Wassersprung-Star Tom Daley tritt zurück
Der britische Wassersprung-Star Tom Daley ist nach seinen fünften Olympischen Spielen mit ebenso vielen Medaillen zurückgetreten. Der 30-Jährige hatte in Paris im Synchron-Wettbewerb mit Noah Williams Silber vom 10-m-Turm geholt, 2021 war er mit einem anderen Partner noch zu Gold gesprungen.
In Paris sorgte Daley für Aufsehen, als er als Zuschauer auf der Tribüne an einem Pullover mit den britischen Nationalfarben und seinem Namenszug strickte.
Sportsoldaten holten fünf von acht Medaillen
Fünf der acht Schweizer Medaillen an den Olympischen Spielen gingen auf das Konto von Angehören der Armee. Das sind mehr als bei allen bisherigen Sommerspielen, wie das Kompetenzzentrum Sport der Armee des Bundesamtes für Sport (Baspo) mitteilte.
Olympiasiegerin Chiara Leone ist ebenso Sportsoldatin wie die Bronzemedaillengewinner Audrey Goignat, Roman Mityukov, Roman Röösli und Zoé Claessens. Insgesamt 67 Sportsoldatinnen und -soldaten – und damit gut die Hälfte der Schweizer Delegation – starteten in Paris.
Amis schlagen im Medaillen-Zoff zurück
Fünf Tage nach dem Wettkampf im Bodenturnen muss US-Star Jordan Chiles ihre Bronzemedaille zurückgeben. Dies hat internationale Sportgerichtshof CAS entschieden. Grund: Der Antrag zur Überprüfung von Chiles’ Note sei vier (!) Sekunden nach der dafür vorgesehenen Frist von einer Minute beim Kampfgericht eingegangen. Die Korrektur der Note, dank der Chiles Bronze gewann, wird damit wieder rückgängig gemacht. Die Rumänin Ana Barbosu erbt Bronze. Nun gehen die Amis im Medaillen-Zoff zum Gegenangriff über und fechten den CAS-Entscheid an. Der nationale Turnverband schreibt: «Das mit einem Zeitstempel versehene Videobeweismaterial, das USA Gymnastics am Sonntagabend vorlegte, zeigt, dass 47 Sekunden nach dem Aushang des Ergebnisses zum ersten Mal eine Anfrage am Anfragetisch gestellt wurde, gefolgt von einer zweiten Anfrage 55 Sekunden nach dem ursprünglichen Aushang des Ergebnisses.» Ob Chiles ihre Bronzemedaille tatsächlich zurückbekommt, ist fraglich.
Irischer Schwimm-Olympiasieger landet im Spital
Irlands erster Schwimm-Olympiasieger Daniel Wiffen (21) sollte bei der Abschlussfeier im Pariser Stade de France stolz die Fahne schwenken – stattdessen lag er im Spital. «Danke an alle, die sich gemeldet haben. Ich bin unglaublich enttäuscht, dass ich nicht die Gelegenheit hatte, Fahnenträger zu sein», schrieb der Goldmedaillengewinner über die 800 m Freistil beim Kurznachrichtendienst X.
Er sei am Sonntag «ins Krankenhaus geeilt», weil er sich «mit einem Virus sehr unwohl» gefühlt habe. Inzwischen gehe es ihm besser. Er hoffe, schrieb der zweifache Weltmeister, «dass alle den Abend genossen haben». Er sei zuversichtlich, dass es ihm gut genug gehen werde, «um alle wiederzusehen, wenn wir nach Hause kommen».
Womöglich ist Wiffen wie einigen anderen Athleten das Schwimmen in der verschmutzten Seine zum Verhängnis geworden. Er war beim 10-km-Freiwasserschwimmen 18. geworden. Viele Athleten haben nach den Triathlon- oder Schwimm-Wettbewerben in der Seine über Übelkeit und Erbrechen geklagt.
Segler Schneiter hat sich verlobt
«Mein persönliches Stück Gold glänzt mindestens so schön wie eine Medaille», sagt die österreichische Seglerin Lorena Abicht zur «Krone Zeitung». Was die 30-Jährige damit meint: Sie hat sich mit ihrem Freund, dem Schweizer Segler Sébastien Schneiter (28), verlobt. Glücklich präsentiert Abicht, die im Windsurf-Wettbewerb 23. wurde, den Verlobungsring. Und sie erzählt, wie ihr der Mann aus Martigny VS die Frage aller Fragen gestellt hat: «Wir sind nach unseren Wettkämpfen zu uns nach Hause an den Genfer See gefahren und sind vier Tage ganz entspannt gesegelt. Auf dem Wasser hat er dann sehr romantisch den Antrag gemacht, ich habe sofort strahlend Ja gesagt.»
Die Vize-Weltmeisterin von 2018 in der 49erFX-Klasse – heute tritt sie in der iQFoil-Klasse an – und Schneiter, der zusammen mit Arno de Planta im Skiff als Achter ein olympisches Diplom ergattert hatte, reisten nach dem Heiratsantrag für die Schlusszeremonie nochmals zurück nach Paris – in die Stadt der Liebe.
US-Basketballerinnen holen letztes Gold
An den US-Basketballerinnen führt letztlich kein Weg vorbei. Sie bezwingen im 329. und letzten Wettkampf der Sommerspiele in Paris in einem bis zur letzten Sekunde spannenden Final die Französinnen mit 67:66.
