Trotz verpasstem Schlussgang
Staudenmann ist der heimliche Sieger

Viel Lob für Fabian Staudenmann nach seinem Auftritt in der Innerschweiz. Der vierfache Eidgenosse Daniel von Euw schwärmt und erklärt, was der Berner besser macht als Pirmin Reichmuth.
Publiziert: 19.05.2024 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2024 um 14:26 Uhr
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Nicola AbtReporter Sport

Während des Schlussgangs sitzt Fabian Staudenmann (24) auf der Tribüne und geniesst seinen mitgebrachten Teigwarensalat. Frust-Essen? Weit gefehlt! Der Berner zeigt am Ob- und Nidwaldner Kantonalen in Lungern eine tolle Leistung. «Die beiden besten Schwinger trafen heute im ersten Gang aufeinander: Joel Wicki (27) und Fabian Staudenmann», sagt der vierfache Eidgenosse Daniel von Euw gegenüber Blick.

Das Giganten-Duell endete gestellt. Beide reihten danach einen Sieg an den nächsten. Letztlich fehlte dem Kilchbergsieger der berühmte Viertelpunkt. Wicki bodigte im Schlussgang Schurtenberger. Der heimliche Sieger aber ist Staudenmann. Sein starker Auftritt sorgt in der Innerschweiz für Stirnrunzeln. Dafür verantwortlich sind zwei seiner insgesamt fünf Siege.

Tolle Arbeit am Boden

Im dritten Gang bezwang er Nando Durrer. Wie beeindruckend dieser Sieg war, zeigt ein Blick in die Statistik. Im Vorjahr verlor der Defensivspezialist nur einen (!) Gang. Die Eidgenossen Remo Käser, Michael Ledermann, Damian Ott und König Kilian Wenger verzweifelten am 1,72 Meter kleinen Durrer. Seit dieser Saison schwingt er wieder für die Innerschweizer. Zuvor war er ein Jahr lang im Bernbiet zu Hause.

Souverän: Fabian Staudenmann bezwingt im fünften Gang Josef Lustenberger.
Foto: keystone-sda.ch
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Die beiden kennen sich noch vom Kadertraining. Durrer zeigte sich nach der Niederlage beeindruckt. «Beim Greifen war es mir wohl, aber er hat Gas gegeben ohne Ende.» Minutenlang wehrte sich Durrer erfolgreich, bis Staudenmann ihn schliesslich am Boden überdrehte. «Wie er das gemacht hat, war einfach Weltklasse», so von Euw. Und Durrer ergänzte: «Von den Spitzenschwingern ist er am Boden der Beste.»

Lob gibt es auch vom König

Dass er auch aus dem Stand eine Klasse für sich ist, bewies Staudenmann im vierten Gang. Scheinbar mühelos liess er den 1,98 Meter grossen Pirmin Reichmuth durch die Arena fliegen. «Er wechselte im gleichen Zug vom Kurz in den Fussstich und wieder zurück. Das ist Schwingsport vom Feinsten», schwärmt von Euw.

Ihm imponiert die Vielseitigkeit von Staudenmann. «Da ist er einem Reichmuth überlegen.» Lob für den Berner gibt es auch von höchster Stelle. König Wicki sagte nach seinem Sieg: «Fabian hat heute sehr stark geschwungen.» Das nächste Duell der beiden dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Am kommenden Samstag ist Wicki zu Gast am Oberländischen Schwingfest in Brienz BE.

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