Bei diesem Sturz verletzt sich Mauro Caviezel
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Im Garmisch-Training:Bei diesem Sturz verletzt sich Mauro Caviezel

Für die WM wirds ziemlich eng
Jetzt spricht Mauro Caviezel über seinen Horror-Sturz

Mauro Caviezel (32) kann zwölf Tage nach seinem heftigen Trainings-Abflug wieder klar denken. Doch das Knie schmerzt. Und auch sein Trainer geht nach einem Unfall an Krücken.
Publiziert: 20.01.2021 um 01:18 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2021 um 11:59 Uhr
Marcel W. Perren

Wenn in Kitzbühel am Mittwoch das erste Training gestartet wird, werden zwei prägende Figuren der ersten Saisonhälfte fehlen. Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde fällt nach dem am letzten Samstag im Super-G-Training erlittenen Kreuzbandriss für den Rest der Saison aus. Für Mauro Caviezel kommen die drei Rennen auf der Streif zu früh, weil er vorletzte Woche bei einem Trainings-Crash ­neben einem Schädel-Hirn-Trauma auch eine Aussenbandverletzung und eine Knochenprellung davongetragen hat.

Im Gegensatz zum Norweger Kilde besteht beim Bündner aber immer noch eine kleine Chance, dass er beim Saison­höhepunkt dabei sein kann. «Es ist mein Ziel, bei der WM in Cortina d’Ampezzo starten zu können. Zurzeit weiss ich aber nicht, ob das wirklich funktionieren wird», so Mauro zu BLICK. «Mein Kopf hat sich nach dem heftigen Aufprall sehr gut entwickelt, mein Manual-Therapeut Rolf Fischer hat mir das Trauma und die Verspannungen am Genick sehr gut lösen können. Deshalb kann ich jetzt auch wieder super schlafen. Aber das Knie bereitet mir schon noch ziemliche Schmerzen.»

Filmriss bei Sturz – Kopf in Ordnung

Caviezel (Super-G-Sieger in Val-d’Isère und Zweiter in ­Gröden) hält fest, «dass mit ­diesem Knie die Rotation nach innen wie nach aussen noch nicht möglich ist». Deshalb dürfte es noch ein paar Wochen dauern, bis der 32-Jährige den ersten Test auf den Ski absol­vieren kann. Zur Erinnerung: Der WM-Super-G der Männer soll am 9. Februar gestartet werden.

Mauro Caviezel geht es den Umständen entsprechend gut.
Foto: zVg
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Auf jeden Fall ist Caviezel trotz Wettlauf gegen die WM-Uhr guter Dinge: «Ich habe bei Rennfahrer-Kollegen mit­erlebt, wie lange sie nach einem Schädel-Hirn-Trauma ­gebraucht haben, bis sie wieder ein normales Leben führen konnte. Deshalb bin ich überglücklich, dass es meinem Kopf jetzt schon wieder so gut geht.»

Dass das wahrlich nicht selbstverständlich ist, belegt Caviezels Nachsatz: «Ich weiss nur noch, wie ich in Garmisch mit einem Ski im Tor eingehängt habe. Von da an habe ich einen Filmriss. Ich bin danach bewusstlos den Hang hinuntergekugelt und bin erst wieder zu mir gekommen, als mich die Rettungs-Crew ins Krankenhaus abtransportiert hat.»

Kondi-Trainer bricht sich die Hüfte

Kurz zuvor hat es übrigens auch Caviezels Kondi-Trainer Tom Jäger gröber erwischt. «Ich war mit meinem neunjährigen Sohn auf der Lenzerheide mit den Ski unterwegs, wo ich auf einer Strasse neben der Piste mit einem Quad-Motorrad kollidierte. Ich habe mir bei diesem Zusammenprall die Hüfte gebrochen, der Quad liegt jetzt auf dem Schrotthaufen», erzählt ­Jäger! Auch er weiss, dass er grosses Glück im Unglück hatte: «Ich bin dankbar, dass ich und nicht mein Sohn mit diesem Fahrzeug kollidiert ist. Er wäre wohl kaum mit einer gebrochenen Hüfte davongekommen.»

Nächste Woche will Jäger erstmals wieder an Mauros Reha-Training teilhaben – mit Krücken, versteht sich.

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