«Die Diagnose tut brutal weh»
Krankheits-Schock für Innerschweizer Schwinghoffnung

Im Alter von 17 Jahren gewann Noe van Messel sensationell den Stoos-Kranz. Drei Jahre und mehrere Verletzungen später wollte das Schwing-Talent am Sonntag auf die grosse Bühne zurückkehren – doch dann kam alles anders.
Publiziert: 02.07.2022 um 00:42 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2022 um 12:07 Uhr
Nicola Abt

Und auf einen Schlag bricht für Noe van Messel (20) eine Welt zusammen. Am Freitagmorgen wird beim Schwing-Talent aus der Innerschweiz das Pfeifferische Drüsenfieber diagnostiziert. Ein Schlag in die Magengrube des 110-Kilo-Brockens, der sich 2019 im Alter von 17 Jahren sensationell den Stoss-Kranz sicherte. Nur die beiden Top-Shots Joel Wicki und Pirmin Reichmuth klassierten sich dazumal vor dem Schweizer mit holländischen Wurzeln. Von 0 auf 100 in sechs Gängen.

Und seither? Geht nicht mehr viel. Die niederschmetternde Bilanz des 1,91-m-Hünen: Null Kränze, ein Kreuzbandriss, zwei Meniskusrisse. Den Saisonstart verpasste er verletzungsbedingt. Nun war er auf dem Weg zurück, wollte am Sonntag am Innerschweizerischen Schwingfest in Ennetbürgen NW sein Kranzfest-Comeback feiern. Und nun das!

Die Spitzenpaarungen am Innerschweizer Schwingfest

Joel Wicki - Joel Strebel

Christian Schuler - Matthias Aeschbacher

Mike Müllestein - Benjamin Gapany

Sven Schurtenberger - Michael Bless

Reto Nötzli - Matthieu Burger

Benji von Ah - Christian Bucher

Marcel Bieri - Oliver Hermann

Andi Imhof - Marc Lustenberger

Stefan Stöckli - Lukas Bissig

Joel Ambühl - Martin Hersche

Joel Wicki - Joel Strebel

Christian Schuler - Matthias Aeschbacher

Mike Müllestein - Benjamin Gapany

Sven Schurtenberger - Michael Bless

Reto Nötzli - Matthieu Burger

Benji von Ah - Christian Bucher

Marcel Bieri - Oliver Hermann

Andi Imhof - Marc Lustenberger

Stefan Stöckli - Lukas Bissig

Joel Ambühl - Martin Hersche

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Saisonhighlight in Gefahr

Van Messel ist am Boden zerstört: «Diese niederschmetternde Diagnose so kurz vor der Rückkehr tut brutal weh.» Körperlich fühlt sich der VWL-Student nicht schlecht, aber «die Lymphdrüsen am Hals sind stark angeschwollen.» Von der obligaten Müdigkeit, die bei dieser Krankheit normalerweise auftritt, spürt das Talent bisher nicht viel.

Bittere Nachricht für Schwinger Noe van Messel am Freitagmorgen: Das grosse Talent aus der Innerschweiz leidet am Pfeifferischen Drüsenfieber.
Foto: Sven Thomann
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An einer Pause von mehreren Wochen führt kein Weg vorbei. Damit ist klar: Seine Teilnahmen am ISAF und eine Woche später auf der Rigi fallen ins Wasser. Obendrein droht dem Talent aus Oberägeri sogar das Aus für das Eidgenössische Schwingfest Ende August.

Innerschweizer-Chef nimmt Stellung

Denn: Bereits am 5. Juli nimmt der Innerschweizer Schwingerverband (ISV) eine erste Selektion für den Grossevent in Pratteln vor. Die restlichen Startplätze – insgesamt 85 an der Zahl – werden zu einem späteren Zeitpunkt vergeben.

Thedy Waser, der technischer Leiter des ISV, erklärt: «Wenn Noe van Messel bis zum ESAF kein Schwingfest bestreiten kann, dann wird es mit einer Teilnahme für ihn ganz schwierig.» Das Rennen gegen die Zeit läuft. Ob es van Messel für sich entscheiden kann?

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