Alex Vinatzer hat Superstar-Potenzial
Cuches Nummern-Bubi kann der neue Tomba werden

Alex Vinatzer war einst der Startnummern-Bub von Didier Cuche. Heute könnte der Südtiroler im Nacht-Slalom in Madonna die Campiglo zur grossen Nummer avancieren.
Publiziert: 22.12.2021 um 14:31 Uhr
|
Aktualisiert: 22.12.2021 um 14:50 Uhr
Marcel W. Perren

Für ein Skirennfahrer ist es die Höchststrafe! Beim jüngsten Weltcup-Slalom in Val-d’Isère scheidet der Italiener Alex Vinatzer als Halbzeit-Zweiter im finalen Lauf mit der besten Zwischenzeit beim letzten Tor aus. «Dabei waren die drei letzten Tore die einfachsten in diesem Lauf». Der 1.90-Meter-Mann schüttelt den Kopf: «Ich habe mir diesen Lauf nach dem Rennen 20 mal auf Video angeschaut. Es war offensichtlich so, dass ich in der Schlusspassage zu stark pushen wollte.»

Mitten in der Enttäuschung kommt der Mutmacher. Beim Südtiroler klingelte das Handy. Der Anrufer? Italiens Ski-National-Held Alberto Tomba (55). Der Doppel-Olympiasieger von 1988 spendete seinem talentierten Landsmann Trost und schickte eine Prophezeiung nach: «Alex, mach dir keine Sorgen – bis zu deinem Ausfall warst du superschnell. Im nächsten Rennen wirst du es deinen Gegnern zeigen!» Das nächste Rennen? Ist heute Mittwochabend in Madonna di Campiglio. Dort, wo Vinatzer im letzten Winter Dritter wurde.

Die kindliche Begegnung mit Cuche

Quasi ein Heimspiel für Vinatzer. Der 22-Jährige ist knapp 146 Kilometer von Madonna entfernt in Wolkenstein aufgewachsen. Seine Eltern führen dort das Viersterne-Hotel Savoy – nur ein paar hundert Meter entfernt von der Talstation der Campinoi-Bahn, welche zum Start der Grödener «Saslong»-Abfahrt führt. Alex kam also schon als Knirps mit den grossen Ski-Stars in Kontakt. «Einmal war ich bei der Startnummernauslosung der Nummern-Bub von Didier Cuche. Für mich ein unvergessliches Ereignis, obwohl mein grosses Jugend-Idol Bode Miller war.»

Die Höchststrafe für einen Skirennfahrer: Beim letzten Slalom in Val-d’Isère scheitert Alex Vinatzer mit bester Zwischenzeit beim letzten Tor!
Foto: keystone-sda.ch
1/8

Die Geschichte mit der halbnackten Flitzerin

Dass Alex wie sein amerikanisches Vorbild kein Kind von Traurigkeit ist, demonstrierte er bereits vor zwei Jahren beim Nachtslalom in Schladming. Damals löste eine halbnackte Flitzern im zweiten Durchgang kurz vor Vinatzers Zieleinlauf die Zeitmessung aus. Als die Polizei die Blondine abführen wollte, ging der Italo dazwischen: «Last sie doch, schliesslich war sie heute schneller im Ziel als ich.»

Gibt es in der Geschichte mit der Flitzerin eine Fortsetzung? Alex setzt ein spitzbübisches Grinsen auf: «Leider hat sich die junge Frau seither nie mehr bei mir gemeldet. Aber vielleicht besucht sie mich ja in diesem Winter wieder einmal bei einem Rennen. Ich würde mich sehr freuen.»


Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?