Es muss Balsam sein für die Seele von Novak Djokovic (34, ATP 1). Der Serbe wird bei seinem Comeback auf der ATP-Tour in Dubai von den Fans frenetisch empfangen. Die Zuschauer halten serbische Fahnen in die Höhe, schreien wild herum und klatschen Beifall. Der Wirbel rund um sein Einreise-Theater in Australien? Ganz weit weg. Von Visum-Problemen, falschen Corona-Tests und Quarantäne-Hotels wollen die Fans nichts mehr wissen. Sie ergötzen sich lieber am Tennisspiel des Serben. Und dass er dies wesentlich besser beherrscht, als in der Öffentlichkeit Sympathiepunkte zu sammeln, stellt er einmal mehr unter Beweis. In der 1. Runde lässt er Lorenzo Musetti (19, ATP 58) keine Chance.
Bereits im vierten Game nimmt er dem jungen Italiener ein erstes Mal den Aufschlag ab – 3:1. «Nole, Nole»-Rufe hallen durch das Stadion. 80 Tage nach seinem letzten Ernstkampf – dem Davis-Cup-Finalturnier in Madrid – bekundet der Djoker überhaupt keine Anlaufschwierigkeiten. Der Serbe bringt seine Aufschlagsspiele im ersten Satz gleich mehrfach zu Null durch. Der 19-jährige Teenager auf der Gegenseite erhält eine Tennis-Lehrstunde und muss sich nach 73 Minuten mit 3:6 und 3:6 geschlagen geben.
Djokovic schickt mit diesem Sieg eine Kampfansage in Richtung Acapulco, wo Daniil Medwedew (ATP 2) im Einsatz steht. Die beiden fighten im Fernduell um den Platz auf dem Leaderthron der Tennis-Welt. Sollte der Russe das Turnier an der mexikanischen Pazifikküste gewinnen, würde er den Serben an der Spitze der Weltrangliste ablösen. Dieser muss auf einen Ausrutscher seines Widersachers hoffen und in Dubai seine eigene Pflicht erledigen. In der 2. Runde trifft Djokovic auf den Sieger der Partie zwischen dem Australier Alex de Minaur (ATP 32) und dem Russen Karen Chatschanow (ATP 26).
