Letzte Woche wird ein Krimi
Vingegaard und Pogacar nicht voneinander zu trennen

Auch vor dem zweiten Ruhetag fällt an der Tour de France keine Vorentscheidung. Bei der 15. Etappe im Mont-Blanc-Gebirge liefern sich die Rivalen Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar erneut einen unerbittlichen Kampf.
Publiziert: 16.07.2023 um 19:07 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2023 um 22:09 Uhr
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Die beiden Tour-Dominatoren gibt es aktuell nur im Doppelpack. Leader Jonas Vingegaard und Rivale Tadej Pogacar lassen sich gegenseitig keinen Meter Vorsprung. Als Pogacar im Schlussaufstieg der 15. Etappe nach Saint-Gervais Mont-Blanc 960 Meter vor dem Ziel zum erwarteten Angriff ansetzt, um die 10 Sekunden im Gesamtklassement aufzuholen, kommt Vingegaard sofort mit. Wie angeklebt bleibt er an Pogacars Hinterrad.

Nach der gescheiterten Attacke versucht es vor der letzten Kurve kurz vor dem Ziel auch Vingegaard. Dasselbe Bild: Diesmal lässt ihm Pogacar keine Chance, um davonzukommen. Pattsituation vor der letzten Tour-Woche, die am Dienstag mit einem bergigen Zeitfahren beginnt.

Etappensieger wegen Mäder (†26) den Tränen nahe

Der zweite Schauplatz der 15. Etappe: Wout Poels (35, Ho) feiert unter den zahlreichen prominenten Ausreissern einen Solosieg mit über zwei Minuten Vorsprung. Zum Start der Etappe hat auch Stefan Küng (29) versucht, in die Ausreissergruppe zu kommen, der Schweizer wurde jedoch wieder eingeholt.

Das Bild, das es während der Etappe so lange zu sehen gibt: Pogacar mit Vingegaard am Hinterrad.
Foto: Getty Images
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Poels, der für das Bahrain-Victorious-Team fährt, ist beim Siegerinterview den Tränen nahe, als er von dem genau vor einem Monat verstorbenen Teamkollegen Gino Mäder (†26) spricht.

Ärgernis Zuschauer und Motorräder

Die Etappe fand ohne die beiden Motorräder statt, die Pogacar im Spitzenkampf gegen Vingegaard am Samstag bei einem Angriffsversuch blockierten. Die Tour-Veranstalter schlossen den Fotografen der Zeitung L'Equipe, Kameramann von France Télévisions und die beiden Piloten für die gestrige Etappe aus und büssten sie mit je 500 Euro.

Ärger veranstalten aber andere. Erneut kommt es in der Startphase der Etappe zu einem Massensturz. Im Gegensatz zum Samstag ist nicht die nasse Strasse der Grund, sondern ein Zuschauer, der den vorne im Feld fahrenden Vingegaard-Helfer Sepp Kuss (28) mit einer Armbewegung vom Sattel holt – und damit viele andere. Vermutlich war der Zuschauer am Filmen. Auch er dürfte nicht ungeschoren davonkommen. Glücklicherweise können im Gegensatz zum Vortag alle Gestürzten weiterfahren.

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