«Kann einen ohnmächtig machen»
Weltmeisterin Suter schiebt die Angst vor Corona beiseite

Auf der Piste läuft es Corinne Suter bestens, daneben schränkt sie sich ein. In Cortina will sie weiter auf der Erfolgswelle reiten.
Publiziert: 22.01.2022 um 00:59 Uhr
Mathias Germann

Cortina. Olympia delle Tofana. WM-Silber im Super-G, WM-Gold in der Abfahrt. Corinne Suter (27) startet 343 Tage nach dem grössten Triumph ihrer Karriere wieder auf der traditionsreichen Strecke in den Dolomiten. «Für den WM-Sieg habe ich mein ganzes Leben lang trainiert. Aber jetzt geht es wieder bei null los. Und genau darüber freue ich mich», sagt sie.

Suter hat nicht nur gute Erinnerungen an Cortina, dennoch darf sie dem Speed-Wochenende optimistisch entgegenblicken. Zuletzt setzte sie in Zauchensee mit ihrem zweiten Platz im Super-G ein Ausrufezeichen. «Das war eine Befreiung», sagt sie selbst. Tatsächlich fuhr Suter mit einer Körpersprache, die klar besser war als in den Wochen zuvor – sie griff an, liess die Ski laufen und suchte stets die ideale Hocke-Position.

Der Aufwind auf der Piste ist für die Schwyzerin umso wichtiger, weil sie neben der Ski­piste mit der allgemeinen Corona-Situation zu kämpfen hat. Auf der einen Seite sind da die unzähligen Tests und die Angst vor einem positiven Resultat. Auf der anderen Seite kommt das eingeschränkte soziale Leben obendrauf. Für Suter, die gerne auf die Menschen zugeht, ist das brutal.

Besondere Erinnerungen: Corinne Suter gewann in Cortina Gold und Silber. Nun ist sie zurück am Ort ihres WM-Triumphs.
Foto: keystone-sda.ch
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Aufpassen und hoffen

«So wie das Virus sich momentan verbreitet, muss man einfach aufpassen und hoffen», sagt sie im Wissen, dass ein einziger positiver PCR-Test ihren Traum der Olympischen Spiele zerstören könnte. «Das kann einen ohnmächtig machen. Der Gedanke, infiziert zu sein, sich fit zu fühlen, aber nicht Rennen fahren zu dürfen, ist schlimm.»

Noch ist ein solches Szenario weit weg. Suter versucht, gar nicht daran zu denken. «Sowohl unterwegs als auch zu Hause vermeide ich viele Kontakte. Und wenn das nicht geht, dann halte ich Abstand und trage Maske. Zum Glück sind meine Familie und Freunde sehr verständnisvoll.»

Dass sie vor ihrer Abreise nach China noch vier Speed-Rennen auf dem Programm hat, kommt Suter beinahe gelegen. «Ich bin in der Bubble unterwegs und habe nicht viel Zeit, um mich auf anderes als das Skifahren zu konzentrieren», sagt sie. Die Ränge 13 und 8 in den Cortina Trainings sollen dabei nichts heissen – Suter kennt die Ideallinie an diesem Berg.

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