zu BLICK: «Ich werde das Angebot annehmen.» Für den Moto2-Fahrer steht ein Grund im Fokus: «Ich hoffe vor allem, dass das Reisen weniger kompliziert wird.»

Tom Lüthi: Bei dreiwöchigem Aufenthalt in Katar wird er zweimal geimpft.
Foto: Samuel de Roman
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Für Lüthi wärs keine Überraschung, wenn analog zum Beispiel einer Gelbfieber-Impfung in vielen südlichen Ländern in Zukunft vielerorts eine Covid-Impfung sowieso Pflicht sein wird. Mit Grands Prix auf der ganzen Welt sitzen Lüthi und Co. berufshalber ja dauernd im Flieger.

Nun wird der 17-fache GP-Sieger dank des katarischen Angebots sogar der allererste Schweizer Sportler mit Covid-Impfung.

Töff-Tross ist drei Wochen in Doha

Die zwei nötigen Piks innert 19 Tagen mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer können beide in Katar gemacht werden, weil sich der Töff-Zirkus wochenlang im Wüstenstaat aufhält. Um die Reisen in Corona-Zeiten etwas einzuschränken, finden auf der Rennstrecke von Lusail die letzten Winter-Testfahrten sowie zum Saisonauftakt gleich zwei GPs (28. März und 4. April) statt.

Genauso macht es aktuell auch die Formel 1 in Bahrain: Neben Testfahrten und dem Saisonauftakt gibts ebenso das Impfangebot fürs ganze Fahrerlager, das zum Beispiel auch Sauber-Pilot Kimi Räikkönen (41) nutzt.

Während Lüthis Moto2-Klasse ab Freitag testet, haben die Stars der Königsklasse MotoGP bereits letzte Woche ihre Testfahrten in Katar absolviert. Viele von ihnen wie Weltmeister Joan Mir (23) haben so bereits den ersten Piks erhalten.

Rossi hat ersten Piks erhalten

Auch Töff-Legende Valentino Rossi (42), der 2020 positiv getestet worden war und zwei Rennen verpasst hatte. Rossi sagt: «Es ist ein grossartiges Gefühl. Jetzt ist der Albtraum vorbei, sich anzustecken und Rennen zu verpassen. Ich sehe jetzt Licht am Ende des Tunnels, dass wir in ein paar Monaten zu unserem normalen Leben zurückkehren können.» Beim WM-Ausrichter glaubt man sogar an eine Signalwirkung: Die geimpften MotoGP-Stars könnten die junge Generation fürs Impfen sensibilisieren.

Aktuell für den Saisonstart ändert sich für die geimpften Töff-Helden aber noch nichts. Die Teams stecken in einer strikten Bubble. Die Einreise ist nur mit je einem negativen Test am Abflugort und bei Ankunft in Doha möglich. Das ganze Fahrerlager ist auf nur vier Hotels verteilt, Mietautos sind verboten – mit Shuttlebussen gehts zur Strecke und zurück. Aber Lüthi freut sich trotzdem und sagt: «Hauptsache, wir können fahren!»

Rossi driftet mit Freundin Francesca
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Festhalten bitte:Rossi driftet mit Freundin Francesca
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