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Finalgegner vom ersten Turniersieg enthüllt
Dieser Schiri-Skandal steht am Ursprung von Federers Karriere

20 Jahre sind seit dem ersten Turniersieg von Roger Federer vergangen. Der damalige Gegner Julien Boutter erzählt nun, welcher Mega-Schiri-Bock dem Schweizer womöglich zum Sieg verhalf.
Publiziert: 04.02.2021 um 20:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2021 um 14:33 Uhr

Der 4. Februar 2001, ein sporthistorischer Tag. In seinem dritten ATP-Final erringt Roger Federer den ersten Turniersieg seiner Karriere. 19 Jahre alt ist er damals. 102 Titel sollen bis heute folgen, darunter 20 Grand-Slam-Siege. Alles bekannt. Was aber kaum einer weiss: Bei seinem ersten Turniersieg gab es einen kleinen Schiri-Skandal.

Lars Graff war damals der Stuhl-Referee und er muss gewaltig neben den Schuhen gestanden haben. Das verrät Federers damaliger Gegner Julien Boutter bei «Eurosport» anlässlich des 20-Jahre-Jubiläums.

«Ein unglaublicher Fehler in einem ATP-Final!»

«Ich begann den entscheidenden Satz mit eigenem Aufschlag. Aber Roger wäre eigentlich an der Reihe gewesen. Niemand bemerkte es. Nicht ich, nicht Roger. Schiedsrichter Lars Graf machte einen Fehler», sagt der heute 46-jährige Boutter und schiebt nach: «Einen unglaublichen Fehler in einem ATP-Final!»

Vor 20 Jahren gewann Roger Federer seinen ersten ATP-Titel. Sein Final-Gegner Julien Boutter hat dazu eine unglaubliche Geschichte zu erzählen.
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Boutter erlebt ein Katastrophen-Game, muss das Break zulassen und einem Rückstand nachrennen. Die Vorentscheidung.

Der Franzose sei etwa zehn Jahre später auf den Fehler aufmerksam gemacht worden. «Ein Freund rief mich an und meinte: ‹Julien, ich habe gerade dein Final gegen Federer angeschaut. Du warst nicht mit dem Service an der Reihe.› Es ist echt lustig. Niemand hat das bis dahin mir gegenüber erwähnt, aber er hatte recht.»

Boutter scherzt mit Federer darüber

Auch mit Federer hat Boutter diese Episode seither mehrfach besprochen. «Ich habe mit Roger gescherzt: ‹Weisst du, Roger, wenn ich das Finale gewonnen hätte, vielleicht hätten sich dann auch unsere Karrieren vertauscht. Ich wäre du gewesen und du ich.›» Zum Glück für Federer kams nicht so. Boutter errang einen ATP-Titel, zwei Jahre später in Marokko. Über Platz 46 der Weltrangliste schaffte er es nicht hinaus.

Doch auch wenn Federer verloren hätte, war Boutter schon damals klar, was für ein Kaliber da auf der anderen Seite des Netzes stand. «Roger war sehr perfektionistisch, er hatte bereits diese Vision und bewegte sich wie eine Katze.» (sme)

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