Für ihre Verwandten im Krieg
Israelin will in Saudi-Arabien die Rallye Dakar gewinnen

Zum fünften Mal findet die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar in Saudi-Arabien statt. Erstmals ist eine Frau aus Israel am Start. Trotz Krieg in ihrer Heimat.
Publiziert: 22.12.2023 um 16:02 Uhr
|
Aktualisiert: 22.12.2023 um 16:24 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Ausgerechnet jetzt? Ausgerechnet jetzt. Yael Kadshai ist eine Töff-Pilotin aus Israel und nimmt zum ersten Mal an der berühmt-berüchtigten Rallye Dakar teil. Die härteste Rallye der Welt findet zum fünften Mal in Saudi-Arabien statt (5. bis 19. Januar). Trotz des Kriegs in ihrer Heimat gegen die Hamas-Terroristen startet Kadshai als erste Israelin im muslimischen Saudi-Königreich zur Dakar.

Ausgerechnet jetzt? Ausgerechnet jetzt! Die Dakar zu bestreiten, ist seit Jahren der grosse Traum von Kadshai. Er wurde ihr in die Wiege gelegt: Ihr Vater Aviv fuhr mehrfach bei der Dakar mit.

Die Rennfahrerin war im Militär in einer Sondereinheit

Jetzt will die Tochter in der saudischen Wüste zwei Wochen lang Vollgas geben – für ihre Verwandten, die gegen die Hamas kämpfen. Sie sagt in einem Video ihres Dakar-Crowdfundings: «Man kann sich sicher fragen, ob es der richtige Zeitpunkt ist, in Israel Gelder für einen Motorsportevent zu sammeln, wenn das ganze Land für den Kampf gegen die Hamas und die Freilassung der Geiseln mobilisiert ist.»

Yael Kadshai startet im Januar erstmals bei der Rallye Dakar: Sie will für ihre Verwandten im Krieg das Rennen gewinnen.
Foto: Instagram Yael Kadshai
1/5

Die Töff-Pilotin schildert, dass sie selber in einer Sondereinheit gedient habe (in Israel gilt die Militärpflicht auch für Frauen), dazu seien sieben Mitglieder aus dem nahen familiären Umfeld aktuell eingezogen. «Alle sieben nehmen aktuell an den Kämpfen teil. Trotz der Sorge um meine Liebsten – die Dakar zu fahren, ist mein Beitrag zum Krieg», sagt Kadshai. Sie will mit ihrer Teilnahme ein Zeichen gegen die «weltweite Welle des Antisemitismus» setzen, wie sie sagt.

Nur schon die Zielankunft ist ein Sieg

«Ich will der ganzen Welt zeigen, was Frauen aus Israel erreichen können. Es gibt nichts Besseres, als an einem Ort zu siegen, an dem Frauen nicht alles machen dürfen», so die Dakar-Debütantin. «Ich will bei der Abschlusszeremonie in Saudi-Arabien auf dem Podium die israelische Flagge hissen!»

Aber nur schon ins Ziel zu kommen, ist ein hohes Ziel. Die Dakar 2024 gilt als die härteste seit Jahren, rund 7891 km gehts kreuz und quer durch die Wüste. Wie gross ist die Chance, dass sie im Ziel tatsächlich als Siegerin einläuft? Auf den Gesamttriumph hat die Debütantin natürlich keine Chance. Aber in der Töff-Frauenklasse – denn mit Jane Daniels (Gb) gibts nur noch eine weitere Frau am Start.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?