Olympiasiegerin Neff schlägt Alarm
«Ich bekomme nicht viel Luft beim Atmen»

In Paris ist Jolanda Neff Titelverteidigerin im Mountainbike. Ob sie überhaupt antreten wird, ist offen. Wie sie in einem Interview verrät, machen ihr Probleme mit der Lunge zu schaffen.
Publiziert: 29.05.2024 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2024 um 09:26 Uhr
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Die Olympia-Selektion im Mountainbike gibt zu reden. Vor allem, dass sich Swiss Cycling bei den Männern für das Duo Nino Schurter (38) und Mathias Flückiger (35) entschieden hat, sorgt für Unruhe.

Bei den Frauen sollen Jolanda Neff (31) und Alessandra Keller (28) für die Schweiz um Medaillen fahren. Ihre Nomination verlief ohne Nebengeräusche. Doch nun schlägt Neff in einem Interview Alarm. Hinter ihrer Olympia-Teilnahme steht ein grosses Fragezeichen. Ihr machen Probleme mit der Lunge zu schaffen.

Radfahren macht keinen Spass mehr

«Ich weiss nicht, woran es liegt, aber ich bekomme nicht viel Luft beim Atmen», offenbart Neff gegenüber SRF. «Ich hatte dreimal Corona und weiss nicht, ob meine Lunge irgendwie dadurch geschädigt ist.» Zudem leidet die Olympiasiegerin seit 2016 unter starkem Heuschnupfen. «Wenn alles zusammenkommt, bekomme ich gar keine Luft mehr.»

Die Olympia-Teilnahme von Jolanda Neff steht auf der Kippe.
Foto: Getty Images
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Die Einschränkungen sind so stark, dass Neff auf Regenrennen hofft, damit die Pollenbelastung möglichst gering ist. «Das kann es ja eigentlich nicht sein, bei dem ganzen Aufwand, den ich betreibe», meint Neff und wirkt ratlos. «Radfahren hat mir immer so viel Spass gemacht und so macht es einfach keinen mehr.»

Diverse Therapien blieben erfolglos

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, hat sie schon einiges probiert. Doch weder eine komplette Ernährungsumstellung noch diverse Therapien brachten eine Besserung. Stattdessen ist sie immer weiter von ihren früheren Leistungen entfernt. Obwohl, wie Neff sagt, von den Beinen und der Form her alles super sein müsste. Zwischen 2014 und 2018 gewann sie dreimal den Gesamtweltcup, holte in jedem Jahr mindestens einen grossen Titel. Zuletzt wurde sie in Nove Mesto (Tsch) nur 46.

Nun hofft Neff, in den nächsten zwei, drei Wochen eine Lösung zu finden. «Sonst macht es für mich keinen Sinn, Rennen zu fahren», sagt sie. Und stellt klar: «Wenn ich nichts finde, dann muss ich auch nicht nach Paris.» Dann sei es ihr lieber, wenn jemand anderes gehe. Sie wolle nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen, um Letzte zu werden, sondern nur, wenn sie leistungsfähig ist. Sollte Neff tatsächlich auf eine Teilnahme verzichten, würde Sina Frei (26) ihren Platz erben.

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