So ist Tom Lüthi kein Titelanwärter!
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Riesen-Enttäuschung in Jerez:Lüthi stürzt bei Re-Start kurz vor Schluss

Lüthi stürzt beim Re-Start in Jerez
Marquez nach irrer MotoGP-Show verletzt

Riesen-Enttäuschung für Tom Lüthi: Der Neustart der Töff-WM in Jerez beginnt für den Moto2-Fahrer mit einem Nuller. Einen Schweizer Podestplatz gibts nur in der elektrischen MotoE. In der MotoGP kommts zum Drama um Marc Marquez.
Publiziert: 19.07.2020 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2021 um 11:46 Uhr
Matthias Dubach

Das Rennen ist sowieso schon ein Knorz abseits der Podestplätze. Dann endet es für Tom Lüthi (33) auch noch vorzeitig: Sturz in der drittletzten Runde. Das Re-Start-Wochenende in Jerez wird für den Emmentaler zum grossen Flop.

Zwar schafft der Emmentaler im ersten Moto2-Rennen seit dem 8. März mit vielen Überholmanövern in den ersten Runden den Sprung in die Top-Ten, obwohl er nach dem katastrophalen Qualifying am Samstag (Rang 19) von seiner schlechtesten Startposition seit sechs Jahren losfahren muss.

Aber eben: Lüthi schmeisst die Chance, wenigstens ein paar WM-Pünktchen zu holen, ins Kiesbett. Für Lüthis Ansprüche ist der Nuller ein herber Dämpfer. Zumal er bereits beim Auftakt in März (Rang 10 nach Quali-Platz 18) nicht vorne mitfährt. Das Bittere: Magere Resultate schenken 2020 mehr ein als sonst, weil voraussichtlich nur 14 Grands Prix gefahren werden statt 20.

MotoGP-Superstar Marc Marquez: Fast-Sturz, Aufholjagd, Sturz.
Foto: AFP
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Nagashima klarer WM-Leader

Jetzt liegt Lüthi nur auf WM-Rang 14. Mit sechs Punkten aus zwei völlig verkorksten GP-Wochenenden ist der Moto2-Routinier kein Titelanwärter. Das sind jetzt andere. Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini, der in Jerez mit einem starken Auftritt siegt. Und der Japaner Tetsuta Nagashima, der nach dem Sieg in Katar beim Re-Start Zweiter wird und klarer WM-Leader ist.

Auch Jesko Raffin läufts nicht. Der Zürcher Moto2-Pilot kommt nie auf Tempo und wird auf Rang 21 Drittletzter. In der Moto3-Klasse liefert hingegen WM-Neuling Jason Dupasquier aus Sorens FR mit Rang 21 ein einwandfreies Ergebnis ab.

Marquez fliegt, Quartararo siegt

Das erste MotoGP-Rennen seit letztem November wird zur irren Show von Marc Marquez. Der Dauer-Weltmeister führt, als er einen Vorderradrutscher mit dem Knie auffängt, durchs Kiesbett räubert und trotz Fast-Sturz weiterfahren kann. Zwar nur auf Rang 18: Doch dann fliegt der Spanier förmlich durchs Feld, überholt und überholt.

Marquez schaffts zurück auf einen Podestplatz. Ein Wahnsinns-Auftritt. Sogar der Sieg liegt trotz Kiesbett-Besuch drin. Doch dann kommts zum Drama: Marquez jagt den zweitplatzierten Maverick Vinales, als er bei einem Highsider brutal abgeworfen wird. Die Show des Ausnahmetalents endet mit Schmerzen. Marquez muss auf einer Trage weggebracht werden: Verdacht auf Oberarm-Fraktur.

Die Gunst der Stunde nutzt Fabio Quartararo (21): Der Franzose, der sich mit seiner starken Debüt-Saison 2019 bereits Valentino Rossis Yamaha für 2021 gesichert hat, holt seinen ersten Sieg in der Königsklasse.

Domi Aegerter holt MotoE-Podest

Nach zehn Jahren in der Moto2-WM muss Dominique Aegerter (29) mangels Alternativen in der elektrischen MotoE ran. Doch da ist der Rohrbacher bei Debüt in Jerez schon mächtig unter Strom.

Aegerter fährt mit seinem leise surrenden Elektro-Töff als Dritter sogleich aufs Podest. Dabei scheint ihm im kurzen 6-Runden-Rennen (länger halten die Batterien nicht) die Zeit auszugehen. In der Anfangsphase wird Domi vom dritten Startplatz bis auf Rang 8 durchgereicht.

Aegerter: «Mein Start war eigentlich gut. Doch in der ersten Runde wurde ich in viele Kämpfe verwickelt, ich fiel zurück. Da realisierte ich: Ich habe nicht viele Runden, um das wieder wettzumachen!»

Der Berner schnappt sich mit einem Überholmanöver in der letzten Runde den Podestplatz und sagt danach: «Ein Podestplatz ist schön. Aber ich will mehr. Wäre meine erste Runde besser gewesen, hätte ich um den Sieg fahren können.»

Sieger des Elektro-Auftakts wird der Brasilianer Eric Granado vor dem aktuellen Stromer-Champion Matteo Ferrari.

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