«Es hatte schon immer Bagger auf dem Gletscher»
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Büchel zur Zermatt-Kontroverse:«Es hatte schon immer Bagger auf dem Gletscher»

Ski-Legende Büchel wagt Saison-Prognose
«Es gibt keine Nation, die der Schweiz das Wasser reichen kann»

Am Wochenende startet in Sölden der Ski-Weltcup, Saisonhöhepunkte wie eine WM oder Olympia gibt es diesen Winter nicht. Worauf kann man sich als Skifan also freuen? Blick hat Ex-Skirennfahrer Marco «Büxi» Büchel zur Saisonprognose gebeten.
Publiziert: 27.10.2023 um 17:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2024 um 14:20 Uhr
Ex-Skirennfahrer Marco «Büxi» Büchel wagt mit Blick die Weltcup-Prognose 2023/24.
Foto: Sven Thomann
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Delia NackeVideo Sport

Die Teilnehmer der Baspo-Trainertagung hängen an seinen Lippen, als Ex-Skirennfahrer Marco Büchel (51) seinen Vortrag zum Thema «Energie – die menschliche Ressource» hält. Während seines Auftritts in Magglingen BE spricht er über Höhe- und Tiefpunkte seiner Karriere. Dabei witzelt er über seine vier Weltcupsiege: «Also ein besseres Wochenende von Marco Odermatt.» Die Lacher hat er damit auf seiner Seite. Aber der Spruch zeigt auch die Erwartungen, die man in der Schweiz an Odermatt und seine Teamkollegen hat. 

Odermatt zum Dritten

Nach dem Auftritt wagt Büchel für Blick seine Saisonprognose. Beim Gesamtweltcup muss der TV-Experte von ZDF nicht lange nachdenken: «Odermatt. Ich sehe momentan niemanden, der ihm ernsthaft die Krone wegnehmen kann – wenn er gesund bleibt, wenn er wieder die Form hat und dem Druck standhält.» 

Sollte Marco Odermatt (26) verletzungsfrei durch den Winter kommen, könnte er in seinen drei Disziplinen (Riesenslalom, Super-G und Abfahrt) insgesamt 32 Rennen bestreiten. Büchel erwartet diese Saison keinen neuen Punkterekord von Odermatt, dennoch sind die Erwartungen an den Überflieger hoch: «Ich tippe auf elf Siege und 25 Podestplätze.» Vergangenen Winter waren es 13 Siege und magische 2042 Gesamtpunkte. 

Zenhäusern, Yule und Meillard auf Siegeskurs

Trotz des Odermatt-Hypes widmet sich Büchel auch dem restlichen Schweizer Team. Im Slalom erwartet er einen engen Zweikampf zwischen Daniel Yule (30) und Ramon Zenhäusern (31) um die Schweizer Slalom-Krone. Auch im internationalen Vergleich traut er dem Duo Siegeschancen zu: «Ich hoffe, sie kämpfen gemeinsam um die kleine Kugel.»

Loïc Meillard würde Büchel nach zwei Slalom-Podestplätzen in der Vorsaison den ersten Weltcupsieg in dieser Disziplin gönnen. Der 26-Jährige zählt aber auch im Riesenslalom zum Favoritenkreis. 

Shiffrin-Dominanz hält an

Wie schon bei den Herren gibts für Büchel bei den Frauen mit Mikaela Shiffrin (28) nur eine Kandidatin auf den Gesamtweltcupsieg: «Es ist nicht die Frage, ob sie den Gesamtweltcup gewinnt, sondern mit wie viel Vorsprung. Ihre Ausgangslage ist noch komfortabler als bei Odermatt.»

Hinter Shiffrin ist nicht etwa Vorjahres-Gesamtweltcupzweite Lara Gut-Behrami (32) Büchels Tipp auf die punktestärkste Schweizerin, sondern Michelle Gisin (29). Ausgerechnet Gisin, bei der nach dem Ausrüsterwechsel von Rossignol zu Salomon im vergangenen Winter eine Enttäuschung die nächste jagte: kein Podiumsplatz, zahlreiche Platzierungen ausserhalb der Top 10 und ernüchternde WM-Ergebnisse. Ein wahres Seuchenjahr.

Doch das lässt Gisin laut «Büxi» nun hinter sich: «Sie ist mental stark. Sie hatte ein schwieriges Jahr. Während der Saison lässt sich das manchmal schlecht korrigieren, aber sie hatte jetzt die Zeit dazu. Ein angeschossenes Tier ist immer gefährlich.»

In seiner Saisonprognose traut der 2010 zurückgetretene Skirennfahrer auch Gut-Behrami den einen oder anderen Triumph in ihrer Paradedisziplin Super-G zu, doch die meisten Schweizer Saisonsiege bei den Frauen erwartet er von Wendy Holdener (30).

Schweiz bleibt die Nummer 1

Mit fast 2600 Punkten Vorsprung auf Österreich gewann die Schweiz im Winter 2022/23 den Nationencup. Dabei gewannen sowohl die Frauen als auch die Männer die Wertung des jeweiligen Geschlechts. «Es ist faszinierend zu sehen, dass seit zwei, drei Jahren die Schweizer Mannschaft, Männer wie Frauen, in jeder Disziplin siegfähig ist.»

Auch in der kommenden Saison werde sich die internationale Konkurrenz nur schwer mit den Schweizern messen können. Büchel: «Es gibt momentan keine Nation, die der Schweiz das Wasser reichen kann.»

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