Joana Hählen wird heute 30 Jahre alt
«Mein schönstes Geschenk ist meine Schwester»

Egal wie gut oder schlecht es Joana Hählen läuft: Ihre Schwester Simona ist immer für sie da. Die beiden sind eineiige Zwillinge und beste Freundinnen.
Publiziert: 23.01.2022 um 08:44 Uhr
Mathias Germann

Gibt es ein schöneres Kompliment? «Mein schönstes Geschenk, das ich jemals bekommen habe, ist meine Schwester», sagt Joana Hählen. Heute feiert die Powerfrau aus Lenk ihren 30. Geburtstag. «Ich wünsche mir ein gutes Rennen. Es wäre schön, wenn ich nach der Ziellinie ein Lachen im Gesicht haben könnte», sagt sie. Bei der Abfahrt klappte es überhaupt nicht nach Wunsch, Hählen stürzte und fuhr einen Nuller ein. Nicht gerade das, was sie sich vor ihrem runden Jahrestag gewünscht hatte.

Aber eben: Den schönsten Geburtstag hat Hählen längst hinter sich – es war ihr erster. Am 23. Januar 1992 erblickte zuerst Simona Hählen das Licht der Welt, eine Minute später kam Joana dazu. Sie sind eineiige Zwillinge. «Wir hören und sehen uns täglich, auch im Winter», so Joana.

Tatsächlich ist ihr Band zu Simona extrem stark. «Wir teilen uns fast alles –ausser den Freund», erzählte Simona einst. Ein Beweis gefällig? Sie haben zu Hause in Münsingen nur einen Kleiderschrank. «Wer etwas Neues nach Hause bringt, hat beim Anziehen Vorrecht. Aber benutzen darf die andere alles. Und beim Schuhkauf wähle ich immer eine halbe Nummer grösser, dann passen sie auch Joana.»

Ein Herz und eine Seele: Joana (rechts) und Simona Hählen (links) sind eineiige Zwillinge.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Darf Hählen mit nach Peking?

Zurück auf den Schnee. Da läuft es Joana Hählen in diesem Winter nicht nach Wunsch. Der Start war holprig, sie holte sich mit den Super-G-Rängen 9 (Lake Louise) und 15 (St. Moritz) immerhin schon relativ früh ein Ticket für Peking. Danach passte aber fast nichts mehr zusammen. Der Tiefpunkt war dann ein fataler Sprung in Val-d’Isère – dabei stürzte Hählen zwar nicht, doch sie erlitt eine Innenbandzerrung und Prellungen.

Die Folge? Sie musste mehrere Wochen zuschauen. Und weil in der Abfahrt mittlerweile fünf Athletinnen die Selektionskriterien erreicht haben, kann Hählen in China wohl einzig auf einen Start im Super-G hoffen. Doch auch in dieser Disziplin wird es eng – fünf weitere Schweizerinnen haben die Richtlinien ebenfalls erfüllt. «Daran denke ich noch nicht», sagt Hählen.

Klar ist aber auch: Ein guter Super-G in Cortina wäre Balsam auf ihre geschundene Seele. Und er würde ihre Olympia-Karten verbessern. Hählens Schwester Simona wird ihr so oder so wie immer die Daumen drücken.

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