Wie am Abend zuvor im Männer-Final, in dem die US-Stars um LeBron James und Stephen Curry in einer über 40 Minuten engen und packenden Partie gewonnen haben, fordert auch die französische Frauen-Equipe den Topfavoritinnen alles ab. Fünf Minuten vor Ende der Partie führen die Gastgeberinnen 53:51, ehe die Amerikanerinnen etwas weniger fehlerhaft agieren und die Wende zum achten Olympia-Triumph hintereinander schaffen.
Dabei bekunden die Französinnen, die in den Schlusssekunden beim Stand von 64:67 noch die Chance zum Ausgleich erhialten, auch Pech. Gabby Williams versenkt ihren Wurf zwar aus grosser Distanz – doch die französische Topskorerin steht dabei auf der Dreipunktelinie, wodurch es nur für zwei Punkte zum 66:67-Schlussstand reicht.
Erfolgreichste Werferin im Final für die USA, die an Sommerspielen nun seit 61 Spielen in Serie ungeschlagen sind, ist Aja Wilson mit 21 Punkten. Williams kommen für die Französin auf 19 Punkte.
Bronze geht an die Australierinnen, die sich im Spiel um Platz 3 gegen Belgien mit 85:81 durchsetzen.
Serbiens Wasserballer schaffen Olympia-Hattrick
Serbiens Wasserballer sind zum dritten Mal in Folge Olympiasieger. Das Team um Captain Nikola Jaksic und Titelgarant Dusan Mandic gewinnt am Sonntag den Final gegen Kroatien in der La Défense Arena 13:11.
Olympia-Hattricks im Wasserball haben zuvor einzig Grossbritannien (vier Titel zwischen 1908 und 1920) und Ungarn (drei Titel von 2000 bis 2008) geschafft. Serbiens Triumph in Paris ist insofern überraschend, als die Mannschaft in der Gruppenphase mit drei Niederlagen aus fünf Spielen lediglich den 4. Rang belegt hat und dem Aus im Viertelfinal gegen Griechenland (12:11) nahe gewesen ist.
Zum aussergewöhnlichem Palmarès von Dusan Mandic gehören neben den drei Olympiasiegen auch der WM-Titel 2015, drei EM-Titel und vier Triumphe in der Weltliga.
Gebiet evakuiert – Mann klettert Eiffelturm hoch
Bevor am Abend im Stade de France die grosse Abschlussfeier über die Bühne geht, sorgt am Nachmittag ein Mann für einen grösseren Polizeieinsatz. Er versucht, den Eiffelturm hochzuklettern. Der Kletterer, oberkörperfrei und nur mit Magnesium ausgestattet, steigt einige Meter in die Höhe, bevor die Behörden das Gebiet evakuieren und die Situation bereinigen können. Im Netz kursieren Videos, wie der Übeltäter abgeführt wird. Wieso der Mann auf den Eiffelturm klettern wollte, ist aktuell nicht bekannt.
Kein Diplom für Seitz
Aline Seitz, die letzte Schweizer Athletin im Einsatz an den Sommerspielen in Paris, verpasst ein olympisches Diplom im Omnium. Die Bahnradfahrerin klassiert sich im soliden 12. Rang.
Bei Halbzeit hat die 27-jährige Aargauerin im Vélodrome National in Saint-Quentin-en-Yvelines die angepeilten Diplom-Ränge noch im Visier. Als Neunte im Scratch und Elfte im Zeitfahren ist sie ansprechend in die Königsdisziplin des Bahnradsports gestartet. Doch im anschliessenden Ausscheidungsfahren scheidet Seitz bereits früh aus, sodass die Hypothek für das abschliessende Punktefahren, in dem sie sich nochmals 21 Zähler sichert, zu gross ist.
Olympiasiegerin wird wie schon 2021 die US-Amerikanerin Jennifer Valente. Silber geht an die Polin Daria Pikulik, Bronze an Ally Wollaston aus Neuseeland.
Die kleine Schweizer Bahn-Delegation verlässt Paris damit ohne Diplom. Zuvor haben sich Alex Vogel als Elfter im Omnium sowie nach einem frühen Sturz und Platz 14 im Madison Seitz an der Seite von Michelle Andres bereits ausserhalb der Top 8 klassiert. Vor drei Jahren in Japan, damals noch mit einem Bahnvierer, hatten für Swiss Cycling noch drei Diplom-Ränge auf der Bahn resultiert.
Deutsche Handballer gehen im Final unter
Mit zwei Krimi-Siegen gegen Frankreich und Spanien kämpften sich die deutschen Handballer in den Olympia-Final. Dort geht fürs DHB-Team aber gar nichts mehr. Mit 26:39 werden die Deutschen von Weltmeister Dänemark überrannt. Es ist das deutlichste Final-Resultat der Olympia-Geschichte im Handball. Für die Deutschen ist Silber dennoch ein Erfolg. Dänemark holt nach Rio 2016 zum zweiten Mal Gold und verabschiedet den dreifachen Welt-Handballer Mikkel Hansen (36) auf die perfekte Art und Weise in den sportlichen Ruhestand.
Historischer Olympiasieg für Italiens Volleyballerinnen
Italien ist zum ersten Mal Olympiasieger im Volleyball. Das Frauen-Team bezwingt die USA, die vor drei Jahren in Tokio erstmals Gold gewannen, im Final in drei Sätzen (25:18, 25:20, 25:17). Im Duell um Platz drei behielt Brasilien am Samstag gegen die Türkei die Oberhand.
Die Italienerinnen waren vor 22 Jahren einmal Weltmeisterinnen, in einem olympischen Turnier hatten sie bisher aber noch nie eine Medaille geholt.
Auf Männer-Seite gab es für die Italiener bisher je dreimal Silber und Bronze.